obsolet gewordene Bezeichnung einer konstitutionellen, mit allmählicher
Abmagerung verbundenen Erkrankung
der
Schweine,
[* 11] bei welcher die
Borsten teilweise ausgehen und sich nur in verkümmerter
Ausbildung erneuern.
Eine solche Erkrankung ist sehr selten und kommt bei guter
Pflege der
Schweine gar nicht vor.
(spr. bórschtschow),Stadt in
Galizien, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat
Ruinen eines vormals festen
Schlosses mit weitläufigen unterirdischen
Gängen,
Branntweinbrennerei,
Viehhandel und (1880) 3988 Einw.
(spr. bor),Stadt im franz.
DepartementCorrèze,
ArrondissementUssel, an der
Dordogne und am
Fuß eines Basaltfelsens
(Orgues de Bort, 720 m) malerisch gelegen, an einem
Zweig der Orléansbahn, mit (1876) 2298 Einw., welche Steinkohlenbergbau,
Seidenfilanden,
Gerberei, Hutmacherei und ansehnlichen
Handel, namentlich mitWein, betreiben.
die Verfertigung der
Borten, bandförmiger
Gewebe, eines Gewerbserzeugnisses des Bortenwirkers oder
Posamentiers,
stimmt mit den übrigen
Zweigen der
Weberei,
[* 17] besonders mit der Bandfabrikation, wesentlich überein und geschieht, je nach
der zusammengesetztern oder einfachern Art der
Borten, auf
Webstühlen oder auch auf Mühlstühlen.
Gold-
und Silberborten werden aus
Seide
[* 18] gefertigt, welche mit feinem geplätteten
Gold- oder Silberdraht
(Platte,
Lahn) umsponnen ist,
und heißen echte, wenn die
Plätte aus echtem
Gold
[* 19] (d. h. hier goldplattiertem Silberdraht) oder echtem
Silber, unechte oder
leonische, wenn sie aus vergoldetem, versilbertem oder gelb zementiertem Kupferdraht besteht.
Die am häufigsten gefertigten
Sorten der
Gold- und Silberborten sind:
Tressen,
Stickertressen, Bandborten und
Lahn- oder Plaschborten.
Tressen- oder Treßborten, die vorzüglichste Bortenart, haben auf beiden Seiten das nämliche
Dessin und lassen auf keiner
Seite Teile der
Kette durchblicken.
Stickertressen werden mit zweiSchützen so gewebt, daß in regelmäßiger
Abwechselung ein- oder zweimal
Seide und ein- oder zweimal der
Gold- oder Silberfaden durchgeschossen wird, so daß die rechte
Seite ein
Dessin von
Gold oder
Silber auf Seidengrund, die verkehrte eins desgleichen von
Seide auf
Gold- oder Silbergrund zeigt,
welche beide in der
Zeichnung sich vollkommen gleichen.
Bandborten (Halbborten) zeigen, wie gemusterte seidene
Bänder, immer nur auf einer Seite das
Ketten-, auf der andern das Einschußmuster.
Der
Einschuß ist hier, wie bei den
Stickertressen, zur Ersparung von edlem
Metall aus Gespinst und
Seide gemischt, so daß mit
zwei
Schützen gearbeitet und abwechselnd ein
Faden
[* 20]Gold- oder
Silbergespinst und ein mehrfacher Seidenfaden
eingeschossen wird. Bei den
Lahn- oder Plaschborten besteht die
Kette aus
Seide, der
Einschuß aus
Gold- oder
Silbergespinst und
aus geplättetem
Draht,
[* 21] weil abwechselnd einer oder zwei
Fäden Gespinst und ein
FadenLahn eingeschossen werden.
Während nun der
Lahn die
[* 1]
Figur der rechten Seite bildet, hält das Gespinst, indem es die
Kettenfäden
bindet, das
Gewebe zusammen und bildet zugleich an den
Stellen, wo keine
[* 1]
Figur (also auch kein
Lahn) sichtbar ist, den matten
Grund für die glänzende
Zeichnung. Bei unechten
Borten findet man statt solchen Gespinstes oft auch
LeonerDraht.
Wollene und
seideneBorten werden nach dem
Gebrauch unterschieden in Militärborten, aus
Seide,
Wolle oder
Kamelhaar tressenartig
(d. h. auf beiden Seiten gleich) gewebt,
Gurte und Leitseile für
Reit- und Wagenpferde, ein
Gewebe, auf welchem die
Kette (aus
Seide oder
Wolle, oft auch stellenweise aus
Gold- oder
Silbergespinst bestehend) zum größten Teil sichtbar ist und
Dessins bildet, während der
Einschuß aus mehrfachem
Leinenzwirn zusammengesetzt ist. Beide Seiten sind hier recht, weil in
dem
Gewebe der eine Kettenfaden an allen
Stellen oberhalb, wo der andre unterhalb der
Kette liegt. Dergleichen
Gewebe nennt man
Arbeit mit Gegenkorden. Bei wirklich tressenartig gewebten
¶
mehr
Leitseilen besteht die Kette aus Bindfaden, während die
[* 22]
Figur durch den seidenen oder wollenen Einschuß auf beiden Seiten
gleich gebildet wird. Wagen- und Livreeborten unterscheiden sich von den genannten Borten dadurch, daß sie, wie der aufgeschnittene
Samt, auf der Oberfläche mit einem Flor von kleinen stehenden Ringen und Maschen bedeckt sind, daher Samt-
oder Noppenborten genannt. Einige, bei denen nur die zum Dessin bestimmten Stellen mit Samt bedeckt sind, haben einen glatten,
meist atlasartigen Grund; bei andern, deren ganze rechte Seite eine Samtfläche ist, wird das Dessin durch die Farbenunterschiede
der Samtmaschen (Noppen) gebildet. Noppenborten, deren Grundgewebe stellenweise sichtbar ist, verfertigt
man ganz aus Seide; doch nimmt man nicht selten auch Zwirn oder Leinengarn zu Grundkette und Einschuß und fertigt den Flor aus
Seide oder Wolle.