Seiner jugendlichen Vorliebe treu, machte er die
Zigeuner zu einem Hauptgegenstand seines
Studiums.
Sein erstes Werk: »The Zincali,
or an account of the gipsies of Spain« (1841, 2 Bde.; 3. Aufl.
1873),
sprach durch lebhaften
Stil und die Fremdartigkeit der geschilderten Gegenstände an. Es enthält ein Vokabularium
der Zigeunersprache, deren Zusammenhang mit dem
Sanskrit er nachwies.
Später folgte »The Bible in Spain« (1843, 2 Bde.;
neue Ausg. 1873; deutsch:
»Fünf Jahre in
Spanien«,
[* 5] Bresl. 1844, 3 Bde.),
welchem
Buch Borrow hauptsächlich seine Berühmtheit verdankt. Es besteht aus einer
Reihe von mannigfaltigen
persönlichen Erlebnissen, mit Charakterskizzen und romantischen Schilderungen untermischt, die durch
Kraft
[* 6] und Lebendigkeit
der
Zeichnung für die etwas planlose
Anordnung des Ganzen entschädigen. Nach langem Schweigen gab ein längst von ihm angekündigtes
Werk: »Lavengro, the scholar, the gipsy and the priest« (1851, 3 Bde.; 3. Aufl.
1873),
heraus, welches angeblich seine
Autobiographie enthält, aber
Dichtung mit
Wahrheit vermischt. Als Fortsetzung desselben
erschien »Romany
Rye« (1857, 3. Aufl. 1873) und später als
Frucht seiner
Wanderungen durch die wallisischen
Gebirge
»WildWales,
its people, language and scenery« (1862, 3 Bde.; neue
Ausg. 1873). Seine letzte
Publikation ist ein
Wörterbuch der Zigeunersprache:
»Romano Lavo-Lil« (1874). Er starb in
Qulton bei
Lowestoft.
Solche von
Dämpfen durchströmte natürliche oder künstliche Wasseransammlungen heißen
Lagonen. Man findet die
Soffionen
in großer Anzahl sowohl an Bergabhängen, wo sie aus
Spalten fester Kalksteinbänke hervordringen, als auch
in Thalgründen, in denen sie sich durch einen blaugrauen
Thon oder
Mergel Wege gebahnt haben. Sie verändern ihren
Ort, indem
sie neue
Ausgänge finden, während sich die alten verstopfen.
Große Flächenräume werden dadurch verwüstet; auch entstehen
häufig Einsenkungen des
Bodens, indem hohle, durch Einwirkung der
Dämpfe gebildete
Räume von zusammenbrechendem
Gebirge verschüttet werden.
Die größern Lagonen umfassen bis 15 Dampfströme und haben etwa 100 m, die kleinern aber nur 30 m Umfang; man füllt sie 2 m
hoch mit Wasser, an welches die durchströmenden Dämpfe und ihre andern löslichen Bestandteile abgeben,
und welches außerdem die Salze aufnimmt, die sich durch Einwirkung der Oxydationsprodukte des Schwefels auf das Gestein bilden.
Danach enthält die Flüssigkeit Borsäure, Gips,
[* 17] schwefelsaure Magnesia, schwefelsaures Ammoniak, Chloreisen, Salzsäure, organische
Substanzen und ein Öl, welches nach gesalzenen Seefischen riecht.
Man leitete früher das Wasser aus einer Lagone in die andre, erzielte aber damit keine größere Anreicherung und läßt es
deshalb bei den neuern Anlagen nur je eine Lagone passieren, in der es bleibt, bis es 0,5 Proz. Borsäure enthält.
Der größte Teil der Borsäure geht mit den entweichenden Dämpfen verloren, und man hat deshalb angefangen,
einzelne Lagonen mit Mauerwerk zu überwölben und die Dämpfe in lange Kanäle zu leiten, wo sie
kondensiert werden. Die auf
solche Weise gewonnene Flüssigkeit enthält etwa 0,1 Proz. und dient zum Speisen der Lagonen. Die in letztern angereicherte
schlammige, borsäurehaltige Flüssigkeit leitet man in ausgemauerte Behälter B
[* 16]
(Fig. 2) und, nachdem
sie sich in denselben geklärt hat, in die 125 m langen Abdampfpfannen C D. Der Boden dieser Pfannen ruht auf Eisenstäben
a; bleierne Scheidewände halten die schon konzentrierte Lösung von der frisch nachgelassenen getrennt, sind aber mit Öffnungen
versehen, so daß die Flüssigkeit allmählich aus einer Abteilung in die andre gelangt.
Sie tritt bei d kontinuierlich ein, laugt am andern Ende c fast gesättigt an und fließt in die bleiernen Sammelbehälter
D, aus welchen die Kristallisiergefäße gefüllt werden. Zur Heizung
[* 18] dienen, wie erwähnt, die Soffionen selbst; sie treten
bei e ein, strömen durch den Kanal
[* 19] f und dann unter die Pfanne, um bei d zu entweichen. Die in den Kristallisationsgefäßen
abgeschiedene Borsäure wird getrocknet und durch Umkristallisieren und Behandeln mit Tierkohle oder durch Befeuchten mit Salpetersäure
und starkes Erhitzen gereinigt. Als Nebenprodukt gewinnt man schwefelsaures Ammoniak. Zur Darstellung von
Borsäure aus Boronatrocalcit schließt man ihn mit Schwefelsäure
[* 20] auf und behandelt ihn in Cylindern bei Rotglut mit überhitztem
Wasserdampf, durch welchen die Borsäure fortgeführt und in mit Blei
[* 21] ausgekleideten Kondensationskammern abgesetzt wird. Man zersetzt
auch den
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