1)
Adalbert, poln.
Schauspieler und dramatischer Dichter, geb. zu Slinno bei
Posen,
[* 2] betrat zuerst 1778 in
Warschau
[* 3] die
Bühne, wo er 1780 die erste
Oper mit polnischem
Text zur Aufführung brachte, und war dann
als Theaterdirektor in
Grodno,
Wilna,
[* 4]
Dubno und
Lemberg
[* 5] thätig, bis er 1790 die
Direktion des
Nationaltheaters in
Warschau übernahm,
das durch ihn einen bedeutenden Aufschwung erhielt. Die politischen Ereignisse zwangen ihn 1795, sich
nach
Krakau
[* 6] und von da nach
Lemberg zurückzuziehen; später war er wieder in
Warschau, wo er aber auch jetzt durch die Kriegsunruhen
in seinen
Unternehmungen vielfach gehemmt und unterbrochen wurde.
Seit 1814 von der
Bühne zurückgezogen und nur noch höchst selten auftretend, lebte er der Litteratur, sah sich aber
wegen seiner
Ansichten vielen Verfolgungen ausgesetzt. Er starb in
Warschau. Boguslawski war als
Schauspieler in der
Komödie
und
Tragödie gleich ausgezeichnet, und treffliche
Schauspieler sind aus seiner
Schule hervorgegangen. Unter seinen zahlreichen
Bühnenstücken (zum größern Teil Bearbeitungen fremder
Stücke, zum kleinern Originalarbeiten) gilt das volkstümliche
Melodram »Cud, czyli Krakowiacy i
Gorale« (»Das
Wunder, oder die
Krakauer und die Bergbewohner«) für das
beste. Eine
Ausgabe seiner Werke erschien zu
Warschau 1819-21 in 10
Bänden, wovon der erste eine Geschichte des polnischen
Theaters enthält.
4)
Albert von, Militärschriftsteller, geb. zu
Berlin, trat 1852 als
Musketier in die preußische
Armee, wurde 1854
Offizier
und machte die
Feldzüge von 1864, 1866 und 1870/71, den letztern als Kompaniechef im 5.
Armeekorps, mit
und ist jetzt Oberst und
Kommandeur des 9. Infanterieregiments. Er schrieb: »Die
Entwickelung der
Taktik von 1793 bis zur Gegenwart«
(2. Aufl., Berl. 1873-1878, Bd.
1-4);
Die von manchen beabsichtigte
Übertragung der
Krone vonJerusalem
[* 25] an Bohemund wurde unmöglich, weil dieser im
Sommer 1100 in einer
Schlacht gegen den
Emir von
Siwas in feindliche Gefangenschaft geriet, aus der er sich erst nach drei
Jahren
loskaufen konnte. Er ging 1104 nach einer vergeblichen
Unternehmung gegen
Harrân nach
Europa,
[* 26] um neue
Truppen zu sammeln, und
wandte sich dann nach
Epirus gegen
KaiserAlexios, der sich ihm sehr feindselig bewiesen hatte. Indessen
mußte er 1108 die Belagerung von
Durazzo aufgeben und einen ungünstigen
Frieden schließen.
Ehe er dies wieder gutmachen konnte,
starb er im März 1111.
3) Bohemund III., Fürst von Antiochia, Sohn Konstanzens, der Tochter des vorigen aus ihrer Ehe mit dem Grafen von
Poitou, übernahm 1163 die Regierung, ein schwacher Fürst, verstieß seine Gemahlin Theodora, um seine Buhlerin Sibylla neben
sich auf den Thron
[* 28] zu erheben. Dafür belegte der Klerus von Antiochia sein Land mit dem Interdikt, und so ward Antiochia der
Schauplatz innerer Fehden. Bohemund mußte mit Saladin einen schimpflichen Frieden schließen, um sich im Besitz
seiner Scheingewalt zu halten, und starb 1201. - Bohemund IV. (1201-33) und Bohemund V. (gest.
1251) waren höchst unbedeutende Fürsten. Unter Bohemund VI. endlich ward Antiochia von den Mamelucken erobert und damit
dem christlichen Fürstentum in Syrien ein Ende gemacht.