Das eigentliche
Reich Bornu, welches früher einen Teil des
ReichsKanem bildete, ward von
Ali Dunamani (1472-1505)
begründet, erreichte seine höchste Macht unter Edriß Alaoma (1571-1603), geriet aber dann rasch in
Verfall. Als 1808 die
Fulbe unter ihrem
EmirSaki Domfodio alle umliegenden
Länder unterwarfen und auch Bornu angriffen, floh der
Sultan von Bornu zu den
stammverwandten Kanembu, deren Herrscher, der
ScheichEmin, ein
Heer sammelte, mit
dem erSaki eine blutige
Niederlage beibrachte.
Der
Sultan von Bornu nahm nun seinen
Thron
[* 2] wieder ein; doch behielt seitdem der
Scheich von Bornu, wie
Emin und seine Nachfolger sich
nannten, alle wirkliche Macht in in denHänden, und der
Sultan sank zur bloßen Staatsfigur herab. Der
SultanOmar (1835-82) ist durch die Unterstützung, welche
er den deutschen ReisendenBarth,
Vogel,
Beurmann,
Rohlfs und
Nachtigal
angedeihen ließ, bekannt geworden; 1870 sandte ihm König
Wilhelm vonPreußen
[* 3] deshalb eine Anzahl
Geschenke.
(Bordö), eine der kleinern Faröerinseln, zwischen den
InselnOsterö und Svinö gelegen, 110 qkm groß mit 535 Einw.
und dem Hafenort Klack an der Nordwestküste.
Budor, ein merkwürdiger, durch Pracht und
Umfang ausgezeichneter buddhistischer Tempelbau auf der
InselJava, mitten
in der
Ebene des Progo
(ProvinzKedu) zwischen vier mächtigen
Vulkanen, die sich zu 2900-3200 m
Höhe erheben, gelegen. Derselbe
bildet eine pyramidale
Anlage mit einerGrundfläche von 157 m im
Geviert und gegen 36 m
Höhe und steigt
(im wesentlichen vierseitig, aber mit ein- und auswärts springenden
Ecken) nach der
Weise der Pagodenbauten in sechs terrassenförmigen
Absätzen empor.
Jeder dieser
Absätze hat in der Mitte ein überwölbtes
Thor, von wo aus eine Freitreppe nach der zunächst
höher gelegenen
Terrasse führt, und ist mit einer
Balustrade eingefaßt, aus welcher zahlreiche mit phantastischen
Kuppeln
gekrönte
Nischen hervorragen (im ganzen über 400), deren jede eine sitzende, überlebensgroße
Statue des
Buddha enthält.
Auf der obersten
Stufe sind, in drei konzentrische
Kreise
[* 7] geordnet, deren jeder sich wieder um einige
Fuß über
der nächstuntern erhebt, 72 glockenförmige Tempelchen (sogen. Dagops) errichtet, welche ähnliche
Buddhabilder enthalten, und ein großer, 6 m hoher kuppelförmiger Dagop, aus der Mitte des innersten
Kreises emporsteigend,
mit einer riesigen, über 4 m hohen
[* 1]
Figur des
Gottes bildet endlich den
Abschluß des Ganzen.
Das Bauwerk besteht aus künstlich ineinander gefügten Trachytquadern und enthält an den
Balustraden
und Eingangsbogen, den
Treppen,
[* 8] den
Nischen und
Kuppeln eine großartige und zierliche
Architektur mit einer Überfülle von
Basreliefs. Sie stellen
Zeremonien,
Prozessionen,
Schlachten,
[* 9]
Wagenrennen,
Seegefechte etc. dar und sind meist ebenso sinnig komponiert
wie sorgfältig ausgearbeitet. Die Zahl der größern
Reliefs allein beträgt 2000. Man versetzt die Entstehung
dieses
Bauwerks ins 14. Jahrh., doch ist jegliche
Tradition darüber erloschen.
Seit 5. Sept. standen sich beide Teile einander gegenüber.
Kutusow stand auf der rechten Seite der
Kaluga, von deren Einmündung
in die
Moßkwa bis zu dem dichten
Walde, durch welchen die alte
Straße von
Kaluga führt; seinen linkenFlügel
bei Semenowskoje hatte er durch
Befestigungen, die drei Bagrationsschanzen, verstärkt; aus den nahen
Höhen zwischen Semenowskoje
und Borodinó war die Rajewskischanze aufgeworfen worden. Um diese
Schanzen drehte sich hauptsächlich der
Kampf, der 6
Uhr
[* 17] früh begann.
Mit wilder Leidenschaftlichkeit wurde auf beiden Seiten gekämpft; die
Russen behaupteten ihre
Stellungen ebenso
hartnäckig, wie die
Franzosen hartnäckig sie aus denselben zu verdrängen suchten.
Bald waren die
Franzosen, bald die
Russen
wieder im
Besitz der Bagrationsschanzen. Erst nach vielen Anstrengungen vermochte
Ney, der sich an diesem
Tag besonders auszeichnete
und deshalb auch nachmals den
Titel
»Fürst von der
Moßkwa« erhielt, die
Schanzen zu behaupten, und zu gleicher
Zeit drang auch
Davoût vor, und
Eugen nahm die Rajewskischanze.
Von da ab (3
Uhr) trat infolge der Erschöpfung beider
Heere ein
Nachlaß im
Kampf ein.
Napoleon wagte nicht, um einen vollständigen
Sieg zu gewinnen, seine letzte
Reserve, die
Garden, daranzusetzen. Wenn auch
Kutusow denRückzug antrat,
der unverfolgt in bester
Ordnung vor sich ging, so hatten die
Franzosen doch keinen
Sieg erfochten, der Rußland zum
Frieden
zwang, so daß sich sogar die
Russen des
Siegs rühmen konnten. Nur die
EinnahmeMoskaus war die
Folge der
Schlacht von aber dieser
Gewinn war mit einem Verlust von über 30,000 Mann erkauft, während die
Russen 45,000 Mann verloren. Die
Russen errichteten eine
Kapelle und später eine
Säule auf dem Schlachtfeld. Das Denkmal ist von einem
Gitter umgeben, innerhalb
dessen unter einem bronzenen
Sarkophag
[* 18] auch die
AscheBagrations, der in der
Schlacht fiel, ruht.