Aloysius, deutscher Dichter, geb. zu
Steier in
Oberösterreich, kam 1772 nach
Wien
[* 2] und trat hier
in den
Orden
[* 3] der
Jesuiten. Nach der Aufhebung desselben 1773 erwarb er sich seinen Unterhalt anfangs durch Erteilen von Privatstunden,
bis er die
Stelle eines Hofzensors erhielt, welches
Amt er während der freisinnigen
RegierungJosephs II.
mit
Liebe verwaltete. Als aber die auf den
TodJosephs folgende
Reaktion eintrat, legte er 1793 seine
Stelle nieder und übernahm
die Gräffersche Buchhandlung, bei welcher er schon seit einiger Zeit beteiligt war. Er starb in
Wien.
Sehr beliebt war einst seine
Travestie von Vergils
Äneide:
»Abenteuer des frommen
HeldenÄneas«
(Wien 1784,
oft aufgelegt; mit Anmerkungen und
Einleitung hrsg. von
Grisebach, Leipz. 1872), deren komische
Kraft
[* 4] in dem
Gegensatz der modernen
Verhältnisse zu denen des
Altertums und in der scharfen
Satire gegen die
Auswüchse der modernen
Bildung liegt. Derselbe burleske,
auch das Rohe und Plumpe nicht scheuende
Humor, der dieses Werk auszeichnet, geht als Hauptzug auch durch die übrigen lyrischen
und erzählenden Gedichte Blumauers, die aber nicht selten ganz ins
Triviale ausarten; nur wenige sind ernst und würdig gehalten.
Blumauer schrieb außerdem ein
Trauerspiel:
»Erwine von
Steinheim«, und »Vermischte prosaische
Aufsätze«. Seine
»Sämtlichen Werke« erschienen öfter (zuerst Leipz.
1801-1803, 4 Bde.; zuletzt
Wien 1885, 4 Bde.).
in der
Botanik ein Teil der
Blüte
[* 5] (s. d.); in der
Chemie veraltete Bezeichnung für verschiedene zum Teil durch
Sublimation erhaltene
Präparate, z. B.
Schwefelblumen, s. v. w. sublimierter
Schwefel, Zinkblumen, s. v. w.
Zinkoxyd etc. Blume
(Boukett), das eigentümliche
Aroma der
Weine, besonders der
Rhein- und
Burgunderweine, welches aber von dem allen
Weinen gemeinsamen eigentümlichen Weingeruch wohl zu unterscheiden ist. In der Bierbrauerei
[* 6] heißt Blume die
Oberhefe. Im Wollhandel versteht man darunter den in Form und
Textur vollendeten
Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen
Wolle. Der
Jäger endlich nennt Blume den
Schwanz des
Hasen sowie die Schwanzspitze bei
Wolf und
Fuchs.
[* 7]
1)
Heinrich, Opernsänger
(Bariton), geb. zu
Berlin,
[* 8] erhielt seine Schulbildung daselbst am Joachimsthalschen
Gymnasium und seine künstlerische durch den königlichen
Sänger G.
Gern, der auch sein
Engagement am Opernhaus
veranlaßte, nachdem Blume 1808 in
Winters »Unterbrochenem Opferfest« mit Erfolg debütiert hatte. Im
Verkehr mit
Iffland auch als
Schauspieler zur
Reife gelangt, trat er 1812, wo er zum erstenmal den
Don Juan sang, in die Glanzperiode
seines künstlerischen Wirkens, und namentlich bildete er während der ruhmvollen Zeit der OpernleitungSpontinis
(1820-42) neben den Sängerinnen
Milder und
Schultze sowie dem
TenorBader eine der Hauptstützen der von dem genannten
Meister
inszenierten Musteraufführungen, Auch als Oratorien- und Liedersänger hat er sich um das
Berliner
[* 9] Musikleben große
Verdienste
erworben und vermochte als solcher noch 1855 im
Alter von 67
Jahren reichen Beifall
zu ernten. Nachdem
er 1848 von der
BühneAbschied genommen, siedelte er nach
Görlitz
[* 10] über, kehrte jedoch 1852 in seine Vaterstadt zurück und
starb daselbst
worin eine der glänzendsten
Entdeckungen vorliegt, durch welche in
neuerer Zeit die römische
Rechtsgeschichte bereichert worden ist. Die während einer
Reise nach
Italien
[* 17] gemachten Forschungen
legte er in dem
»Iter italicus« (Berl. u.
Halle 1824-36, 4 Bde.),
in der »Bibliotheca librorum manuscriptorum
italica«
(Götting. 1834) und in zahlreichen Beiträgen für juristische
Zeitschriften und Sammelwerk nieder. Mit
Lachmann und
Rudorff gab er »Die
Schriften der römischen Feldmesser« (Berl. 1848-52, 2 Bde.)
heraus. Von seinen übrigen
Schriften sind noch zu nennen: »LexDei sive mosaicarum et romanarum legum collatio«
(Bonn 1833);
Der
Umfang der in erfreulichem Aufblühen begriffenen
Kolonie beträgt 60,000
Hektar, wovon der fünfte
Teil kultiviert ist. Die jährliche Ausfuhr beläuft sich auf 1 Mill. Mk. Man baut hauptsächlich
Maniok und andre Knollengewächse,
Zuckerrohr,
Mais,
Bohnen,
Kartoffeln etc., auch
Kaffee,
Baumwolle
[* 26] und
Tabak.
[* 27] Auf der
Kolonie befanden
sich 1879: 35
Schulen, mehrere protestantische und kathol.
Kirchen, 149 Zuckermühlen, 138 Maniokmühlen, 10 Ziegeleien, 6 Bierbrauereien, 28
Schneidemühlen, 22
Mahlmühlen, 4 Reisstampfen
u. a. Der Hauptort Blumenau liegt weit zerstreut rechts am
Itajahy-Assú,
¶
mehr
37 km vom Hafenplatz Itajahy entfernt, in hügeliger Gegend, aber gefährdet durch die Anschwellungen des Flusses, deren eine 1880 besonders
starke Verwüstungen anrichtete. Die Kolonie hat einen botanischen Garten
[* 29] und (seit 1867) ein deutsches Konsulat.