Vorrichtungen, durch welche das zu
Wasser gelassene
Boot so schnell wie möglich aus der
Verbindung
mit dem
Schiff,
[* 2] hergestellt durch die Bootstaljen, befreit wird, um das Zerschlagen des
Boots an der Schiffsseite zu verhindern.
Über den Wert derartiger nach vielen
Systemen existierender Einrichtungen ist das
Urteil der praktischen Seeleute
sehr geteilt.
Franz, der Begründer der vergleichenden Sprachforschung, geb. zu
Mainz,
[* 7] siedelte mit seinen Eltern nach
Aschaffenburg
[* 8] über, wo
Windischmann die
Liebe zu orientalischen
Studien in ihm entzündete,
und ging 1812 nach
Paris.
[* 9] Hier, im
Verkehr mit
Chézy, Silvestre de
Sacy, A. W. v.
Schlegel u. a., reifte unter Benutzung der
dortigen
Bücher- und Handschriftensammlungen seine bahnbrechende
Schrift Ȇber das Konjugationssystem
der Sanskritsprache«, welche mit einer empfehlenden Vorrede seines
LehrersWindischmann (Frankf. a. M. 1816) erschien.
Vom König
Max I. von
Bayern erhielt er die
Mittel, nach
London
[* 10] zu gehen. Hier trat er zu dem damaligen preußischen
Gesandten
W. v.
Humboldt, der sein
Schüler im
Sanskrit ward, in nahe Berührung, erweiterte sein Konjugationssystem
zu einer auch die
Deklination umfassenden englischen
Darstellung und gab den
Text mit lateinischer Übersetzung von
»Nalas«,
einer
Episode aus dem
Mahâbhârata (Lond. 1819), heraus. Nach
Bayern zurückgekehrt, erhielt er auf W. v.
Humboldts Veranlassung 1821 eine
außerordentliche Professur an der
Universität zuBerlin,
[* 11] ward 1822 Mitglied der dortigen
Akademie der
Wissenschaften und 1825 ordentlicher
Professor der orientalischen Litteratur und allgemeinen Sprachkunde.
woran sich die lateinische »Grammatica critica linguae sanscritae« (das.
1829-32) und die auch durch ihre praktische
Anordnung ausgezeichnete
»KritischeGrammatik der Sanskritsprache
in kürzerer Fassung« (das. 1834, 4. Aufl. 1868) anschlossen.
In seinem »Glossarium sanscritum« (Berl. 1830, 3. Aufl.
1866) lieferte er ausreichendes
Material
für die erste
Lektüre des
Sanskrits und ein seine vergleichende
Grammatik geschickt
ergänzendes sprachvergleichendes
Glossar.
Ȇber das
Albanesische in seinen verwandtschaftlichen Beziehungen« (das. 1855).
Die meisten deutschen und viele ausländische
Sprachforscher sind Bopps
Schüler gewesen. Der wurde als der 50. Jahrestag des Erscheinens seines »Konjugationssystems«
festlich begangen und die
Feier der Begründung der vergleichenden Sprachwissenschaft durch eine besondere,
der
Förderung ihrer
Zwecke geltende
Stiftung (Bopp-Stiftung) bezeichnet, deren
Mittel sich aus Beiträgen der deutschen
Fürsten
und der Philologen etc. der ganzen
Welt bildeten. Bopp starb in
Berlin
Die ehemalige reichsunmittelbare Benediktinerabtei
Marienberg (1123 gestiftet) ist seit 1838 in eine
Wasserheilanstalt, verbunden
mit
Heilgymnastik,
Milch-,
Molken- und
Traubenkur, umgewandelt. Eine zweite
Wasserheilanstalt, das sogen. Mühlbad, befindet sich
unterhalb der Stadt. Die Zahl der Badegäste beträgt jährlich 800-900. Die Stadt ist eine
Gründung der
Römer
[* 19] (Baudobriga
genannt); zur fränkischen Zeit stand hier ein
Königshof; unter den
Hohenstaufen wurde der
Ort, bei dem ein
einträglicher Rheinzoll erhoben wurde, freie Reichsstadt, die 1312 vom
KaiserHeinrich VII. pfandweise an den
ErzbischofBalduin vonTrier
[* 20] überlassen wurde. Im Dreißigjährigen
Krieg hat die Stadt ihre frühere Bedeutung fast ganz eingebüßt.
Borsäure als amorphes, grünlichbraunes, geruch- und geschmackloses Pulver, welches in Wasser wenig, in Alkohol nicht löslich
ist, sehr schwer schmilzt, beim Erhitzen an der Luft zu Borsäure und Stickstoffbor verbrennt, auch sonst leicht oxydierbar
ist und, in schmelzendem Aluminium gelöst, beim Erstarren als diamantartiges Bor kristallisiert. Letzteres entsteht auch, wenn
man Borsäure mit Aluminium im Kohlentiegel bei möglichst starker Hitze schmelzt, die erkaltete eisengraue Metallmasse mit Natronlauge
kocht, dann mit heißer Salzsäure und zuletzt mit einer Mischung von Salpetersäure und Flußsäure behandelt.
Das diamantartige Bor ist durchsichtig, farblos, gelb oder rot, vom spez. Gew.
2,68, in Glanz, Lichtbrechungsvermögen und besonders in der Härte dem Diamanten sehr nahe stehend (Bordiamanten),
unschmelzbar, verbrennt wie der Diamant
[* 24] nur in Sauerstoff und wird nur von schmelzenden Alkalien und saurem schwefelsaurem Kali
aufgenommen. Das Atomgewicht ist 11. Bor ist dreiwertig und bildet mit Sauerstoff das Borsäureanhydrid B2O3 ;
es wurde im amorphen Zustand zuerst von Gay-Lussac und Thénard, diamantartig 1856 von Wöhler und Deville
dargestellt.
Pieter Christiaansz, holländ. Geschichtsforscher, geb. 1559 zu
Utrecht,
[* 25] studierte von Jugend aus Geschichte, besonders vaterländische, und sammelte emsig die Materialien zur Geschichte
seiner Zeit. Nach der Veröffentlichung der sechs ersten Bücher seines großen Werks »Oorsprong, begin ende vervolg der nederlandsche
oorlogen« 1601 erhielt er von den holländischen Staaten Unterstützung durch Eröffnung der Archive und Privatsammlungen; auch
wurde er zum Historiographen von Holland und später zum Rat und Rentmeister von Nordholland ernannt. So konnte er sein mit 1559 beginnendes
Geschichtswerk in 37 Büchern bis 1602 fortführen (beste Ausg., Amsterd. 1679, 4 Bde.).
Dasselbe ist ein wegen des Reichtums an Aktenstücken unentbehrliches Sammelwerk für die bearbeitete Periode, obgleich der
Stil trocken und einförmig ist. Weniger bedeutend sind die »Gelegentheyt
(Geschichte) van's Hertogenbosch« (Haag
[* 26] 1630) und die Fortsetzung der von seinem Oheim Wilhelm van Zuylen van Nijevelt übersetzten
»Chronik des Cario« (Arnh. 1629, Amsterd.
1632). Zwei Tragikomödien von ihm: »Apollonius von Tyrus« und »Apollonius und seine Tochter Tarsia« (Haag 1617), sind vergessen.
Bor starb in Haarlem.
[* 27]