Steller in der
Beringsstraße in der
Nähe der amerikanischen
Küste 1741 entdeckt, es lebte damals herdenweise im
Meer und fraß
Meergras oder
Tang. Wegen ihrer Schwerfälligkeit unfähig, sich den Verfolgungen der
Menschen zu entziehen, wurden diese
Tiere
mit großen eisernen Widerhaken, woran
Seile befestigt waren, gefangen. Die
Kamtschadalen undTschuktschen
machten
Kähne aus der
Haut
[* 2] und benutzten das
Fett, welches angenehm roch und schmeckte, zu ihren
Speisen und als Leuchtmaterial.
Das
Fleisch war zwar gröber als
Rindfleisch, aber, besonders das der
Kälber, von gutem
Geschmack. Angelockt durch Stellers
Bericht über das Borkentier, strömten die Walfänger nach der Beringssee und richteten derartige
Schlächtereien unter den
Tieren an, daß sich die Zahl derselben schon 1757 sehr vermindert hatte. Das letzte
Exemplar ward 1768 gesehen.
Vgl.
Brandt, Über den Zahnbau der Stellerschen
Seekuh (Petersb. 1833);
Derselbe, Symbolae sirenologicae (das. 1845-68);
Derselbe,
Über Verbreitung und Vertilgung der Stellerschen
Seekuh (6 Abhandlungen, das. u. Mosk.
1865-68).
(Borgu), nächst den
Tibesti der bedeutendste, aber auf einen weit kleinern
Raum beschränkte
Stamm derTibbu
(s. d.), dessen Gebiet zwischen
Fezzan und
Wadai unter 17-18° nördl.
Br. und 18½-20½° östl. L. v. Gr. liegt, im nördlichen
Teil gebirgig, im südlichen eben und nur aus einer Anzahl kleiner
Oasen bewohnbar ist, deren
Datteln den Bewohnern neben der
Zucht von
Kamelen und
Ziegen die einzigen Existenzmittel bieten. Hauptstadt ist Jin, der
Knotenpunkt der
Karawanenstraßen nach
Fezzan,
Wadai und
Kanem; ein andrer wichtiger
Punkt ist Egai, im
SW. von Jin. Die seßhafte
Bevölkerung
[* 9] des
Landes beträgt nach
Nachtigal, dem ersten
Europäer, welcher dasselbe 1870 besuchte, nur etwa 5000
Seelen, die Gesamtbevölkerung
mit Einschluß der zur Zeit der Dattelernte anwesenden
Nomaden aus
Tibesti,
Wadai,
Kanem etc. 10-12,000
Seelen.
die westlichste der ostfriesischen
Inseln,
vor der Mündung der
Ems
[* 10] gelegen und zum preuß. Regierungsbezirk
Aurich
[* 11] gehörend, hat einen
Umfang von 25-30 km, einen 65 m hohen
Leuchtturm und (1880) 684 Einw. Sie zerfällt in zwei durch
eine Dünenkette verbundene Teile, dasOst- und Westland, und wird außer im O. von
Dünen umschlossen.
Borkum (das Fabaria des
Drusus
und Burchana des
Plinius) war ursprünglich
ca. 1000 qkm groß, wurde aber 1170 durch eine
Sturmflut
in vier Teile zerrissen, von denen außer Borkum selbst die
InselJuist noch übrig ist. Seit 1856 ist es zum
Seebad eingerichtet und zählt jährlich über 2000 Badegäste. Es besitzt Dampferverbindung mit
Emden.
[* 12]
Von seinen
Schriften hat besonders die »Schulkunde« (Berl.
1855, 17. Aufl. 1872),
nach den Stiehlschen
Regulativen von 1854 bearbeitet, große Verbreitung gefunden; doch mißlang der
VersuchBormanns, dem
Buch durch Anlehnung an die »Allgemeinen Bestimmungen«
Falks von 1872 sein Absatzgebiet zu erhalten.
Lange Zeit war auch
Herausgeber des
»Brandenburger Schulblattes«, in welchem er
neben andern
Arbeiten eine große
Reihe pädagogischer »Sendschreiben« veröffentlichte.
Alpenfluß in
Piemont, dessen Quellflüsse als Bormida di
Millesimo am
Monte Linco und als Bormida di
Spigno am
Monte Settepani in den
Seealpen entspringen, empfängt nach seiner Vereinigung rechts den Erro und die Orba und mündet, 146 km
lang, bei
Alessandria von S. her in den
Tanaro.
(deutsch
Worms),
[* 18] Stadt und Badeort in der oberital.
ProvinzSondrio, unterhalb des
StilfserJoches im
Veltlin gelegen,
an der Einmündung des Fradolfo
(ValForba) in die
Adda, von hohen Felsmassen umgeben, 1255 m ü. M., mit
alten
Türmen, einer sehenswerten
Pfarrkirche (mit trefflichen Fresken),
Gymnasium und (1881) 1744 Einw., welche Vieh- und
Bienenzucht
[* 19] treiben. Die
Mineralquellen von Bormio, acht an der Zahl und schon im
Altertum bekannt, entspringen nahe am
Abhang des
MonteBrauglio aus
Kalk- und Dolomitfelsen und sind die heißesten (34-41° C.) im ganzen plutonischen Gebiet der
italienischen
Alpen,
[* 20] dazu von außerordentlichem Wasserreichtum (an 1200
Lit. in der
Minute).
das burgähnlich auf einer 60 m hohen
Felswand liegt; seit 1861 ist das 70 m tiefer gelegene »neue
Bad«, ein großartiges, elegant eingerichtetes Kurhaus, vorhanden.
An Bormio vorüber führt die
Straße über das
Stilfser Joch nach
Tirol.
[* 23]
Vgl. Theobald und Weilenmann, Die
Bäder von Bormio (St.
Gallen
1868);