»Handatlas der
Anatomie des
Menschen« (das. 1843, 6. Aufl. 1871),
»Lehrbuch der pathologischen
Anatomie und Diagnostik« (das. 1848, 4. Aufl. 1861 u.
1864),
»Atlas
[* 4] der pathologischen
Anatomie« (das. 1855), Werke, in denen er die
Lehren
[* 5] und
Resultate der neuen
WienerSchule darlegte
und die Verbreitung derselben mit ebensoviel
Geschick wie Erfolg vermittelte. Um dieselbe Zeit begann
seine schriftstellerische Thätigkeit in E.
Keils »Gartenlaube«, in der er als
Arzt belehrend und aufklärend, mahnend, warnend
und strafend unmittelbar auf das
Volk einzuwirken suchte. Durch die zahlreichen populären
Aufsätze mit ihrem klaren und eindringlichen,
oft rücksichtslos derben
Vortrag hat er einen Einfluß auf die Volksgesundheitspflege gewonnen wie kaum jemand
vor ihm. Ein Teil dieser
Aufsätze wurde von ihm in seinem
»Buch vom gesunden und kranken
Menschen« (Leipz. 1855, 13. Aufl.
1884) verarbeitet, welchem sich in seiner populären
Tendenz der »Volksgesundheitslehrer« (das. 1865 u.
öfter) anschließt, dann die für die
Schule berechnete
Schrift
»Bau,
Leben und
Pflege des menschlichenKörpers«
(das. 1868 u. öfter) und eine kleinere
Schrift: »Die
Pflege des Schulkindes«, wovon er viele
Tausende von
Exemplaren an Volksschullehrer
in
Deutschland
[* 6] und
Österreich
[* 7] unentgeltlich verteilte. Bock starb in
Wiesbaden,
[* 8] wohin er sich zuletzt zurückgezogen
hatte.
eine Unart der
Pferde,
[* 20] die darin besteht, daß sie beim Besteigen den
Rücken aufkrümmen, den
Kopf tief herunternehmen
und kurze
Sprünge machen oder auch wohl hinten ausschlagen.
Das Bocken kann bei Reitpferden so erheblich sein, daß die
Tiere zum
Gebrauch unter den gewöhnlichen Voraussetzungen sich nicht eignen.
Bei diesem
Grad ist der Fehler
des Bockens der Stätigkeit gleich zu achten und eventuell als ein Gewährsfehler anzusehen, trotzdem ein besonders geschickter
Reiter das betreffende
Pferd
[* 21] zu beherrschen vermag.
Abgabensystems, machte er besonders durch den Gesetzentwurf über Zehntablösung seinen Namen populär, erwarb sich 1832 durch
freimütige Verteidigung der Verfassung allgemeine Achtung, zerfiel aber mit der liberalen Partei, als er das Recht derKammer,
sich in finanzielle Fragen zu mischen, im Sinn derWiener Konferenzbeschlüsse zu deuten suchte. Nachdem er 1844 das
Departement der Finanzen ausgegeben, übernahm er nach dem Rücktritt Blittersdorffs, dessen reaktionäre Absichten er mitunter
erfolgreich bekämpft hatte, als Präsident die Leitung des Ministeriums, wurde aber schon im März 1846 pensioniert und starb in
Karlsruhe.
Seit 1830 zum GeheimenRegierungsrat ernannt, auch Mitglied der Berliner
[* 41] wie der meisten europäischen Akademien, starb er in
Berlin als einer der gefeiertsten Gelehrten seiner Zeit. Böckh war der erste, welcher der höhern Auffassung der Philologie Geltung
verschaffte, wonach dieselbe in der umfassenden Kenntnis und Reproduktion des Altertums in seiner Gesamtheit
bestehen soll (s. Philologie). Seine Hauptwerke sind: »Die Staatshaushaltung der Athener« (Berl. 1817, 2 Bde.;
engl. von Lewis, Lond. 1828; 2. Aufl. 1843; franz. von Laligand, Par. 1828);
die beiden dem oben genannten Werk in der 2. Auflage
(Berl. 1851 bis 1852, 2 Bde.) teilweise
eingefügten Schriften: »Metrologische Untersuchungen über Gewichte, Münzfuße und Maße des Altertums« (das. 1838) und »Urkunden
über das Seewesen des attischen Staats« (das. 1840);
Aber auch seine kleinern Schriften sind höchst beachtenswert, als: »Graecae tragoediae
principum, Aeschyli, Sophoclis, Euripidis, num ea quae supersunt et genuina omnia sint« (Heidelb.
1808);