»Die gesetzliche Regelung
der
Feld- und
Forstpolizei« (Leipz. 1880) und besorgte eine neue Bearbeitung von G.L.Hartigs »Lehrbuch für
Förster« (Berl.
1871, 2. Aufl. 1875). Mit
Grunert gibt er die »Forstlichen
Blätter« heraus.
Villa, inRom,
[* 3] unmittelbar
vor derPorta del Popolo, der Sommerpalast des Borghesischen
Fürstengeschlechts, mit ausgedehnten Parkanlagen
(ca. 50 qkm groß), einst weltberühmt wegen seiner
Schätze antiker
Kunst,
vom
KardinalScipio Borghese,
PapstPauls V.
Neffen, auf dem
Grund und
Boden und angeblich auch mit dem konfiszierten
Vermögen der
unglücklichen
Cenci erbaut. Die hier einst bewahrten berühmten Kunstwerke des klassischen
Altertums,
darunter der Hermaphrodit, der sogen. sterbende
Seneca und der Borghesische
Fechter (s. d.), wanderten unter
Napoleon I. (1806)
in das
Museum von
Paris,
[* 4] wurden zwar 1815 der
Familie zum Teil zurückgegeben, aber noch vor dem Rücktransport in
Paris größtenteils
veräußert. In neuerer Zeit ist wieder das sogen. Statuenkasino eingerichtet
worden mit einer reichen Sammlung zum Teil bedeutender
Antiken, darunter die sitzende
StatueAnakreons, ein
Bacchus, eine
Juno
Pronuba, eine Tyrtäosstatue, ein sitzender
Pluto, tanzender
Silen etc., meistens
Funde neuern
Datums. - Der
Palast Borghese, seiner
Form nach auch »il
Cembalo Borghese« genannt, die städtische
Wohnung der Borghesischen
Familie, ist eins der
prachtvollsten Gebäude
Roms, von
Martin Lunghi 1590 begonnen, von Flaminio Ponzio vollendet.
Bartolommeo,
Graf, ital. Altertumsforscher, geb. zu
Savignano bei
Rimini, bildete sich in
Bologna
und (seit 1802) in
Rom unter
Marini, studierte die Sammlungen und
BibliothekenItaliens,
[* 9] ordnete und katalogisierte
dann verschiedene
Münzsammlungen, insbesondere im Auftrag
Pius' VII. die vatikanische, zog sich, um allen politischen Verwickelungen
zu entgehen, 1821 nach
San Marino zurück, wo er ganz den
Wissenschaften lebte, ohne jedoch die ihm anvertrauten Staatsgeschäfte
(er war lange
Podestà der kleinen
Republik) zu vernachlässigen, und starb daselbst hat sich
um die römische Epigraphik und
Numismatik außerordentliche
Verdienste erworben.
Sein weltberühmtes Hauptwerk sind die »Nuovi frammenti dei fasti consolari
capitolini«
(Mail. 1818-20, 2 Bde.). Sonst ist der reiche
Schatz seiner Forschungen in den archäologischen
ZeitschriftenItaliens
niedergelegt, besonders in den »Atti dell' Accademia pontificale«, in den
»Annali« und im »Bulletino«
des
ArchäologischenInstituts sowie in dem von ihm mitbegründeten »Giornale Arcadico«.
Eine
Ausgabe seiner
»Œuvres complètes«, gedruckter wie ungedruckter, hat die
Akademie der
Inschriften zu
Paris im Auftrag der
französischen
Regierung beinahe zu Ende geführt (Par. 1862-79, Bd.
1-9).
Fechter, Bezeichnung der berühmten
Statue eines wahrscheinlich gegen einen
Reiter ankämpfenden Kriegers,
welche, zu Anfang des 17. Jahrh. zu
Porto d'Anzo gefunden, in die
VillaBorghese bei
Rom (s.
oben) kam, aber von da unter
Napoleon
I. (1806) mit andern Kunstwerken in den
Louvre entführt ward. Als
Künstler nennt sich in der
InschriftAgasias aus
Ephesos,
[* 10] welcher zur Zeit der ersten römischen
Kaiser blühte. Die
Statue zeichnet sich durch vortreffliche anatomische
Durchbildung (sie wird häufig als Musterfigur für anatomische
Studien benutzt) und glückliche
Lösung schwieriger
Probleme
aus (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 11] IV«,
[* 12] Fig. 7).
die einzige, erst 1816 angelegte Stadt der schwedischen
InselÖland, auf der Westküste derselben, mit
Hafen
und (1881) 913 Einw. Dabei die prächtige
Ruine des alten, 1806 durch eine Feuersbrunst zerstörten
Schlosses in welchem zuletzt
Karl X.
Gustav vor seiner Thronbesteigung 1654 gewohnt hat.