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Baßsaiten;
ebenso werden die zu beiden Seiten des Griffbretts der Drehleier (organistrum) liegenden, immer mit schnurrenden Saiten Bordune genannt.
Bordüre - Borggreve
Baßsaiten;
ebenso werden die zu beiden Seiten des Griffbretts der Drehleier (organistrum) liegenden, immer mit schnurrenden Saiten Bordune genannt.
(franz., Bordierung), Saum, Besatz, Einfassung, Verbrämung.
(ind., »Flut«),
in Ostindien. [* 2] Bezeichnung brandender Flutwellen, s. Ebbe und Flut.
Altaische Sprachen - A
* 9
Altar.der Nordwind der Griechen; bei den Römern Aquilo oder Septentrio, welcher von den Rhipäischen Gebirgen (in Hellas über die thrakischen Gebirge weg) herwehend gedacht wurde und Europa [* 3] wie Kleinasien reinen Himmel [* 4] und Kälte, Afrika [* 5] Wolken und Regen brachte. Als Gott verehrt und wegen seiner Wirkungen vielfach in Sage und Dichtung verflochten, war er der Sohn des Asträos und der Eos [* 6] (des Sternenhimmels und der Morgenröte), Bruder des Hesperos und Zephyros und wohnte in Thrakien, nach Kallimachos in einer Höhle des Hämos, nach andern am Meerbusen Salmydessos, in der Nachbarschaft der Hyperboreer (der »über Boreas hinaus Wohnenden«). Boreas entführte des athenischen Königs Erechtheus Tochter Oreithyia, als sie bei einem Festaufzug am Ilissos den Reigen anführte, und zeugte mit ihr den Kalais und Zetes (die sogen. Boreaden, welche den Phineus von den Harpyien [* 7] befreiten) sowie Kleopatra, die spätere Gemahlin des Phineus, und Chione. Er vernichtete die Athen [* 8] bedrohende Flotte des Xerxes, wie er sich auch den Megalopolitanern als tüchtiger Bundesgenosse erwies, als er die Sturmmaschinen der Spartaner zertrümmerte; daher hatte er zu Athen, wo der Nordwind sehr häufig ist, einen Altar [* 9] am Ilissos und ein besonderes Fest (Boreasmos). An dem Turm [* 10] der Winde [* 11] zu Athen ist Boreas als bärtiger Alter mit strengen Zügen und starkem Haarwuchs, langem, faltenreichem Mantel, eine Tritonsmuschel in der Rechten, abgebildet. Auf dem Kasten des Kypselos hatte er als Entführer der Oreithyia statt der Füße Schlangenschwänze. Als doppelt geflügelter Mann erscheint er aus Vasen. [* 12]
Vgl. Stephani, und die Boreaden (Petersb. 1871);
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Posen, [* 13] Kreis [* 14] Krotoschin, unweit der Obra, mit evangelischer und kath. Pfarrkirche und (1880) 2081 Einw. (1300 Polen).
Lynn - Lyon
* 15
Lyon.1) Petrus (eigentl. Pierre Borel d'Hauterive), franz. Schriftsteller, geb. zu Lyon, [* 15] gest. 1859 in Algerien, [* 16] bildete sich zum Architekten aus, wandte sich dann aber der Litteratur zu und machte sich durch seinen Übereifer für den Romantizismus sowie durch die Bizarrerie und Kühnheit seiner Schriften einen Namen. Wir nennen davon: »Rhapsodies«, Gedichte (1831);
»Le [* 17] livre de beauté« (1833);
»Champavert, contes immoraux« (1833, 1872) und »Madame Putiphar« (1839, 2 Bde.; 1877), sein seltsamstes Werk, welches die verdorbenen Sitten des 18. Jahrh. (Madame Potiphar ist die Pompadour) mit den grellsten Farben schildert.
Vgl. Claretie, Petrus Borel (Par. 1865).
Paris
* 20
Paris.2) Jean Louis, franz. General, geb. zu Faujeaux (Aude), besuchte 1838-40 die Schule von St.-Cyr und trat darauf als Leutnant in den Generalstab, in welchem er unter Mac Mahon in Afrika, in der Krim [* 18] und 1859 in Italien [* 19] diente und 1845 zum Kapitän, 1855 zum Major und 1867 zum Obersten avancierte. Erst 1869 vertauschte er seine Stellung als Adjutant Mac Mahons mit dem Posten eines Generalstabschefs der Nationalgarde von Paris. [* 20] Daher nahm er 1870 nicht an den ersten Kämpfen im deutsch-französischen Krieg teil, sondern ward nach seiner Beförderung zum Brigadegeneral im September zum Generalstabschef der Loirearmee unter Aurelle de Paladines, dann der Ostarmee unter Bourbaki, 1871 der Versailler Armee unter Mac Mahon ernannt. 1871 zum Divisionsgeneral befördert, erhielt er das Kommando einer Division in Reims, [* 21] ward Mitglied der Kommission für die Armeereorganisation, dann Generalstabschef des Gouverneurs von Paris und im Kabinett Dufaure Kriegsminister. Da er aber in seiner politischen Haltung den Wünschen der republikanischen Majorität der Kammer nicht entsprach, ward er im Januar 1879 durch Gresley ersetzt und zum Kommandeur des 3. Armeekorps in Rouen [* 22] ernannt. Er starb
Neapel (Provinz, Stadt
* 23
Neapel.(Borellus), Giovanni Alfonso, Arzt und Mathematiker, Stifter der iatromathematischen Schule, geb. zu Castelnuovo bei Neapel, [* 23] studierte in Florenz [* 24] Statik und Hydrostatik, [* 25] beobachtete die Jupitertrabanten und verglich ihre Bewegungen mit den Tafeln Galileis. Auch scheint er zuerst die parabolische Kometenbahn erkannt zu haben und schrieb in dieser Zeit: »Theoriae planetarum ex causis physicis deductae« (Flor. 1666, Leid. 1686), ward 1664 Professor der Mathematik in Messina, [* 26] bald nachher in Pisa. [* 27] 1668 siedelte er nach Messina, später nach Rom [* 28] über, wo er starb. Unter der großen Zahl seiner Werke zeichnet sich besonders das in seiner Art klassische Werk »De motu animalium« (Rom 1680-81, 2. Bde.; zuletzt Haag [* 29] 1743) aus, das als die Grundlage des iatromathematischen Systems zu betrachten ist. Seine Untersuchungen über die Mechanik der Muskelbewegung sind von allen spätern Schriftstellern über diesen Gegenstand den ihrigen zu Grunde gelegt worden.
(Broang), Paß im [* 30] westlichen Himalaja, 4624 m ü. M., welcher von der Landschaft Baschahr (s. d.) in das westliche Tibet führt.
See im schwed. Län Östergötland, von der Motala durchströmt, welche vom Wettern- zum Roxensee führt. Er gehört zum System des Götakanals und ist 10,7 km lang, 3,5 km breit, 27,6 qkm groß und liegt 72 m ü. M.
(Borretsch), s. Borago. ^[= Tourn. (Borrago, Borretsch), Gattung aus der Familie der Asperifoliaceen, ein- oder mehrjährige, ...]
(Borretschgewächse), s. Asperifoliaceen. ^[= (Borragineen, Borretschgewächse, Rauhblätterige), dikotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung ...]
Seestadt im sinn.
Schweden und Norwegen
* 31
Schweden.Gouvernement Nyland, an der Mündung des Borgaflusses in den Finnischen Meerbusen, hat zwei lutherische Kirchen, ein Gymnasium und (1880) 3876 Einw., worunter nur 437 Finnen, der Rest Schweden. [* 31]
Die Stadt besitzt mehrere Fabriken und lebhaften Handel mit Honig, Wachs, Häuten, Pelzwerk [* 32] etc. Zum Borgaschen, lutherischen Episkopat (Borgastift) gehören die Gouvernements Wiborg [* 33] und St. Michel nebst dem Ostteil der Gouvernements Tawastehus und Nyland.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Minden, [* 34] Kreis Warburg, an der Warburger Börde, mit Amtsgericht, kath. Pfarrkirche u. (1880) 1535 Einw.
(spr. -haut), Fabrikort in der belg. Provinz und im Arrondissement Antwerpen, [* 35] an der Schyn, Vorort von Antwerpen, mit Teppich- und Tabaksfabriken, Färbereien und Bleichereien und (1884) 23,962 Einw.
Borghese - Borghorst
* 39
Seite 3.216.Bernard, Forstmann, geb. zu Magdeburg, [* 36] studierte auf der Forstakademie Eberswalde, [* 37] übernahm 1864 die Leitung der Forstverwaltung auf den fürstlich Hohenloheschen Herrschaften in Schlesien, [* 38] wurde 1866 Dozent der Forstwissenschaft an der landwirtschaftlichen Akademie zu ¶
Poppelsdorf und 1868 Professor der Botanik und Zoologie an der neuerrichteten Forstakademie Münden. 1872 trat er in den Forstverwaltungsdienst als Oberförster von Zöckeritz zurück, 1874 wurde er Oberförster des Forstreviers Kottenforst und abermals Dozent an der landwirtschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf, 1879 Oberforstmeister und Direktor der Forstakademie Münden. Er schrieb: »Vogelfauna von Norddeutschland« (Berl. 1869),
»Forstreinertragslehre« (Bonn [* 40] 1878),
»Die gesetzliche Regelung der Feld- und Forstpolizei« (Leipz. 1880) und besorgte eine neue Bearbeitung von G. L. Hartigs »Lehrbuch für Förster« (Berl. 1871, 2. Aufl. 1875). Mit Grunert gibt er die »Forstlichen Blätter« heraus.