des Choricius Gazäus »Orationes, declamationes,
fragmenta« (das. 1846),
Tzetzes' »Allegoriae Iliadis« (das. 1851)
u. a. Außerdem veranstaltete er eine »Poetarum
graecorum sylloge« (Par. 1823-32, 24 Bde.)
und lieferte wertvolle
Ausgaben französischer
Klassiker sowie Vorarbeiten zu einem umfassenden französischen
Lexikon. Nach
seinem
Tod erschien noch »Critique littéraire sous le premier empire« (Par.
1863, 2 Bde.).
Nach
NapoleonsSturz erkannte er die
Bourbonen an und wurde Pair, schloß sich aber bei
Napoleons Rückkehr von
Elba diesem wieder
an, wurde deshalb nach der zweiten
Restauration aus der Pairsliste gestrichen, aber sehr bald wieder aufgenommen und vertrat
in derKammer liberale
Ansichten. Er starb in
Paris.
[* 4] Boissy d'Anglas war Mitglied der
Akademie der
Inschriften
und schönen
Wissenschaften und schrieb:
»Recherches sur la vie etc. de
Mr. de
Malesherbes« (Par. 1819, 3 Bde.)
und »Études littéraires et poétiques d'un vieillard, ou
Recueil de divers écrits en proseet en vers«
(das. 1826, 6 Bde.).
(franz., spr. boatt), Schachtel, Kästchen,
Büchse. ^[= # (Buchse, Buxe), eine Hülse von Messing, Tombak, Weißmetall oder Holz, die man zwischen zwei ...]
1) Camillo, ital. Kunstschriftsteller und
Kritiker, geb. zu
Rom,
[* 5] bildete sich auf der
Akademie in
Venedig
[* 6] zum
Architekten aus, ging aber dann noch auf die
Universität zu
Padua,
[* 7] um sich auch wissenschaftliche und
litterarische
Bildung
anzueignen.
Seines politischen Verhaltens wegen aus den österreichischen
ProvinzenItaliens
[* 8] ausgewiesen,
nahm er 1856 seinen Aufenthalt in
Toscana und schrieb Kunstkritiken für den »Spettatore«. 1860 wurde
er zum
Professor der
Architektur an der königlichen
Akademie zu
Mailand
[* 9] ernannt, wo er seitdem wirkte.
Mit seiner Lehrthätigkeit verband aber auch die
Lösung praktischer Aufgaben und leitete unter anderm
den
Bau des
Museums in
Padua. Seit 1872
ist er zugleich Mitglied des Consiglio superiore per le belle arti im italienischen Unterrichtsministerium.
Als Schriftsteller verschaffte er sich ungewöhnliches Ansehen durch die Werke: »Scultura e pittura d'oggi«
(Turin
[* 10] 1877);
»L'architettura del medio evo in
Italia« mit einer
Einleitung über
den Zukunftsstil der italienischen
Architektur (das. 1880) und »Gite di un artista«
(das. 1884).
Außerdem gab er »Ornamenti di tutti gli stili classificati in ordine storico«
(Mail. 1880) heraus und schrieb zahlreiche
Artikel für den »Politecnico« und die »Nuova
Antologia«; auch mit einer belletristischen Leistung: »Storielle vane«
(das. 1876-79, 2 Bde.),
ist er hervorgetreten. Auf praktisches, fachmännisches
Wissen gestützt, gilt die
Autorität dieses
Kritikers als eine maßgebende in
Italien.
[* 11]
2) Arrigo, ital.
Komponist und Dichter, geb. zu
Padua, stammt mütterlicherseits aus einer polnischen
Familie (Radolinski)
und erhielt seine musikalische
Ausbildung am
MailänderKonservatorium besonders durch Mazzucato. Wiederholte
Reisen nach
Paris
sowie nach der
Heimat seiner
Mutter machten ihn mit der deutschen
Musik bekannt und erweckten seine
Begeisterung für
Wagner,
dem er als
Komponist nacheifert. Nachdem er sich zuerst mit den
Kantaten: »Il quattro giugno« (1860) und
»Le
[* 12] sorelle d'Italia« einen
Namen gemacht, trat er 1868 mit der
Oper »Mefistofele« (nach
Goethes
»Faust«) hervor, welche in
Mailand
vollständig durchfiel, seitdem aber mehr und mehr Beachtung findet (sie hatte bei einer wiederholten Aufführung 1875 in
Bologna großen Erfolg, ebenso 1880 in
Hamburg).
[* 13]
Weitere
Kompositionen von Boito sind die
Opern: »Ero e Leandro« und »Nerone«
(beide noch nicht aufgeführt) und die »Oda all' arte« (1880).
Als Dichter gehört Boito der in
Italien jetzt stark zur Geltung kommenden realistischen oder »veristischen«
Schule an und beweist eine große Vielseitigkeit. Er verfaßte außer den
Texten für seine
Opern und Gesangswerke noch
eine
Reihe lyrischer
Dramen: »La Gioconda«,
»Pier Luigi
Farnese«, »Zoroastro«, »Iram«;
(Boit-tout, franz., spr. boatuh; »trinke
alles, trink aus«,
Tummler),
[* 14] fußloses, halbkugelförmiges Trinkglas, welches man nicht hinstellen kann,
daher stets ganz austrinken muß.