Erzählungen in jütischer
Mundart und unstreitig des Dichters Meisterwerk. Blicher, der sich in den letzten
Jahren seines
Lebens
mit voller
Seele der Nationalitätsbewegung angeschlossen hatte, starb nachdem er ein Jahr vorher sein
Amt niedergelegt
hatte. Im J. 1866 wurde durch Nationalsubskription seine Bronzebüste auf dem Ständeplatz in
Viborg errichtet.
Eine humoristische
Autobiographie Blichers ist der Sammlung seiner »Gamle og nye Noveller«
(3. Aufl., Kopenh. 1861-62, 8 Bde.)
vorangestellt. Eine neuere Auswahl der »Noveller« erschien in 3 Teilen
(Kopenh. 1871); seine »Digte« in 2
Bänden (das. 1870).
Deutsch wurden Blichers
»Novellen« von
Zeise (Altenb. 1846, 2 Bde.)
und von
Diezmann (Leipz. 1849, 6 Bde.)
bearbeitet.
(Güster, BliccaHeck.), Fischgattung aus der
Ordnung der
Edelfische und der
Familie der
Karpfen (Cyprinoidei), den
Brassen sehr ähnliche
Fische
[* 2] und von diesen hauptsächlich durch die Schlundzähne unterschieden, welche in zwei
Reihen zu
2, selten zu 3 und 5 stehen, sowie durch die kürzere Afterflosse. Die Rückenflosse ist von
oben nach
hinten in einem sehr spitzen
Winkel
[* 3] steil abgestutzt, die Schwanzflosse tief gabelförmig ausgeschnitten. Die Blicke
(Zobelpleinzen,
Gieben, Blicca BjoerknaL.), ein dem
Blei
[* 4] sehr ähnlicher
Fisch, 20-30
cm lang, bis 1 kg schwer, auf dem
Rücken blau, bräunlich
schimmernd, an den Seiten blau mit
Silberglanz, am
Bauch
[* 5] weiß, an
After- und Schwanzflossen graublau, an der
Wurzel
[* 6] der
Brust- und Bauchflossen rötlich, ist in allen
Flußgebieten und
Seen Mitteleuropas gemein, hält sich gern in der
Tiefe auf, wühlt im Schlamm nach
Würmern und Pflanzenstoffen, ist während der Laichzeit, im
Mai und Juni,
sehr dreist und unvorsichtig und legt über 100,000
Eier.
[* 7] Ihr
Fleisch ist nicht sehr geschätzt, sie dient aber in Forellenteichen
als Futterfisch.
Vorrichtungen auf
Leuchttürmen, durch welche der
Schein des
Feuers in bestimmten Zeitintervallen unterbrochen
und wieder freigelassen wird, um diesesFeuer von andern benachbarten, kontinuierlich sichtbaren (festen
Feuern) oder in andrer
Weise unterbrochenen
Feuern zu unterscheiden.
Geschieht die
Unterbrechung durch eine Drehvorrichtung,
so nennt man das auch Drehfeuer.
Lichtblicke von längerer und kürzerer Dauer oder
Flammen von verschiedener
Länge, den Schriftzeichen
beim
Morse-Apparat der Telegraphie entsprechend, zum
Signalisieren aus der
See.
Diese Blicksignale werden in der
Weise
erzeugt, daß durch ein Pumpwerk in die
Flamme
[* 8] einer Spirituslampe mit sehr großem Runddochtbrenner
Petroleum unter verschiedenem
Druck gespritzt wird.
Die so erzeugte, bis zu 1 m lange
Flamme ist mit gewöhnlichem
Lampen- und Laternenlicht nicht zu verwechseln.
Arrondissementshauptstadt in der franz.
ProvinzAlgerien,
[* 9] liegt 58 km südöstlich von der
Stadt
Algier, mit der es seit 1863 durch
Eisenbahn verbunden ist, am
Rande der Mitidschaebene und am Nordfuß des
Atlas
[* 10] und hat
(1881) 11,035 Einw. (gegen 4000 im J. 1842). Von den
Türken gegründet, 1825 durch
Erdbeben
[* 11] fast gänzlich zerstört, aber
bald wieder aufgebaut, wurde Blida mehrmals von den
Franzosen erstürmt und endlich im
Frieden von Tasna definitiv
an dieselben abgetreten.
Seitdem ist es zu einer der schönsten
StädteAlgeriens emporgeblüht. Es ist gegen
Angriffe der Araber mit einer
Mauer umgeben
und durch ein
Fort gesichert, ist
europäisch regelmäßig angelegt und durch den
WadKebir, der großartige
Mühlenetablissements treibt, vortrefflich bewässert, hat 4
Plätze, eine schöne neue
Kirche, mehrere
Moscheen, Kaffeehäuser,
Kasernen und
Hospitäler, ein
Theater,
[* 12] eine katholische (französisch-arabische) und eine protestantische
Schule und eine herrliche
Umgebung, reich an Orangenpflanzungen, deren
Früchte neben
Mehl
[* 13] einen Hauptausfuhrartikel bilden. Blida ist
Sitz einer Militärdivision sowie
Mittelpunkt des
Handels der
Provinz.
rechter Nebenfluß der
Saar, entspringt im preuß. Regierungsbezirk
Trier,
[* 15] nördlich von St. Wendel, tritt dann,
südlich fließend, in die bayrische
Pfalz über, bildet zuletzt eine
Strecke lang die
Grenze zwischen dieser und
Deutsch-Lothringen
und mündet nach 74 km langem
Lauf unterhalb
Saargemünd.
[* 16]
(Castellum ad Blesam), Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Pfalz, an der
Blies und der
LinieHomburg-Saargemünd
der Pfälzischen
Eisenbahn, hat ein
Amtsgericht, eine Wallfahrtskapelle zum heiligen
Kreuz,
[* 17] eine kath.
Pfarrkirche, ein Waisenhaus,
Bierbrauerei,
[* 18] Sandsteinbrüche und (1880) 1755 meist kath.
Einwohner. In der
Nähe der sogen. »Gotenstein«, vermutlich
ein alemannischer Grenzstein. Auch mancherlei römische
Altertümer wurden in der Umgegend gesunden. Blieskastel gehörte ehedem den
Grafen zur
Leyen, welche daselbst residierten und 1792 durch die
Franzosen vertrieben wurden. Von ihrem
Schlosse sind nur noch
Ruinen vorhanden.
des Augenlichts beraubt (s.
Blindheit und
Blindenanstalten); dann Bezeichnung von
Metallen oder gläsernen sowie
andern eigentlich glänzenden
Körpern, die durch chemische oder mechanische Einflüsse ihren
Glanz, also auch ihre Spiegelungsfähigkeit
verloren haben. Oft wird diese
Blindheit absichtlich herbeigeführt, wie man z. B. Fensterscheiben durch
Schleifen blind macht. - Im Bauwesen heißt ein Architekturteil, der seiner ihm eigentlich
¶
mehr
zukommenden Durchsichtigkeit beraubt oder dessen Gestalt bloß nachgeahmt wird, ohne daß man dabei einen andern Zweck als
den der Täuschung hat. So bringt man wohl blinde Fenster, Thüren etc. nur der Symmetrie wegen an, ohne zu bedenken, daß auf
diese Weise eine vorübergehende oder dauernde Täuschung nicht erzielt werden kann. Durch Anwendung solcher
Fenster oder Thüren gibt sich der Architekt selbst das Zeugnis, daß er nicht fähig war, Schönheit und Zweckmäßigkeit zu
vereinigen. -
Dann nennt man auch alles blind, was nur zum Schein geschieht oder vorhanden ist; z. B. blinder Angriff, s. v. w. Scheinangriff,
blinder Kauf, s. v. w. Scheinkauf. In der Anatomie heißt ein Kanal,
[* 24] der keinen Ausgang hat, z. B. der Blinddarm
der Pflanzenfresser.
Jahrelang förderte er die schleswig-holsteinische Sache, z. B. durch vertrauliche Übermittelung von Denkschriften schleswigscher
Führer an das auswärtige Amt in London und an der Spitze eines deutschen Ausschusses. Seine Vaterlandsliebe bewies er 1870-71
durch umfassende Wirksamkeit. In deutschen, englischen, amerikanischen, italienischen Zeitschriften hat er eine Menge auf eigne
Forschungen gegründete Abhandlungen über germanisches Altertum, über Geschichte, Politik, Litteratur
und Sprachkunde veröffentlicht. Sein Stiefsohn Ferdinand (Cohen) versuchte, im Glauben an eine Abtretung deutschen Gebiets, einen
Angriff auf Bismarck und gab sich im Gefängnis den Tod.