Bezirksgerichts, hat ein
Gymnasium, ein
Krankenhaus
[* 2] und (1880) 8199 Einw. In der
Nähe befinden sich Gipsbrüche und ein reichhaltiges
Steinsalzbergwerk, das sich in vier
Stockwerken bis zu einer Tiefe von 324 m erstreckt, interessante künstliche Steinsalzbildungen
(eine vollständige
Kirche mit
Säulen,
[* 3]
Statuen,
Altären etc.) enthält und einen
Ertrag von jährlich 300,000
metr. Ztr. ergibt. Die Stadt wurde 1447 durch eine Feuersbrunst ganz
zerstört, 1702 von
Karl XII. von
Schweden
[* 4] eingenommen. In der
Nähe liegt Wisnicz mit der
Strafanstalt für Westgalizien.
Von ihm existieren 55
Stiche biblischen
Inhalts, unter denen sich einige
Kopien nach Schongauerschen
Stichen befinden. In seinen
eignen
Kompositionen steht er unter dem Einfluß der niederländischen
Schule.
Die Stadt ist Sitz eines Amtsgerichts nebst
Strafkammer und
Kammer für Handelssachen, des Landratsamtes für den Landkreis
Bochum, einer
Handelskammer, eines Bergreviers und einer Reichsbankstelle. Der
Magistrat zählt 7, die Stadtverordnetenversammlung 24 Mitglieder.
Bochum ist Geburtsort des
Industriellen und Staatsmannes v.
Grolmann (gest. 1840). Bochum war imMittelalter Hauptort
einer
Grafschaft, welche 1040 an das Erzstift
Köln
[* 16] fiel und von diesem später an die
Grafen von
Kleve und
Mark überlassen wurde.
Aus der jülich-klevischen
Erbschaft kam Bochum 1614 an
Brandenburg.
[* 17]
[* 1] (polnischer in den Bock spannen), sonst
Strafe, wobei die
Hände zusammengebunden, über die
Kniee gezogen und ein
Stock über den
Armen und unter den Kniekehlen so durchgesteckt wurde, daß die
Hände nicht wieder über
die
Kniee zurückgezogen werden konnten.
(Sprengbock,
Hängebock), Holzverbindung, welche entweder für sich oder in
Verbindung mit andern
Hölzern dazu dient,
einen unter ihr liegenden
Balken zu tragen. Dieselbe kann entweder aus Einer
Säule bestehen, die durch zwei so nahe wie möglich
am Ende des zu tragenden
Balkens aufsitzende
Streben emporgehalten wird, und woran der
Balken mittels eiserner
Bänder und
Schrauben
[* 18] angehängt ist, einfacher Bock (Fig. 1), oder man bringt, vorzüglich bei weit
frei liegenden
Balken, zwei durch einen Spannriegel verbundene
Säulen an, welche gleichfalls durch den vorigen entsprechende
Streben in die
Höhe gehalten werden, und woran der
Balken durch Eisenbänder festgehalten wird, doppelter Bock (Fig. 2).
Auch heißt ein hölzernes
Gestell, z. B. die Rüstböcke der
Maurer und Zimmerleute; dann ein diesen ähnliches Turngerät
zu Springübungen; bei Wölbungen das
Gerüst, worauf die
Lehrbogen aufsitzen.
»Handatlas der Anatomie des Menschen« (das. 1843, 6. Aufl. 1871),
»Lehrbuch der pathologischen Anatomie und Diagnostik« (das. 1848, 4. Aufl. 1861 u.
1864),
»Atlas
[* 23] der pathologischen Anatomie« (das. 1855), Werke, in denen er die Lehren
[* 24] und Resultate der neuen WienerSchule darlegte
und die Verbreitung derselben mit ebensoviel Geschick wie Erfolg vermittelte. Um dieselbe Zeit begann
seine schriftstellerische Thätigkeit in E. Keils »Gartenlaube«, in der er als Arzt belehrend und aufklärend, mahnend, warnend
und strafend unmittelbar auf das Volk einzuwirken suchte. Durch die zahlreichen populären Aufsätze mit ihrem klaren und eindringlichen,
oft rücksichtslos derben Vortrag hat er einen Einfluß auf die Volksgesundheitspflege gewonnen wie kaum jemand
vor ihm. Ein Teil dieser Aufsätze wurde von ihm in seinem »Buch vom gesunden und kranken Menschen« (Leipz. 1855, 13. Aufl.
1884) verarbeitet, welchem sich in seiner populären Tendenz der »Volksgesundheitslehrer« (das. 1865 u.
öfter) anschließt, dann die für die Schule berechnete Schrift »Bau, Leben und Pflege des menschlichen Körpers«
(das. 1868 u. öfter) und eine kleinere Schrift: »Die Pflege des Schulkindes«, wovon er viele Tausende von Exemplaren an Volksschullehrer
in Deutschland
[* 25] und Österreich
[* 26] unentgeltlich verteilte. Bock starb in Wiesbaden,
[* 27] wohin er sich zuletzt zurückgezogen
hatte.