3) Bohemund III.,Fürst von
Antiochia, Sohn
Konstanzens, der Tochter des vorigen aus ihrer
Ehe mit demGrafen von
Poitou, übernahm 1163 die
Regierung, ein schwacher
Fürst, verstieß seine Gemahlin
Theodora, um seine Buhlerin Sibylla neben
sich auf den
Thron
[* 2] zu erheben. Dafür belegte der
Klerus von
Antiochia sein Land mit dem
Interdikt, und so ward
Antiochia der
Schauplatz innerer
Fehden. Bohemund mußte mit
Saladin einen schimpflichenFrieden schließen, um sich im
Besitz
seiner Scheingewalt zu halten, und starb 1201. - Bohemund IV. (1201-33) und Bohemund V. (gest.
1251) waren höchst unbedeutende
Fürsten. Unter Bohemund VI. endlich ward
Antiochia von den
Mamelucken erobert und damit
dem christlichen
Fürstentum in
Syrien ein Ende gemacht.
ein 5-10
cm dickes, 30-60
cm breites, aus einem Sägeblock geschnittenes
StückHolz,
[* 3] im
Gegensatz
zum
Brett, welches unter 5
cm stark ist.
Die
Bohlen werden besonders zu Fußböden in
Ställen, Durchfahrten, auch zu Rahmstücken
etc. von Tischlern und Zimmerleuten, ferner zum Belag (Bohlenbelag) von Brückenbahnen, hölzerner
und eiserner
Straßen- und
Eisenbahnbrücken und zur Herstellung von
Bohlwerken (s. d.) gebraucht.
Vergleichsweise
am bedeutendsten ist ihre Verwendung beim
Schiffbau.
Peter van,
Orientalist, einer der
Pioniere des Sanskritstudiums in
Deutschland,
[* 4] geb. in dem Dorf Wüppels
in
Oldenburg
[* 5] als Sohn eines armen Landmanns, machte als
Tagelöhner, Schneidergeselle,
Diener,
Kellner und Handlungskommis
eine harte
Jugend durch, bis er sich durch metrische Übersetzungen und eigne poetische
Versuche, die er in Flugblättern veröffentlichte,
den
Eintritt in das
Hamburger Johanneum verschaffte (1817). Bohlen absolvierte hier einen vierjährigen Schulkursus, bezog 1821 die
UniversitätHalle,
[* 6] dann, vom preußischen
Ministerium unterstützt, 1822-24 die
UniversitätBonn,
[* 7] um unterFreytag
das
Arabische und unter A. W. v.
Schlegel das
Sanskrit zu studieren. Nachdem er noch in
Berlin
[* 8] ein
SemesterBoppsUnterricht benutzt
hatte, trat er 1825 in
Königsberg
[* 9] als
Privatdozent aus, wurde 1826 außerordentlicher, 1828 ordentlicher
Professor der orientalischen
Litteratur und entfaltete eine bedeutende Lehrthätigkeit auf dem Gebiet der orientalischen
Sprachen.
In Ermangelung eines des
Arabischen kudigen
Setzers mußte er seine Habilitationsschrift
»Carmen arabicum Amuli dictum« (Königsb.
1826) selbst setzen, wie er auch schon in
Bonn seine »Commentatio de Motenabbio«
(Bonn 1824) selbst gesetzt hatte.
Sein bekanntestes
Buch ist das populäre, fesselnd geschriebene Werk »Das alte
Indien« (Königsb. 1830, 2 Bde.),
das zwar durch neuere Forschungen vollständig antiquiert ist, aber in seiner Zeit
höchst anregend wirkte. Außerdem gab
er zwei Sanskritdichtungen mit Übersetzung heraus: Bhartriharis »Sententiae« (Leipz. 1833 u.
Hamb. 1835) und »Ritusanhâra,
id est Tempestatum cyclus« (Leipz. 1840);
Auch sein Werk »Die
Genesis, historisch-kritisch erläutert« (Königsb. 1835) stieß
auf
Widerspruch. Von seinen kleinern
Arbeiten sind die
Schrift »Über den Ursprung der Zendsprache« (Königsb.
1831) und eine »Vergleichung des
Litauischen mit dem
Sanskrit« (1830) hervorzuheben. Seit 1839 in
Halle wohnhaft, starb er daselbst.
Seine ansprechende
»Autobiographie« wurde von J.
^[Johannes]
Voigt (2. Aufl., Königsb. 1842) herausgegeben.
der aus senkrecht nebeneinander gestellten oder wagerecht aufeinander gelegten, verschraubten
Bohlen bestehende
Bogenträger eines
Daches oder einer Brückenbahn.
ein hauptsächlich durch
Bohlenbogen (s. d.) ^[= der aus senkrecht nebeneinander gestellten oder wagerecht aufeinander gelegten, verschraubten ...] getragenes
Dach.
[* 10]
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Lüneburg,
[* 11]
Kreis
[* 12]
Ülzen, in dessen
Nähe 1873 eine große Begräbnisstätte
aus vorchristlicher Zeit (320
Schritt im
Umfang mit weit über 400 unverbrannten
Leichen) teilweise ausgegraben wurde. Die
Gerippe,
meist wohlerhalten und fast ausnahmslos 1,9 m lang, mit schön gewölbten
Schädeln, lagen in regelrechten
Reihen dicht nebeneinander
in der
Richtung von O. nach W., 1,3-2,3 m tief; bei jeder
Leiche ein Häufchen
Kohlen mit verbrannten Tierknochen.
Man erklärt die Fundobjekte als dem Beginn der
Bronzezeit angehörig.
[* 1]
(Bollwerk), die aus einer
Reihe eingerammter,
oben durch einen
Holm verbundener
Pfähle, hinter welche starke
Bohlen eingeschoben werden, bestehende Stützwand eines Erdkörpers
[* 1]
(Fig. 1), welche, besonders
in sumpfigen und steinarmen Gegenden, als
Ersatz für
Futter- und Freimauern dient. Die Bohlwerkspfähle
müssen so tief in den
Boden eingerammt und so stark gemacht werden, daß sie von der hinterfüllten
Erde weder umgedrückt,
noch abgebrochen werden können.
Die gegenseitige
Entfernung derselben hängt von der
Stärke
[* 13] der zur
Verfügung stehenden
Bohlen ab, von
welchen die untersten den stärksten Erddruck erfahren und gleichwohl nicht durchgebogen werden dürfen. Ist der
Untergrund,
in welchen die Bohlwerkspfähle gerammt werden, nicht fest genug, um dem Bohlwerk die nötige
Standfähigkeit
[* 14] zu geben, so muß
dasselbe verstrebt oder verankert werden.
Wenn dervor der Bohlwand befindliche
Raum nicht frei bleiben
muß, so bedient man sich der Verstrebung
[* 1]
(Fig. 2), wobei besondere Erdpfähle
vor der Bohlwand eingerammt und durch Querzangen
mit den Bohlwerkspfählen verbunden werden, bevor man die sich gegen einen durchgehenden horizontalen Verbindungsriegel der
Bohlwerkspfähle stemmenden
Streben einsetzt.
Muß dagegen der
vor der Bohlwand befindliche
Raum¶
mehr
frei bleiben, so wendet man die in
[* 15]
Fig. 3 dargestellte Konstruktion an, bei welcher die erwähnten Erdpfähle hinter der Bohlwand
eingerammt und durch ähnliche Querzangen mit den Bohlwerkspfählen verbunden werden. Die hier auf Zug
beanspruchten Streben werden
oben durch Schraubenbolzen u. kurze Querzangen sowohl mit den erwähnten Horizontalriegeln
als auch mit den Bohlwerkspfählen verbunden. Die Erdpfähle müssen in beiden Fällen möglichst fest
eingerammt werden, da der Erddruck sie im ersten Fall niederzudrücken, im zweiten Fall herauszuziehen strebt. Eine zweite
Verankerung von Bohlwerken durch sogen. Ankerpfähle
[* 15]
(Fig. 4) wird
besonders bei Bohlwerken mit aufgesetzten Bohlwerkspfählen angewandt, bei welchen auf einer Reihe von
starken, unter Niedrigwasser eingerammten Grundpfählen, welche einer Fäulnis nicht unterliegen, die Bohlwerkswand aufgesetzt
und an der Verbindungsstelle durch einen Verbindungsriegel und durch eiserne Klammern,
[* 16] welche unter sich wieder durch Splintbolzen
verbunden sind, gegen Verschiebung gesichert wird.
Einer Drehung und einem Umsturz derselben wird durch die mittels eines horizontalen Riegels verbundenen
Ankerpfähle vorgebeugt, welche durch Querzangen mit den auch durch einen Horizontalriegel verbundenen Bohlwerkspfählen
fest vereinigt sind. Die Futterbohlen setzen sich bei dieser Anordnung des Bohlwerks, welche bei eintretender Fäulnis und
erforderlicher Reparatur desselben das Herausnehmen und Ersetzen nur des aufgesetzten Teils nötig machen, auf den untern
Horizontalriegel auf und werden oben so weit ausgeschnitten, als die Querzangen dies erfordern. Über
die statische Berechnung der Bohlwerke mit senkrechter Rückwand vgl. unter anderm »Deutsche
[* 17] Bauzeitung« 1870, S. 35 ff.