den Sultan von Aleppo. Seine Herrschaft erbte seine dreijährige Tochter Konstanze, die sich in der Folge mit Raimund I., Grafen
von Poitou, und nach dessen Tod 1152 mit Rainald von Châtillon vermählte.
3) Bohemund III., Fürst von Antiochia, Sohn Konstanzens, der Tochter des vorigen aus ihrer Ehe mit dem Grafen von
Poitou, übernahm 1163 die Regierung, ein schwacher Fürst, verstieß seine Gemahlin Theodora, um seine Buhlerin Sibylla neben
sich auf den Thron zu erheben. Dafür belegte der Klerus von Antiochia sein Land mit dem Interdikt, und so ward Antiochia der
Schauplatz innerer Fehden. Bohemund mußte mit Saladin einen schimpflichen Frieden schließen, um sich im Besitz
seiner Scheingewalt zu halten, und starb 1201. - Bohemund IV. (1201-33) und Bohemund V. (gest.
1251) waren höchst unbedeutende Fürsten. Unter Bohemund VI. endlich ward Antiochia 17. Mai 1268 von den Mamelucken erobert und damit
dem christlichen Fürstentum in Syrien ein Ende gemacht.
ein 5-10 cm dickes, 30-60 cm breites, aus einem Sägeblock geschnittenes Stück Holz, im Gegensatz
zum Brett, welches unter 5 cm stark ist.
Die Bohlen werden besonders zu Fußböden in Ställen, Durchfahrten, auch zu Rahmstücken
etc. von Tischlern und Zimmerleuten, ferner zum Belag (Bohlenbelag) von Brückenbahnen, hölzerner
und eiserner Straßen- und Eisenbahnbrücken und zur Herstellung von Bohlwerken (s. d.) gebraucht.
Vergleichsweise
am bedeutendsten ist ihre Verwendung beim Schiffbau.
Peter van, Orientalist, einer der Pioniere des Sanskritstudiums in Deutschland, geb. 9. März 1796 in dem Dorf Wüppels
in Oldenburg als Sohn eines armen Landmanns, machte als Tagelöhner, Schneidergeselle, Diener, Kellner und Handlungskommis
eine harte Jugend durch, bis er sich durch metrische Übersetzungen und eigne poetische Versuche, die er in Flugblättern veröffentlichte,
den Eintritt in das Hamburger Johanneum verschaffte (1817). Bohlen absolvierte hier einen vierjährigen Schulkursus, bezog 1821 die
Universität Halle, dann, vom preußischen Ministerium unterstützt, 1822-24 die Universität Bonn, um unter Freytag
das Arabische und unter A. W. v. Schlegel das Sanskrit zu studieren. Nachdem er noch in Berlin ein Semester Bopps Unterricht benutzt
hatte, trat er 1825 in Königsberg als Privatdozent aus, wurde 1826 außerordentlicher, 1828 ordentlicher Professor der orientalischen
Litteratur und entfaltete eine bedeutende Lehrthätigkeit auf dem Gebiet der orientalischen Sprachen.
In Ermangelung eines des Arabischen kudigen Setzers mußte er seine Habilitationsschrift »Carmen arabicum Amuli dictum« (Königsb.
1826) selbst setzen, wie er auch schon in Bonn seine »Commentatio de Motenabbio« (Bonn 1824) selbst gesetzt hatte. Sein bekanntestes
Buch ist das populäre, fesselnd geschriebene Werk »Das alte Indien« (Königsb. 1830, 2 Bde.),
das zwar durch neuere Forschungen vollständig antiquiert ist, aber in seiner Zeit
höchst anregend wirkte. Außerdem gab
er zwei Sanskritdichtungen mit Übersetzung heraus: Bhartriharis »Sententiae« (Leipz. 1833 u.
Hamb. 1835) und »Ritusanhâra, id est Tempestatum cyclus« (Leipz. 1840);
erstere Ausgabe erfuhr viele Berichtigungen durch
Weber und Schiefner.
Auch sein Werk »Die Genesis, historisch-kritisch erläutert« (Königsb. 1835) stieß
auf Widerspruch. Von seinen kleinern Arbeiten sind die Schrift »Über den Ursprung der Zendsprache« (Königsb.
1831) und eine »Vergleichung des Litauischen mit dem Sanskrit« (1830) hervorzuheben. Seit 1839 in Halle wohnhaft, starb er 6. Febr. 1840 daselbst.
Seine ansprechende »Autobiographie« wurde von J. ^[Johannes] Voigt (2. Aufl., Königsb. 1842) herausgegeben.
der aus senkrecht nebeneinander gestellten oder wagerecht aufeinander gelegten, verschraubten Bohlen bestehende
Bogenträger eines Daches oder einer Brückenbahn.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Lüneburg, Kreis Ülzen, in dessen Nähe 1873 eine große Begräbnisstätte
aus vorchristlicher Zeit (320 Schritt im Umfang mit weit über 400 unverbrannten Leichen) teilweise ausgegraben wurde. Die Gerippe,
meist wohlerhalten und fast ausnahmslos 1,9 m lang, mit schön gewölbten Schädeln, lagen in regelrechten Reihen dicht nebeneinander
in der Richtung von O. nach W., 1,3-2,3 m tief; bei jeder Leiche ein Häufchen Kohlen mit verbrannten Tierknochen.
Man erklärt die Fundobjekte als dem Beginn der Bronzezeit angehörig.
(Bollwerk), die aus einer Reihe eingerammter, oben durch einen Holm verbundener Pfähle, hinter welche starke
Bohlen eingeschoben werden, bestehende Stützwand eines Erdkörpers
(Fig. 1), welche, besonders
in sumpfigen und steinarmen Gegenden, als Ersatz für Futter- und Freimauern dient. Die Bohlwerkspfähle
müssen so tief in den Boden eingerammt und so stark gemacht werden, daß sie von der hinterfüllten Erde weder umgedrückt,
noch abgebrochen werden können.
Die gegenseitige Entfernung derselben hängt von der Stärke der zur Verfügung stehenden Bohlen ab, von
welchen die untersten den stärksten Erddruck erfahren und gleichwohl nicht durchgebogen werden dürfen. Ist der Untergrund,
in welchen die Bohlwerkspfähle gerammt werden, nicht fest genug, um dem Bohlwerk die nötige Standfähigkeit zu geben, so muß
dasselbe verstrebt oder verankert werden. Wenn der vor der Bohlwand befindliche Raum nicht frei bleiben
muß, so bedient man sich der Verstrebung
(Fig. 2), wobei besondere Erdpfähle vor der Bohlwand eingerammt und durch Querzangen
mit den Bohlwerkspfählen verbunden werden, bevor man die sich gegen einen durchgehenden horizontalen Verbindungsriegel der
Bohlwerkspfähle stemmenden Streben einsetzt. Muß dagegen der vor der Bohlwand befindliche Raum
mehr
frei bleiben, so wendet man die in
Fig. 3 dargestellte Konstruktion an, bei welcher die erwähnten Erdpfähle hinter der Bohlwand
eingerammt und durch ähnliche Querzangen mit den Bohlwerkspfählen verbunden werden. Die hier auf Zug
beanspruchten Streben werden
oben durch Schraubenbolzen u. kurze Querzangen sowohl mit den erwähnten Horizontalriegeln
als auch mit den Bohlwerkspfählen verbunden. Die Erdpfähle müssen in beiden Fällen möglichst fest
eingerammt werden, da der Erddruck sie im ersten Fall niederzudrücken, im zweiten Fall herauszuziehen strebt. Eine zweite
Verankerung von Bohlwerken durch sogen. Ankerpfähle
(Fig. 4) wird
besonders bei Bohlwerken mit aufgesetzten Bohlwerkspfählen angewandt, bei welchen auf einer Reihe von
starken, unter Niedrigwasser eingerammten Grundpfählen, welche einer Fäulnis nicht unterliegen, die Bohlwerkswand aufgesetzt
und an der Verbindungsstelle durch einen Verbindungsriegel und durch eiserne Klammern, welche unter sich wieder durch Splintbolzen
verbunden sind, gegen Verschiebung gesichert wird.
Einer Drehung und einem Umsturz derselben wird durch die mittels eines horizontalen Riegels verbundenen
Ankerpfähle vorgebeugt, welche durch Querzangen mit den auch durch einen Horizontalriegel verbundenen Bohlwerkspfählen
fest vereinigt sind. Die Futterbohlen setzen sich bei dieser Anordnung des Bohlwerks, welche bei eintretender Fäulnis und
erforderlicher Reparatur desselben das Herausnehmen und Ersetzen nur des aufgesetzten Teils nötig machen, auf den untern
Horizontalriegel auf und werden oben so weit ausgeschnitten, als die Querzangen dies erfordern. Über
die statische Berechnung der Bohlwerke mit senkrechter Rückwand vgl. unter anderm »Deutsche
Bauzeitung« 1870, S. 35 ff.