(Wien
[* 2] 1849); die »Erbauungsreden«
(Prag
[* 3] 1815; 2. Aufl.,
Sulzbach 1839), von welchen nach seinem
Tod weitere 4
Bände
(Prag 1849-52)
und eine neue
Folge
(Wien 1884, Bd. 1) erschienen.
Vgl. BolzanosSelbstbiographie, herausgegeben von seinem
Schüler und Schicksalsgenossen
M. J.
^[Michael Josef] Fesl (neue Ausg.,
Wien 1875);
Wißhaupt,Skizzen aus dem
Leben Bolzanos (Leipz. 1849);
Befestigungsmittel, sind teils
Schrauben-, teils Nietbolzen und bestehen meist aus Schmiedeeisen, seltener
aus
Kupfer
[* 4] oder
Messing. Die Schraubenbolzen dienen zur
Verbindung von hölzernen oder metallischen Teilen, während die
Nietbolzen zur
Verbindung von Teilen aus sprödem
Material (z. B.
Gußeisen) nicht verwendet werden, weil dieses bei der Herstellung
der die
Befestigung schließenden Nietköpfe durch
Hammerschläge leicht zerspringen könnte. Die Steinbolzen dienen zur
Befestigung
von Holzwerk oder Eisenteilen an
Steine und werden an dem einen Ende gestaucht, aufgehauen und mit dem
letztern durch
Blei
[* 5] oder
Schwefel vergossen, während ihr andres, mit
Mutter versehenes Ende zum Anpressen der mit dem
Stein
zu verbindenden Teile dient. Bolzen heißt auch ein rundes, vorn mit
Eisen
[* 6] beschlagenes, hinten zuweilen mit Flugfedern versehenes
StückHolz,
[* 7] welches aus einer
Armbrust
[* 8] geschossen wird.
In dem kurzen
hintern Laufstück, der
Flasche,
[* 10] liegt eine
Zahnstange mit luftdicht abschließender Filzklappe, durch deren Zurückschieben
beim Aufziehen zwei Spiralfedern zusammengedrückt werden.
Durch den
Luftdruck, der entsteht, wenn sie
beim
Abdrücken die
Zahnstange vorschnellen, wird der
Bolzen fortgetrieben, der auf 30-50
Schritt noch ziemlich sicher trifft.
(franz., spr. bongbardong), ein weit mensuriertes,
der Baßtuba ähnliches Blechblasinstrument mit
Cylinder oder Tonwechsel, d. h. einer der vielen verschieden
konstruierten
Kontrabässe der heutigen
Harmoniemusik.
(Bombassin,Bombazet,Bomazine), veralteter
Name eines ursprünglich in Oberitalien,
[* 17] namentlich
Mailand,
[* 18]
Como etc., verfertigten geköperten
Gewebes aus
Seide,
[* 19] dann auch eines glatten wollenen oder eines geköperten
Gewebes
mit seidener
Kette und kammwollenem
Einschlag;
früher aus
Baumwolle,
[* 20]
Kamelhaar und
Seide, jetzt gewöhnlich aus Schafwolle von
besondern Bombassinwebern gewebt.
Bombax malabaricumDec., in
Ostindien,
[* 24] wird bis 30 m
hoch, der
Stamm bis 2 m dick, ist stachlig, hat langgestielte
Blätter, büschelige, rote
Blüten und große, holzige
Kapseln.
Die weiße, seidenartige, elastische
Wolle, welche die
Samen umgibt
(Silk-Cotton), eignet sich vorzüglich zum
Ausstopfen von
Polstern,
Kissen und
Matratzen. Die
Rinde und
Blätter braucht
man in der
Heimat als
Arzneimittel. Auch das in
Wasser leicht lösliche Malabargummi stammt von diesem
Baum. Bombax CeibaL., in
Westindien
[* 25] und
Südamerika, hat einen noch höhern
und dickern, stachligen
Stamm, aus welchem die
Kariben ihre
Pirogen herstellen, und der auch zu Fässern (die 5-8000 kg
Zucker
[* 26] fassen) verarbeitet wird. Die Samenwolle kommt als
Paina limpa in den
Handel, doch stammt ein Polstermaterial
mit gleichem
Namen auch von dem südamerikanischen Bombax heptaphyllumL. Ebenso geben BombaxseptenatumJacq. und Bombax globosumAubl.
Bombaxwolle.
[* 28] britisch-ostind.
Präsidentschaft, an der Westküste
Vorderindiens zwischen 14-28¾° nördl.
Br. und 66¾-76½°
östl. L. v. Gr., enthält 512,478 qkm (9306,8
QM.) mit (1881) 23,395,663
Seelen, wovon 321,466 qkm (5837,6 QM.) mit 16,454,414
Seelen auf die unter britischer
Verwaltung
stehenden
Distrikte entfallen (s.
Karte
»Ostindien«). Dazu kommt der
¶
die mittlere umfaßt in sechs Distrikten das alte Marathenreich mit Puna als Hauptort;
die Südprovinz,
mit fünf Distrikten, hat an der Küste nur zeitweise fließende Gewässer, dagegen entströmen ihr nach O. die Quellflüsse
der Godaweri und Krischna (Kistna).
Von den erstern Provinzen sind 20 Proz., von der Südprovinz 44 Proz. der Bodenfläche
bebaut. Der Grund und Boden gilt als Eigentum der englischen Krone und wird nach dem Raiotwarisystem auf
Pacht von meist 30 Jahren Dauer ausgethan; etwa ein Drittel der Ernte
[* 34] wird als Grundrente bezahlt. Die Pacht ist gesucht; Gelddarleiher
wußten den Bauern mittels des englisch-indischen Zivilprozesses das letzte Korn abzupressen, bis das sogen. Notstandsgesetz
von 1879 für den kleinen Mann Ausnahmsvorteile gewährte. Die Hauptkulturen sind Hirse
[* 35] (83 Proz. des
Kulturlandes), dann Baumwolle, Reis, Gemüse, Ölsorten und Weizen. Nach der Nationalität scheidet sich die Bevölkerung in Sindi,
Gudscharati (Nordprovinz), Marathen und Kanaresen (Zentral- und Südprovinz); jede Nation spricht ihre eigne Sprache
[* 36] und hat
ihre besondere Schrift.
Das Budget der Präsidentschaft für 1882/83 betrug 282 Mill. Mk. Einnahmen, und 150 Mill. flossen in die indische Reichskasse.
Die Armee hatte eine Stärke
[* 39] von 11,238 Europäern und 25,769 Eingebornen. Für die Landstraßen war unter der Herrschaft der
Radschas nichts geschehen; jetzt sind an Eisenbahnen ausgeführt in Sind die Industhalbahn, in der Nordprovinz
eine Küstenbahn Bombay-Ahmedabad mit mehreren Zweigbahnen und einem Anschluß an die Radschputanabahn; nach Madras
[* 40] führt eine
Bahn quer über die Halbinsel mit einem Seitengeleise nach der Bombay-Allahabadbahn. Im Bau begriffen sind endlich zwei Bahnen im
südwestlichen Teil der Präsidentschaft von Puna und Scholapur südwärts der ebenfalls noch zu bauenden
Bellari-Goabahn.
Die Bewässerungsanlagen, so wichtig für den Landbau und vielfach schon aus alter Zeit überkommen, wurden vermehrt durch
die großen Bauten des Krischnakanals (Kosten 56,735 Pfd. Sterl.), des Ekrukteichs bei Scholapur an der Bahn nach Madras (Kosten
78,837 Pfd. Sterl.) und die Aufstauung des Mutathals zur Kultivierung
der Umgebungen von Puna (Kosten 374,727 Pfd. Sterl.). Gegenwärtig werden 150,000 Hektar künstlich bewässert, 8 Mill. Hektar
werden überhaupt bebaut.
Der Viehstand beträgt 5,680,000 Rinder,
[* 41] 1,630,000 Büffel, 150,000 Pferde,
[* 42] 90,000 Esel und 3,300,000 Schafe.
[* 43] Die Haupthäfen
sind Bombay, Karatschi in Sind und Kuguela. Die öffentliche Erziehung ist noch immer sehr vernachlässigt,
obschon die Regierung bedeutende Mittel aufwendet. Im J. 1881 waren 88,9 Proz. der männlichen
BevölkerungAnalphabeten, von der weiblichen Bevölkerung sogar 99,6 Proz.; doch ist eine Besserung bemerkbar,
die höhern Schulen werden immer mehr besucht.
Die gleichnamige Hauptstadt der Präsidentschaft, seit der Eröffnung desSuezkanals für Europa
[* 44] der wichtigste
Handelsplatz Indiens, liegt auf der Südostspitze der 55 qkm großen, vom Festland nur durch einen schmalen Kanal
[* 45] getrennten,
gleichfalls Bombay genannten Insel, von der nach N. ein Damm und eine Steinbrücke zur InselSalsette führen, an einer herrlichen
Bai, welche den besten HafenOstindiens bildet (vgl. den Plan). Felseninseln schützen denselben im S., nämlich
die durch einen Damm mit Bombay verbundene Insel Kolaba, welche einen 49,2 m hohen Leuchtturm trägt, und die mit der Insel jetzt
gleichfalls fest verbundene »Altweiberinsel« (Oldwoman's Island).
[* 46] Der Anblick Bombays vom Meer her ist äußerst malerisch.