Vgl. auch J.
^[Johanne]
Nathusius, Die Blumenwelt nach ihrer deutschen
NamenSinn
und Deutung (2. Aufl., Leipz. 1869);
Bratranek, Beiträge zu einer
Ästhetik der Pflanzenwelt (das. 1853). -
Außerdem bedeutet oder »blumige
Sprache«
[* 5] einen an Bildern und
Allegorien reichen
Vortrag. Durch die
Blume sprechen heißt im
gewöhnlichen
Leben s. v. w. geheimnisvoll, nur in leisen Andeutungen reden.
ein mit
Blumen und Blättern, besonders Lorbeer und
Epheu, umwundener
Stab,
[* 6] der namentlich im Rokokostil
als
Verzierung in den Aushöhlungen oder Kannelierungen der
Säulen
[* 7] dient.
2)
Oskar, Schriftsteller, geb. zu
Berlin,
[* 17] studierte hier und in
Leipzig
[* 18] 1869-72
Philologie, redigierte eine Zeitlang
die »Deutsche
[* 19] Dichterhalle«, begründete dann die
»Neuen Monatshefte für
Dichtkunst und
Kritik« und siedelte 1875 nach
Berlin
über, wo er seitdem seinen
Wohnsitz hat. Er veröffentlichte: »Allerhand Ungezogenheiten« (Leipz. 1874, 5. Aufl.
1877);
»Für alle
Wagen- und Menschenklassen«, Plaudereien (das. 1875, 3 Bde.);
In letzter Zeit brachte er die
Lustspiele: »Der Probepfeil«
und »Die große
Glocke« mit Erfolg zur Aufführung. Auch gab er
»Grabbes Werke und handschriftlichen
Nachlaß« heraus.
die bekannten, meist runden irdenen, zur
Zucht von Ziergewächsen dienenden
Gefäße,
die unten etwas enger sind als
oben und in der Mitte des
Bodens eine oder mehrere der
Größe der Blumentöpfe entsprechende Abzugsöffnungen
haben. Glasierte Blumentöpfe sind deshalb unzweckmäßig, weil die
Glasur nicht nur den Abzug der
Feuchtigkeit hindert, sondern auch
im
Sommer die Erhitzung zu sehr befördert, welche Nachteile selbst schon durch allzu hartes
Brennen verursacht
werden.
Für
Pflanzen mit starken Pfahlwurzeln wählt man Blumentöpfe, die mehr tief als breit, für sehr verzweigt wurzelnde
Pflanzen aber Blumentöpfe, die mehr breit als tief sind. In neuerer Zeit hat man mit Erfolg Blumentöpfe aus
kohlehaltiger
Masse angewandt, auch die eleganten »Lewetzowschen Kulturtöpfe«,
bestehend aus dem innern unglasierten und dem äußern glasierten
Gefäß
[* 23] mit einem Zwischenraum als Wasserbehälter und mehreren
Verbindungsröhren für die Luftzirkulation. Ohne daß das
Gießen
[* 24] auf den innern Blumentopf ganz überflüssig wird, ist
doch hier das Zuvielgießen, d. h. das
Versauern des Wurzelballens, wenig zu befürchten.
undFrüchtemalerei, ein
Fach malerischer
Darstellung, wobei man das koloristisch Wirksame der
Erscheinung, das
in den Blumen und
Früchten liegt, zu vergegenwärtigen sucht. Der mannigfaltige
Reichtum der Pflanzenwelt, verschieden gestaltete
Gerätschaften,
Blumentöpfe,
Vasen,
[* 25] Korbgeflechte, Weingläser etc., dann als
StaffageVögel,
[* 26]
Schmetterlinge,
[* 27]
Käfer
[* 28] und andre
Insekten,
[* 29] alles dies bietet ein reiches
Material für künstlerische
Komposition dar. Es ist hier aber namentlich
alle Überladung zu vermeiden und
Harmonie und
Kontrast der
Farben wohl zu berücksichtigen, damit ein schönes abgerundetes
Ganze entstehe. Zur Naturwahrheit der
Darstellung gehört insbesondere treue Wiedergabe der eigentümlichen
Textur der
Blüten
und der
Blätter und des so vielfache
Nüancen zeigenden
¶
Der griechische MalerPausias hat in ihr Ruhm erlangt. Ebensowenig kennt das Mittelalter dieselbe, und erst, nachdem in den Niederlanden
der Realismus der Ölmalerei zur Herrschaft gelangt war, begann sich allmählich eine Blumenmalerei zu bilden,
welche sich namentlich unter dem Einfluß der niederländischen Meister zu höchster Virtuosität entfaltete. Jan Brueghel,
R. Savery, Blumen- und Früchtemalerei van der Ast, Snyders, Fyt, Adriaenssen, D. Seghers sind die hervorragendsten derselben.
Von großer Bedeutsamkeit war das Wirken des Koloristen Jan Davidsz de Heem, an den sich eine große Anzahl von
holländischen und vlämischen Künstlern, C. de Heem, W. van Aelst, A. Mignon u. a., anreihen. Das 17. Jahrh. war die Blütezeit
dieser Malerei, doch ward auch im 18. noch Treffliches geleistet, namentlich von der RachelRuysch, und in Jan van Huysum, dem
»Phönix« der Blumen- und Früchtemaler, erstand noch ein Künstler, der, wenn seine Farbe auch die frühere
Klarheit und Tiefe vermissen läßt, doch an Feinheit der Ausführung alle seine Vorgänger übertrifft. In andern Ländern
brachte es diese Malerei zu geringerm Erfolg; namentlich in Italien,
[* 32] wo schon zu Anfang des 16. Jahrh. Giovanni daUdine wundervoll
stilisierte Blumen- und Früchteornamente malte (Farnesina, Loggien des Vatikans), diente sie meistens
nur dekorativen Zwecken.
Die neuere Zeit sah die in großem Verfall, und die ihr zugewandten Künstler vom Ende des 18. und vom Anfang des 19. Jahrh.
sind mit Ausnahme weniger, wie Redouté, J. ^[Jan] van Dael, Saint-Jean, Saint-Pierre, Völcker, Preyer u. a., der
Vergessenheit anheimgefallen. Seit dem Beginn der 50er Jahre hat im Zusammenhang mit der wachsenden Herrschaft des Kolorismus
die Blumen- und Früchtemalerei wiederum einen bedeutenden Aufschwung genommen, in Belgien
[* 33] durch Robie, in Frankreich durch Vollon und Ph. Rousseau, in
Deutschland
[* 34] durch Th. und R. Grönland, namentlich aber durch die Thätigkeit von Künstlerinnen wie AnnaPeters, H. v. Preuschen, M. Hormuth-Kallmorgen, E. Hedinger u. a.,
welche Wahrheit der Charakteristik mit Reichtum und Kraft
[* 35] des Kolorits zu verbinden wissen.