Schwerpunkt
[* 2] hinter die Bootsmitte fällt, kreuzen zu können. Beide
Gaffeln werden auf
Backbord geheißt und das Toppsegel nur
bei leichtem
Wind geführt.
[* 1]
Fig. 2 zeigt die gewöhnliche
Gaffel- und
[* 1]
Fig. 3 eine Abänderung derselben, die Bermudatakelung,
welche kleinere
Gaffeln und deshalb größere Segelbreite auf
Deck hat. Die Trabakeltakelung
[* 1]
(Fig. 4) schlägt
die untern
Lieke beider
Segel an
Spriete an oder auch die des Großsegels allein.
Letzteres wird backbords, das
Focksegel steuerbords
geheißt, in
Chioggia bei
Venedig
[* 3] werden jedoch beide
Segel backbords gesetzt.
Der
Klüver ist mit Einholer ausgerüstet.
[* 1]
Fig. 5-7 zeigen französische
Takelungen und zwar
[* 1]
Fig. 5 für einmastigeLugger,
ohne
Klüver für kleine
Jollen und
Gigs
[* 1]
Fig. 6 für zweimastige
Lugger, die sich besonders für Seitenboote eignet, da sie wenig
Raum beansprucht und die Hantierung der Leute nicht beengt. Sie sind mit und ohne
Klüver, und die
Raaen sind backbords zu heißen.
[* 1]
Fig. 7 zeigt die dreimastige Luggertakelung. Die Spriettakelung ist zweimastig
[* 1]
(Fig. 8) oder dreimastig
[* 1]
(Fig. 9). Die
Spriete sind nahe der
Back am
Mast oder in der untern Masthälfte gaffelartig oder um
einen
Stift drehbar befestigt.
[* 1]
Fig. 10-12 zeigen portugiesische Sliding-Guntertakelung und zwar einmastig
[* 1]
(Fig. 10), zweimastig
[* 1]
(Fig. 11) und dreimastig
[* 1]
(Fig.
12). Die Segelspriete oderRaaen sind mastlängs zu setzen.
[* 1]
Fig. 13 zeigt die zweimastige und
[* 1]
Fig. 14 die
dreimastige Schebecktakelung, mit zwei oder drei lateinischen (dreieckigen)
Segeln, welche im Hinter- und auch im Unterliek
einen Schwung nach innen
(Gilling) haben. Die
Segel werden backbords gesetzt, die
Reefe sind längs der Segelspriete oder am
unternLiek. Außer den hier dargestellten 14
Takelungen kommt für
Boote in seltenen
Fällen noch die Kuttertakelung
(s. d.) vor. Vgl.
Schiffbau.
Besonders beschäftigte er sich mit der Pflanzenproduktion und der
Veredelung durch
Samen.
[* 12] Booth starb Er schrieb
auch: »Über die Anlegung des englischenRasens« (Hamb. 1837);
»Abhandlung über
Kiefern- und Tannenarten«
(das. 1841);
Das
Geschäftging an seine
SöhneLorenz und
John
Booth über, von
denen ersterer in den 60er
Jahren austrat, letzterer aber dasselbe auf die
Baumschule
(ca. 40
Hektar) reduzierte, durch welche
er besonders die amerikanischen Waldbäume einheimisch zu machen sucht. Er schrieb: »Die
Douglasfichte
und andre
Nadelhölzer
[* 13] aus dem nordwestlichen
Amerika«
[* 14] (Berl. 1877);
Akontion und Hyphantion, die Opuntischen Berge und die sie fortsetzende Hügelreihe so vollkommen abgeschlossen, daß sie
mit dem Euböischen Meer nur durch unterirdische Kanäle zusammenhängt. Aus Phokis tritt bei Chäroneia als der Hauptstrom des
Landes der Kephisos ein. Er bildet mit mehreren Flüßchen und Bergbächen den See Kopais, dessen Wasser
durch ca. 20 unterirdische Schlünde (Katabothren) dem Euböischen Meer zugeführt wird. Um denSee zu verringern und die anliegenden
Ländereien im Winter und Frühjahr vor Überschwemmungen zu schützen, verwendeten schon in uralter Zeit die Minyer, Einwanderer
aus dem Orient und vortreffliche Wasserbaumeister, große Sorgfalt auf die Reinhaltung der Katabothren.
Alexander d. Gr. aber ließ durch Krates ein künstliches Emissar, einen Stollen mit senkrechten Luftschächten,
anlegen und zwar von der nordöstlichen Spitze in der Richtung nach Larymna. Seit dem Verfall dieser Werke ist hier alles versumpft
und verpestet. Südlich von Phönikios und Hypatos liegt die Hylische und Thebäische Ebene, erstere mit dem
Hylikesee, der mit der Kopais unterirdisch zusammenhängt, letztere ein schönes Gartenland, bewässert von dem Ismenos und
der Dirke.
Das Gebiet des Asopos beginnt mit der Hochebene von Platää und begreift die gegen den Kithäron an der attischen Grenze aufsteigende
Parasopia, ostwärts die schöne und fruchtbare Tanagräische Ebene. Der Asopos, langsam fließend und
oft versumpfend, nimmt links bei Tanagra den Thermodon auf und fällt in den Euripos. Der Küstenstrich am Euböischen Meer
wird durch den Messapios und Ptoos vom Binnenland Böotiens geschieden. Das Land am KorinthischenMeerbusen und dem Halkyonischen
Meer, nördlich und südöstlich vom Helikon und Kithäron begrenzt, enthält den Fluß Oeroe und den Permessos,
welcher den Narkissos,
[* 25] die Aganippe und Hippokrene aufnimmt und unterhalb Thisbe sich in Sümpfen verliert.
Die ältesten Bewohner von Böotien waren Pelasger; am häufigsten werden genannt die Minyer, deren Hauptstadt Orchomenos war, und
die Kadmeier, welche oft als Phöniker bezeichnet werden, jedenfalls aus Asien
[* 32] einwanderten; im südlichen Böotien ließen sich
auch Ionier nieder. Eine dauernde Bevölkerung
[* 33] erhielt die Landschaft, als um 1124 v. Chr. die von den Thesprotern
aus Thessalien verdrängten äolischen Böotier einwanderten, welche die Minyer besiegten und aus Böotien einen Staat machten, an
dessen SpitzeTheben stand; von ihnen erhielt Böotien seinen Namen.
Der Zusammenhalt der einzelnen Städte war stets ein ziemlich lockerer, was durch die Verschiedenheit der Verfassungen (teils
Demokratie, teils
Aristokratie) noch befördert wurde. Der Böotische Bund wurde aus 13 (später 7) Städten gebildet, unter
welchen Theben, Orchomenos, Koroneia, Tanagra, Lebadeia, Platää (welches sich später an Athen
[* 34] anschloß) die bedeutendsten waren.
Ihr Gebiet war von verschiedener Größe; Theben besaß etwa ein Drittel von ganz Böotien An der Spitze derGemeinde
stand in den meisten Städten der Archon, dessen Gewalt aber gewöhnlich durch den aristokratischen Rat sehr beschränkt war.
Für die Anführung im Krieg hatte man besondere Polemarchen. Die Volksversammlung hatte eine ziemlich untergeordnete Bedeutung.
An der Spitze des ganzen Bundes stand wieder ein Archon, welcher wohl regelmäßig ein Thebaner war. Die
ausführende Behörde des Gesamtbundes waren aber die jährlich gewählten Böotarchen. Ein allgemeines Fest waren die Pamböotia,
welche in der Gegend von Koroneia beim Tempel
[* 35] der itonischen Athene
[* 36] mit ritterlichen Spielen gefeiert wurden.
Der Bund ward nicht selten durch innere Streitigkeiten zerrissen, besonders wenn einzelne Städte, wie vor
allen Theben, eine zu unbeschränkte Hegemonie anstrebten, weshalb z. B. Platää sich an Athen anschloß, was dann zur Zerstörung
der Stadt 427 führte. In denPerserkriegen hielten die Böotier meist zu den Persern. Der Umsturz der aristokratischen Verfassungen
und die Errichtung demokratischer Regierungen hatten zur Folge, daß sich Böotien 456-447 dem Athenischen Bund
anschloß.
Im Peloponnesischen Kriege gehörte Böotien zu den erbittertsten Feinden Athens. Seine mächtigste Entwickelung erhielt der Böotische
Bund unter Epameinondas und Pelopidas 371-362; er erlangte vorübergehend die Hegemonie und kämpfte zuletzt rühmlich gegen
Makedonien. Der Bund wurde 171 v. Chr. von den Römern aufgelöst, dauerte aber dem Namen nach noch in der
römischen Kaiserzeit fort. Im Mittelalter und unter der türkischen Herrschaft war Livadia die Hauptstadt, nach welcher auch
die Landschaft genannt wurde.
Die Böotier galten im Altertum, besonders in Athen, für derb, schwerfällig, geistig stumpf und unempfänglich für das Schöne,
und da sie aus Eifersucht gegen Athen wiederholt mit Nationalfeinden sich verbündeten, so wurden sie viel
verspottet und verhöhnt. Sie waren der Natur ihres Landes gemäß vorzugsweise ein Ackerbau und Viehzucht
[* 37] treibendes Volk, das
den höchsten Wert auf körperliche Kraft
[* 38] und Tüchtigkeit legte, wissenschaftlichen und künstlerischen Bestrebungen nur
einen untergeordneten Rang anwies und selbst den Handel wenig begünstigte; dabei machten sich bei ihnen
eine Neigung zum Übermaß und ein aristokratisch-kastenhafter Hochmut bemerklich.
Doch entbehrten die Künste keineswegs aller Pflege, was schon durch den Beinamen »Aonidinnen«, »aonische
Schwestern«, den die Musen
[* 39] nach dem alten Namen Böotiens, Aonia, erhielten, bezeugt wird. Die Musik, besonders die laute, orgiastische
des Flötenspiels, ward in Böotien viel geübt. Bedeutende Vertreter der bildenden Kunst sind nicht vorhanden.
Als Dichter sind Hesiodos und Pindaros zu nennen. Doch mußte der böotische Dialekt mit seiner Plumpheit und Breite
[* 40] des Vokalismus
den Athenern bäurisch-grob erscheinen.