ein altes, abgetakeltes
Kriegsschiff, ohne eigentliche
Masten, meist bloß mit dünnen Flaggmasten, welches
als schwimmende
Batterie, Lazarettschiff, Gefangenschiff,
Zoll- oder Wachtschiff, Schiffskirche benutzt
wird.
als
Eigenschaft im
Umgang mit andern, wirklich oder vermeintlich Höhergestellten, hat mit der gewöhnlichen
Schüchternheit (s. d.) den
Wunsch, zu gefallen, aber auch den Mangel an
Mut, zu dem Ende seine (wahren
oder Ungebildeten) Vorzüge geltend zu machen, gemein, dagegen den
Glauben, solche zu besitzen, der bis zu innerlichem
Hochmut
und geheimer Selbstgefälligkeit sich steigern kann, vor dieser voraus. Der
Mut, der ihr fehlt, ist daher nur ein physischer,
jener, welcher der
Schüchternheit abgeht, vielmehr ein moralischer; letztere muß erst Vertrauen zu sich
selbst gewinnen, während die Blödigkeit, die dieses innerlich längst besitzt, nur der
Zuversicht bedarf, es auch äußerlich ohne
Anstoß an den
Tag legen zu können. Das sogen.
Mut-antrinken, welches das schon vorhandene Selbstvertrauen wohl zu stärken
und zu
Handlungen fortzureißen, das mangelnde aber nicht zu erzeugen vermag, kann daher wohl der Blödigkeit, nicht
aber der
Schüchternheit unter Umständen zu
Hilfe kommen.
Volksausdruck sowohl für
Lichtscheu als für
Schwachsichtigkeit. ^[= (Amblyopie), Schwäche des Sehvermögens, geht in allen erdenklichen Abstufungen in die völlige ...]
(spr. blumart), 1)
Abraham, holländ.
Maler, geb. 1564 zu
Gorkum, Sohn des Bildhauers und
Architekten Cornelis
Bloemaert, lernte in
Utrecht
[* 5] und
Paris,
[* 6] ließ sich 1597 als
Bürger in
Amsterdam
[* 7] aufnehmen und war seit 1611 in
Utrecht thätig, wo er bis an seinen
Tod (um 1658) seßhaft geblieben zu sein scheint. Bloemaert übte einen großen Einfluß auf
die holländische
Malerei; er vermittelte gewissermaßen zwischen ihr und der vlämischen
Schule und kultivierte die Historie,
das
Porträt, das
Genre und die
Landschaft. Die zahlreichen nach ihm entstandenen
Stiche und
Holzschnitte
in
Helldunkel geben ein reiches
Bild seines künstlerischen
Strebens. Seine koloristische Behandlung erinnert noch an die Manieristen
des 16. Jahrh., seine
Zeichnung ist etwas stumpf, seine
Farbe bunt. Werke von ihm befinden sich in den
Galerien vom
Haag,
[* 8] von
Berlin,
[* 9]München,
[* 10]
Wien,
[* 11]
Schleißheim,
Braunschweig
[* 12] u. a. O.
2)
Cornelius, Sohn des vorigen, Kupferstecher, geb. 1603 zu
Utrecht, war
Schüler seines
Vaters und
Crispins de
Passe, ging um 1630 nach
Paris und dann nach
Rom,
[* 13] wo
er den größten Teil seines
Lebens zubrachte und 1688 starb. Er ist recht eigentlich der Kupferstecher
des Pietro da
Cortona und seiner Nachahmer gewesen; die oberflächliche
Manier desselben entsprach seinem
glatten
Vortrag, der nicht in die Tiefe der
Formen einzudringen gewohnt
war. Seine
Stiche zeichnen sich durch große Sauberkeit
und helle, angenehme Behandlung aus, die freilich den Mangel der
Kraft
[* 14] und die zu gleichmäßige und rechtwinkelige Schraffierung
[* 15] nicht übersehen lassen. Er war außerordentlich einflußreich auf die
Stecher aller
Schulen. Seine
Stiche
sind sehr zahlreich, sie sind zumeist nach Abr. Bloemaert, P. da
Cortona, Romanelli,
CiroFerri u. a. ausgeführt; vielbeschäftigt
war er für die
»Tableaus du temple des
Muses« (nach
Diepenbeeck) und in der
GalleriaGiustiniani (nach derAntike).
- Seine
Brüder Hendrik,
Adriaen (beide
Maler) und Frederik
(Stecher) gelangten nicht zu gleichem
Ruf.
(spr. blu-), 1)
Peter van, niederländ.
Maler, geb. 1657 zu
Antwerpen,
[* 16] erlangte 1674 das Meisterrecht, ging dann
nach
Rom, wo er bis 1694 blieb und sich vollständig der italienischen
Manier anschloß, und wurde 1699
Dekan
der Lukasgilde seiner Vaterstadt. Er starb 1720. Seine häufig vorhandenen Gemälde sind zumeist
Landschaften und
Architekturen,
mit
Figuren und
Pferden staffiert; gewöhnlich sind es Schilderungen des Soldatenlebens.
2) JanFrans van,
Bruder des vorigen, Landschaftsmaler, geb. 1662 zu
Antwerpen, hielt sich meist in
Rom auf, wo er um 1740 gestorben
sein soll. Die
LandschaftenClaudeLorrains und G.
Poussins haben auf ihn den größten Einfluß ausgeübt; er steht letzterm
freilich in der rhythmischen
Schönheit des Linienzugs nach, übertritt ihn jedoch öfters hinsichtlich der
Klarheit und Abtönung
der
Fernen, was ihm den Beinamen
Orizonte verschaffte.
(spr. blum-),Hauptstadt der
Oranjefluß-Republik in Südafrika,
[* 17] am Modder, mit mehreren
Kirchen,
Theater
[* 18] und (1880) 2567 Einw., worunter viele Deutsche.
[* 19] Bloemfontein ist
Sitz eines deutschen
Konsuls.
(spr. bloa),Hauptstadt des franz.
DepartementsLoir-et-Cher, am rechten
Ufer der
Loire, über welche eine 305 m
lange steinerne
Brücke
[* 20] (von
Ludwig XV. erbaut, in der Mitte mit einem
Obelisken geziert) zum
FaubourgVienne
führt, und an der
Eisenbahn von
Orléans
[* 21] nach
Tours,
[* 22] zerfällt in einen modernen Stadtteil am
Fluß mit schönen
Kais und in
die
Altstadt, welche sich mit winkeligen
Gassen und alten
Häusern malerisch einen steilen Abhang hinaufzieht, aus dessen einem
Ende das geschichtlich merkwürdige, jetzt trefflich restaurierte
Schloß (Geburtsort
Ludwigs XII.), auf
dem andern die
Kathedrale steht.