Hochzeitsgebräuche, viel Eigentümliches haben. Die
Sprache
[* 2] der
Wälder ist vorherrschend deutsch; an der böhmischen Seite
hat das
Tschechische an einzelnen
PunktenFuß gefaßt, aber auch das Deutsche
[* 3] tritt in einem eignen, volltönigen
Dialekt auf.
Östlich vom Osser und Arberberg ist im
B. ein großer
Distrikt von den sogen. Freibauern bewohnt, deren
Stammvater größtenteils angesiedelte bayrische
Kriegsgefangene sind, und die früher manche
Freiheiten genossen.
Vgl.
Hochstetter
im »Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt«,
Bd. 6, 7
(Wien
[* 4] 1855-56);
Gümbel, Geognostische
Beschreibung des ostbayrischen Grenzgebirges (Gotha
[* 5] 1868);
(tschech.
Dub cesky), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Turnau, am
Fuß des Jeschkenbergs, mit
Dechanteikirche, Bezirksgericht, großer Schafwollwarenfabrik, Bierbrauerei
[* 9] und (1880) 2619 Einw.
(tschech.
Brod cesky), Stadt in
Böhmen,
[* 10] östlich von
Prag, an der Österreichischen Staatseisenbahn gelegen,
Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat (1880) 3841 Einw., 2 Zuckerfabriken, 1 Spiritusbrennerei
und Dampfmühle.
Bei Böhmisch-Brod wurden in den letzten
Jahren von der Staatseisenbahn Bohrungen auf
Kohlenflöze
bis zu 1000 m Tiefe vorgenommen.
Beim Dorf Lipan steht das 1881 errichtete Denkmal der
Schlacht vom in welcher
beide
Prokope fielen.
Litteratur, s.
Tschechische Sprache^[= (böhmische Sprache) ist ein Zweig des slawischen Sprachstammes, der nebst dem nahe damit verwandten ...] und Litteratur.
Mägdekrieg,Krieg, den nach altböhmischer, von dem Chronisten Hajak im 16. Jahrh.
ausgeschmückter
Sage nach dem
Tode der
KöniginLibussa deren Freundin
Wlasta (etwa um 740) begonnen haben soll, um das weibliche
Geschlecht in
Böhmen zur Herrschaft zu bringen.
Wirklich soll sie von ihrer dem Wyssehrad gegenüber gelegenen
Burg Djewin (Mädchenburg)
aus das umliegende Land mehrere Jahre beherrscht haben, bis endlich die
Männer ihre
Burg mit
List eroberten
und so ihrer Herrschaft ein Ende machten. Die
Sage, welcher ein
Mythus (wie der Amazonensage), schwerlich aber etwas
Historisches
zu
Grunde liegt, ist von van der
Velde in einer
Novelle behandelt worden.
Mittelgebirge, der
von der nördlichenböhmischenTerrasse sich abzweigende Gebirgszug,
welcher sich bis zur
Biela erstreckt und dem
Erzgebirge in einer
Entfernung von 10-20 km vorgelagert ist, besteht aus
Basalt-
und Phonolithkegeln, welche gruppenweise beisammenliegen und bald in eine
Spitze, bald abgestumpft endigen. Es sind darunter
ganz kleine, kaum 6 m hohe, aber auch imposante, die über 320 m über die
Ebene emporsteigen.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Tetschen, an der
Böhmischen Nordbahn, mit Bezirksgericht,
einem fürstlich Kinskyschen
Schloß,
Ruine der 1444 zerstörten
Burg der
Wartenberge (auf dem 544 m hohen
Schloßberg) und (1880) 4480 Einw., welche Zwirnerei,
Weberei,
[* 14] Strumpfwirkerei und Glashandel betreiben.
Nahe dabei die Ortschaften
Ober- und Nieder-Kamnitz, mit
Baumwoll- und Schafwollspinnerei, Zwirnerei, Papierfabrik und (1880) 2225 Einw.
Stadt im nördlichen
Böhmen, am Polzenfluß und an der
Böhmischen Nordbahn, welche sich hier
in die zwei
Linien nach
Bodenbach und
Georgswalde gabelt, und von welcher hier eine
Lokalbahn nach
Niemes abzweigt, ist Sitz einer
Bezirkshauptmannschaft, eines
Kreis- und Bezirksgerichts, hat 4 kath.
Kirchen, 1
Synagoge, 1 Augustinerkonvent, Obergymnasium,
Kommunaloberrealschule,
Handelsschule, Landesackerbauschule (bis 1880 in Liebwerd bei
Tetschen),
Sparkasse (über 6 Mill.
Gulden Einlagen),
Krankenhaus
[* 15] und 2
Armenhäuser sowie (1880) 10,170 Einw. An industriellen
Unternehmungen besitzt
Böhmisch-Leipa 2
Kattundruckereien, eine Rotgarnfärberei, Knopffabrik, Zuckerraffinerie, Bierbrauerei, Maschinenwerkstätte der
Böhmischen
Nordbahn u. Gasanstalt. Sehr lebhaft ist auch der
Handel. Böhmisch-Leipa besitzt seit neuester Zeit auch mehrere
Anlagen, wie den Stadtpark,
und ein Standbild
KaiserJosephs II.
Sandsteingebirge, s. v. w.
Elbsandsteingebirge. ^[= Gebirge in den sächs. Kreishauptmannschaften Bautzen und Dresden und in Böhmen, der nordwestliche ...]
(tschech. Trebováceská), Stadt in der böhm.
Bezirkshauptmannschaft
Landskron, am Vereinigungspunkt der
Wien-Brünn-Prager und der
Olmütz-PragerEisenbahn, mit Baumwollspinnerei
und
Weberei, Bierbrauerei und (1880) 4572 Einw.
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