HenryGeorge, engl. Buchhändler, geb. zu
London
[* 2] aus einer deutschen
Familie, lernte im
Geschäft seines
VatersJohn und gründete nach öfterm Aufenthalt in
Frankreich,
Belgien,
[* 3]
Holland und
Deutschland
[* 4] 1831 ein eignes
Geschäft, das
sich schnell zu einem der bedeutendsten
Antiquar- und Sortimentsgeschäfte
Londons aufschwang. Mitte der
40er Jahre erweiterte er dasselbe durch ein Verlagsgeschäft, welches besonders die Herausgabe billiger
Ausgaben von wertvollen
ältern und neuern Werken betrieb.
Diese populären Sammlungen, wie die
Standard, Classical, Scientific, Antiquarian, Historical etc. Libraries, umfassen mehr
als 600
Bände. Dieselben enthalten zahlreiche von Bohn selbst besorgte Übersetzungen (von WerkenSchillers,
Goethes,
Schlegels,
Humboldts,
Petrarcas,
Machiavellis u. a.) und annotierte
Ausgaben
(Gibbons
»Rome«,
Butlers »Hudibras«,
Miltons
»Paradise lost« etc.). Auch sonst entwickelte
Bohn eine eifrige litterarische Thätigkeit. Seine reichen Fachkenntnisse legte er nieder in der Neubearbeitung von
Lowndes' »Bibliographical manual of
English literature« (Lond. 1857-62, 10
Tle.; neue Ausg. 1868, 6 Bde.)
und in den drei von der Philobiblian Society veröffentlichten Werken: »Origin and progress of printing«
(1857),
»Biography and bibliography of
Shakespeare« (1863) und »Dictionary of quotations from the
English poets« (1867). Er
starb
(Fasohle,
Fisole,
PhaseolusL.),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen, hoch windende oder
niedergestreckte oder kleine, aufrechte
Kräuter mit meist dreizählig gefiederten Blättern, in zusammengesetzten, axillaren
Trauben stehenden
Blüten, linealischen oder sichelförmigen, im grünen Zustand dickschaligen, zwischen den
Samen
[* 5] durch schwammige
Wände unvollkommen querfächerigen
Hülsen und oblongen oder nierenförmigen
Samen. 60
Arten in allen wärmern Klimaten, von
denen viele der eßbaren unreifenHülsen und der
Samen halber wichtige
Kulturpflanzen sind.
Schwert-
oder Speckbohnen, mit großen, langen, breiten, fleischigen
Hülsen und breiten, nierenförmigen, stark zusammengedrückten
Samen;
Eck- oder Salatbohnen, mit etwas gekrümmten, perlschnurförmigen
Hülsen und kleinen, rundlich-eckigen,
etwas zusammengedrückten
Samen;
Kielbohnen, mit säbelförmigen, runzeligen
Hülsen und schlanken, walzigen, gekielten
Samen;
Dattelbohnen, mit geraden, walzenförmigen, glatten
Hülsen und schlanken, walzigen, nicht gekielten
Samen;
Eierbohnen, mit
geraden, perlschnurförmigen
Hülsen und eirunden
Samen;
Kugel- oder Perlbohnen, mit geraden, perlschnurförmigen
Hülsen und
kugelrundenSamen. Je nachdem die
Pflanzen hoch werden oder niedrig bleiben, ranken oder nicht, unterscheidet
man Stangenbohnen und Krup- oder Zwergbohnen.
Die Feuerbohne (türkische, arabische,
Blumen- oder Speckbohne, Mutterbohne,
Prahlbohne, P. multiflorusLam.),
aus
Südamerika,
[* 8] einjährig, bis 4 m hoch, stets windend, zerstreut behaart, mit eiförmigen,
zugespitzten
Fiedern, vielblütigen
Trauben, die länger sind als das
Blatt, und hängenden, etwas sichelförmigen,
rauhen
Hülsen.
Ihre minder zahlreichen
Sorten haben entweder einfarbige oder bunte
Samen. Zu den einfarbigen gehören die schwarze
Blumenbohne, mit scharlachroten
Blüten, braunrot geflammten
Hülsen und schwarzen
Samen, und die weiße Blumenbohne, mit weißen
Blüten und
Samen; zu den buntsamigen die gemeine Feuerbohne, mit scharlachroten
Blüten, gelbgrauen
Hülsen
und lilafarbenen oder rosenroten, schwarz gefleckten
Samen, und die zweifarbige Feuerbohne, mit rot und weiß gescheckten
Blüten und heller gefleckten
Samen.
Die Feuerbohne wird mit Unrecht weniger geschätzt als die gemeine Stangenbohne, sie liefert reichlichere
Erträge, und manche
ihrer
Varietäten sind sehr schmackhaft. Die
Wurzel
[* 9] der Feuerbohne ist giftig. Die Bohne gedeiht am besten
in humusreichem, kalkhaltigem, thonigem
Lehm: sie fordert eine warme, geschützte
Lage und leidet sehr von
Nachtfrösten.
Feldbohnen
sollen nicht vor Mitte Mai gelegt werden. Die
Blüte
[* 10] beginnt bei einer mittlern
Temperatur von 10-12°, und die
Samen erfordern
zur
Reife 15-19°. Man legt die in schwerem
Boden 2,5, in leichtem 5
cm tief, je 4-6 in ein
Loch und macht
die
Löcher 16
cm voneinander entfernt in 45
cm voneinander entfernten
Reihen. Bei uns wird die Bohne meist in
Garten
[* 11] gebaut, in
Südeuropa und Nordafrika aber in größerm
Maßstab
[* 12] auf dem
Feld. Man benutzt die Bohne als grünes
Gemüse
und die
Samen gleich den übrigen
Hülsenfrüchten. Die grünen
Hülsen enthalten:
Einige meinen, es sei die Schminkbohne, weil diese
Pflanze in
Ägypten
[* 13] von den
Priestern für unrein erklärt und
deshalb nur sehr spärlich kultiviert wurde.
Andre beziehen das Verbot auf die
Saubohne
(ViciaFaba). Wahrscheinlich aber handelt
es sich hier um die bohnenähnlichen
Kerne des
Lotos
[* 14]
(NelumbiumspeciosumWilld.), welche anfänglich allgemein als
Nahrung dienten,
nach
Aufnahme der
Pflanze in den
Kultus von den
Priestern aber dem gemeinenVolk zu essen verboten wurden.
SchonKarl d. Gr. empfahl seinen Beamten die
Kultur der Bohne, während die
Pflanze nach
England erst im Anfang des 16. Jahrh. aus
den
Niederlanden eingeführt wurde. Die Feuerbohne kam 1633 nach
Europa.
[* 15] Die rauhhaarige oder Mungobohne (P.MungoL.), mit
aufrechtem, rauhhaarigem
Stengel,
[* 16] fast
¶
mehr
herz-eiförmigen, spitzigen, schwach ausgeschweiften Blättchen, fast kopfständigen Blüten, wagerechten, rauhhaarigen, etwas
aufgetriebenen Hülsen und walzigen, abgestutzten Samen, ist in Ostindien einheimisch, wo sie, wie auch in Afrika,
[* 18] häufig angebaut
wird, weil ihr Same, besonders wenn der Reis mißrät, ein sehr wichtiges Nahrungsmittel
[* 19] ist; sie wird in neuerer Zeit auch
in Südeuropa kultiviert. Mehrere Bohnenarten werden auch als Zierpflanzen gezogen, so besonders die Feuerbohne
und P. vexillatusL. (großfahnige Bohne, wohlriechende Phaseole), mit großen, wohlriechenden, violetten oder rötlichweißen,
kopfförmig beisammenstehenden Blumen. Über die Acker-, Sau- oder Puffbohne s. Vicia, über die Sojabohne s. Soja. Römische,
[* 20] indische
Bohne, s. Ricinus.
Vgl. v. Martens, Die Gartenbohnen (2. Aufl., Ravensb. 1868).