herz-eiförmigen, spitzigen, schwach ausgeschweiften Blättchen, fast kopfständigen
Blüten, wagerechten, rauhhaarigen, etwas
aufgetriebenen
Hülsen und walzigen, abgestutzten
Samen,
[* 2] ist in
Ostindien
[* 3] einheimisch, wo sie, wie auch in
Afrika,
[* 4] häufig angebaut
wird, weil ihr
Same, besonders wenn der
Reis mißrät, ein sehr wichtiges
Nahrungsmittel
[* 5] ist; sie wird in neuerer Zeit auch
in Südeuropa kultiviert. Mehrere Bohnenarten werden auch als
Zierpflanzen gezogen, so besonders die Feuerbohne
und P. vexillatusL. (großfahnige Bohne, wohlriechende Phaseole), mit großen, wohlriechenden, violetten oder rötlichweißen,
kopfförmig beisammenstehenden
Blumen. Über die
Acker-,
Sau- oder
Puffbohne s.
Vicia, über die Sojabohne s.
Soja.
Römische,
[* 6] indische
Bohne, s.
Ricinus.
Vgl. v.
Martens, Die Gartenbohnen (2. Aufl., Ravensb. 1868).
(Wichsen), das
Polieren von hölzernen Zimmerfußböden mit
Wachs, kann auf verschiedene
Weise ausgeführt werden.
Man bestreut den vorher mit
Hobel und
Ziehklinge oder Eisendrehspänen gut zugerichteten
Fußboden mit geschabtem weißen oder
gelben
Wachs, überfährt dieses mit einem heißen
Eisen,
[* 7] so daß es schmilzt und in den
Boden eindringt,
und bürstet und reibt diesen mit einer scharfen, mit
Blei
[* 8] beschwerten
Bürste und
Kork so
[* 9] lange, bis ein gleichmäßiger
Glanz
erzielt ist, den man schließlich durch Abreiben mit einem wollenen
Lappen noch erhöht.
Diese Wachspolitur läßt sich zwar durch
Bürsten und Reiben immer wieder leicht auffrischen, wird aber
bei warmer
Luft stets klebrig. Salbenartiges
Polier- oder Bohnwachs, durch
Schmelzen von 10 Teilen gelbem oder weißem
Wachs
mit 4-7 Teilen
Terpentinöl und Umrühren der Mischung bis zum Erkalten dargestellt, läßt sich leichter ausstreichen als
reines
Wachs und gibt einen sehr dünnen, stark glänzenden Überzug, der aber einen länger andauernden
Terpentingeruch verbreitet.
Vorzuziehen ist die Wachsseife, zu deren
Darstellung man auf 5 Teile gelbes
Wachs 8 Teile kochendes Regenwasser gießt, hierzu
die klare
Auslösung von 2 Teilen
Pottasche in 4 Teilen
Wasser langsam unter beständigem Umrühren hinzusetzt, dann die Mischung
bis zur innigen
Verbindung der genannten Ingredienzien kochen läßt, das Umrühren bis zum Erkalten fortsetzt und endlich
in
Wasser aufgerührten
Eisenocker,
Umbra,
Orlean u. dgl. hinzufügt. Diese Mischung trägt
man mit einem
Pinsel auf das
Holz
[* 10] auf und gibt nach dem Abtrocknen mit
Bürsten und wollenen
LappenGlanz. Gebohnte Fußböden
müssen jährlich mindestens einmal von neuem mit
Wachs etc. gesättigt und außerdem je nach dem
Gebrauch oft mit
Bürsten
und wollenen
Lappen abgerieben werden. Man reinigt sie durch Abwaschen mit dünner Seifenlauge, darauf folgendes Abbürsten
und nochmaliges Abwaschen mit reinem
Wasser. Neuerlich wendet man auf Fußböden auch Schellackpolitur sowie Leinölfirnis
an.
(Bohnenkönigsfest), eine von den niederländischen Malern
Jordaens,
Teniers,
Steen u. a. mit Vorliebe dargestellte
Lustbarkeit, welche am
Abend vor
Epiphania oder auch an diesem
Tag(6. Jan.) selbst stattfindet und in
Frankreich unter dem
Namen
»le roi boit« (der König trinkt) bekannt ist. Es wird nämlich durch das
Los oder durch eine
Bohne im sogen.
Königskuchen
(gâteau des rois) ein
Bohnenkönig gewählt, dem sämtliche
Anwesende gehorchen und huldigen müssen, wofür er sie gewöhnlich freihalten muß. Er wählt sich eine
Königin, bildet
sich einen Hofstaat und läßt sich auf alle erdenkliche
Weise bedienen. So oft er trinkt, muß der ganze
Kreis
[* 21] rufen:
Der König trinkt! und wer es unterläßt, wird bestraft. Von
Frankreich aus bürgerte sich dieser
Scherz in den
Niederlanden,
in
England und in einigen Gegenden
Deutschlands,
[* 22] namentlich am
Rhein und in
Schlesien,
[* 23] neuerdings auch in den nördlichern
Städten,
ein. Nur wird in
England und in
Vlämisch-Belgien der König und sein Hofstaat durch
Lose gewählt, welche
in
Antwerpen
[* 24]
Königsbriefe heißen.
ein seiner Zeit vielgesungenes, aber verloren gegangenes deutsches
Volkslied, das viele
Nachahmungen veranlaßte.
Nach den Proben, welche
Docen in seinen »Miscellaneen« davon mitteilt, zeichneten sich diese
Lieder durch Auffälligkeit und Keckheit des
Gedankens wie der
Reime aus, daher die Redensart: »Das geht
über das Bohnenlied« (s. v. w. das ist zu arg, weit über
Gebühr), welche bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. vorkommt.
JohannLudwig,
Organist, Klavierspieler und
Komponist, geb. zu Töttelstädt bei Gotha,
zeigte früh großes musikalisches
Talent, wurde in
Erfurt
[* 26] von dem
OrganistenKluge und dem
KonzertmeisterFischer unterrichtet
und begann dann in Gotha, von dem dort weilenden
Spohr durch künstlerische Ratschläge unterstützt, seine Laufbahn als Klavierlehrer.
Von 1808 bis 1810 wohnte er in
Jena
[* 27] und widmete sich hier mit
Eifer der
Komposition, dann aber begab er
sich auf Kunstreisen, die ihn länger als zehn Jahre von seiner
Heimat entfernten. Diese
Reisen, auf welchen er in ganz
Deutschland,
[* 28] Schweden
[* 29] und der
Schweiz
[* 30] reichen Beifall, besonders durch sein Orgelspiel, erntete, legten zugleich den
Keim zu seinem spätern
Unglück; denn als er 1821 wieder in sein Geburtsland zurückgekehrt war,
¶
mehr
hatte er die Fähigkeit zu anhaltender Arbeit verloren und begann ein unstetes Wanderleben, welches ihn immer mehr demoralisierte
und schließlich an den Bettelstab brachte. Böhner starb bei Gotha mit Hinterlassung einer Anzahl wenn
nicht genialer, so doch interessanter und achtungswerter Kompositionen, darunter fünf Klavierkonzerte und eine Oper:
»Der Dreiherrenstein«, die jedoch nicht zur Aufführung gelangt ist.