(spr. blöffs), in
Nordamerika
[* 10] Bezeichnung der terrassenförmig 15-50 m ansteigenden Plateauränder, die das
Überschwemmungsgebiet des
Mississippi begrenzen und an einigen
Stellen bis dicht an den
Fluß herantreten.
Während des
Krimkriegs erklärte er sich für unbedingte
NeutralitätDänemarks und traf umfassende Verteidigungsmaßregeln
zu deren Aufrechterhaltung.
Da er dies ohne vorherige Befragung des
Reichsrats gethan hatte, so wurde er nach seinem Rücktritt
(Dezember 1854) nebst seinen
Kollegen wegen eigenmächtiger Überschreitung des Finanzetats in
Anklagestand versetzt, vom
Reichsgericht
aber freigesprochen. 1857 brachte er die Unterhandlungen über die
Ablösung des
Sundzolles
zu einem für
Dänemark günstigen
Abschluß. Im dänischen
Reichsrat war er ein Vorkämpfer der Gesamtstaatspartei, trat den
Eiderdänen energisch entgegen und wurde daher 1864 nach dem unglücklichen
Ausgang des
Kriegs und dem Rücktritt des
MinisteriumsMonrad noch einmal zur Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und zur
Präsidentschaft des Ministerrats
berufen. Er schloß den
WienerFrieden ab und verteidigte ihn im
Reichsrat.
Da es ihm indes nicht gelang, sich in der
Frage der
Verfassungsrevision mit dem
Reichsrat zu einigen, zog er sich im
Oktober 1865 von aller öffentlichen Thätigkeit zurück.
Er starb
1)
KarlLudwig,
Komponist und Bühnendichter, geb. 1786 zu
Berlin, trat zuerst 1805 als
Schauspieler bei
QuandtsGesellschaft
amRhein auf, kam dann als
Sänger nach
Königsberg,
[* 21] wo er unter
Hillers Leitung
Komposition studierte, und
kehrte 1810 nach
Berlin zurück, wo seine erste
Oper: »Claudine von
VillaBella«, mit Beifall aufgeführt wurde, brachte 1817 in
Wien die
Oper »Das Rosenhütchen« zur Ausführung, die 39mal hintereinander
gegeben wurde, und erhielt 1820, nach
Berlin zurückgekehrt, die
Stelle als Hofkomponist am königlichen
Theater.
[* 22] Er verweilte darauf zwei Jahre in
Paris,
[* 23] um das dortige Bühnenwesen zu studieren, und führte nach seiner Rückkehr
mehrere Jahre lang teils die
Regie der königlichen
Oper, teils die
Direktion des Königsstädter
Theaters. Er starb Blum war
ein äußerliches, aber heiteres und fruchtbares
Talent, und seine Übersetzungen und Bearbeitungen fremder
Stücke sowie seine
dramatischen Originalprodukte und musikalischen
Kompositionen¶
»Die Mineralien nach dem Kristallsystem geordnet« (Leipz. 1866).
4) Robert, deutscher Schriftsteller und politischer Agitator, geb. zu Köln
[* 33] in sehr dürftigen
Verhältnissen, kam zu einem Goldarbeiter, dann zu einem Gelbgießer in die Lehre und fand später in einer Laternenfabrik
ein Unterkommen, arbeitete hier auf dem Kontor und siedelte mit seinem Prinzipal nach Berlin über. Durch seine Militärpflichtigkeit
im April 1830 erwerbslos geworden, trat er bei dem Theaterdirektor Ringelhardt zu Köln in Dienst und folgte
demselben als Theatersekretär und Kassierer (1831) nach Leipzig.
[* 34] In dieser Stellung fand er Muße und Gelegenheit zu seiner
Fortbildung
und zu litterarischer Thätigkeit.
mit Steger den »Verfassungsfreund« und das Taschenbuch »Vorwärts«
und war Hauptmitarbeiter an den »Sächsischen Vaterlandsblättern«. Er war bei der Stiftung des Schiller-Vereins 1840 beteiligt,
schloß sich mit großem Eifer der deutschkatholischen Bewegung an und trat 1845 an die Spitze der neugestifteten
Gemeinde in Leipzig. Bei dem blutigen Konflikt zu Leipzig hielt er die aufgeregte Menge von Gewaltthaten zurück. Im
J. 1847 gab er seine Stelle als Theaterkassierer auf und begründete eine Buchhandlung, in der außer andern Werken die
von ihm selbst geschriebenen: »Ein Weihnachtsbaum«, Lebensbeschreibungen freisinniger Deutschen enthaltend, und ein »Staatslexikon
für das deutsche Volk« erschienen.
Als Redner zeichnete er sich durch Gewandtheit, Schlagfertigkeit und Pathos aus, ließ aber bei allem Talent tiefere staatsmännische
Bildung oft vermissen. Daher wurde auch seine Stellung in Frankfurt
[* 36] mehr und mehr unhaltbar, und bereitwillig ließ er sich deshalb
nebst JuliusFröbel von der Linken des Parlaments zum Abgesandten an das aufständische Wien ernennen. Dort
ward die Deputation17. Okt. von den leitenden Korporationen aufs ehrenvolle empfangen. Am 26. trat Blum selbst in die Reihen der
Kämpfer und befehligte auf einer Barrikade.
Nach der Erstürmung Wiens ward er 4. Nov. in seinem Gasthof mit Fröbel verhaftet. Obwohl er sich auf seine
Unverletzlichkeit als Reichstagsabgeordneter berief, wurde er 8. Nov.,weil er die Waffen
[* 37] gegen die kaiserlichen Truppen geführt,
vom Kriegsgericht zum Strang verurteilt. Das Urteil ward in Tod durch Pulver und Blei
[* 38] verwandelt und 9. Nov. morgens in der Brigittenau
vollzogen. Dieser Ausgang Blums erregte in ganz Deutschland, namentlich aber in Leipzig, die lebhafteste
Teilnahme. In der Reichsversammlung erhob sich 14. Nov. ein großer Sturm. Die für Blums Hinterbliebene eröffnete Nationalsubskription
ergab an 120,000 Mk.
Vgl. »Robert Blum. Ein Zeit- und Charakterbild für das deutsche Volk von (seinem Sohn) Hans Blum« (Leipz. 1878).