Blendsteine
(Verblendsteine), s. Mauersteine. ^[= (Backsteine, Barnsteine, Mauerziegel, Ziegel, hierzu Tafel "Mauersteine"), künstliche ...] [* 2]
(Verblendsteine), s. Mauersteine. ^[= (Backsteine, Barnsteine, Mauerziegel, Ziegel, hierzu Tafel "Mauersteine"), künstliche ...] [* 2]
Ring im Innern eines Fernrohrs oder Mikroskops zur Abhaltung störenden Lichts, kommt in Anwendung, weil nur die nahe bei der Achse dieser Instrumente einfallenden Strahlen klare Bilder geben; dann Name der verschieden gefärbten oder geschwärzten Gläser, welche man beim Schauen durch das Fernrohr [* 3] zwischen das Okular und das Auge [* 4] hält, um die Sonne [* 5] zu beobachten, ohne durch das helle Licht [* 6] derselben geblendet zu werden; zu demselben Zweck bedient man sich nach dem Vorgang Foucaults auch versilberter Objektivgläser. Es wird nämlich auf chemischem Weg nach der von Liebig entdeckten Methode das Objektivglas mit einer außerordentlich dünnen Silberschicht überzogen, durch welche sich die Sonne als scharf begrenzte blaue Scheibe von ruhigem, gemildertem Licht zeigt. - In der Befestigungskunst sind Blendungen (blinde, blindage) aus Eisenbahnschienen, Holz [* 7] etc. in Festungen, Batterien oder Feldwerken aufgeführte Deckungen zum Schutz gegen feindliches Feuer.
Man stellt Blendungen her, indem man Balken oder Eisenschienen schräg gegen Mauern oder Erdwälle lehnt und dann mit einer Erddecke beschüttet, so daß sie bombensicher (s. d.) sind. In Festungen finden die Geschützbedienungen diesen Schutz in Schutzhohlräumen (s. Traverse) auf dem Wall. Ebenso werden die Eingänge zu Pulvermagazinen und Laboratorien bei der Armierung einer Festung [* 8] durch Blendungen gesichert. Als Blendung bezeichnet man auch jeden Gegenstand, der ein Angriffs- oder Verteidigungsmittel bis zum Zeitpunkt des Gebrauchs dem Auge des Gegners entziehen soll, z. B. die Ausfüllung von Scharten durch Erde, Sand- oder Wollsäcke.
s. Jagdzeug. ^[= das zur Jagd erforderliche Gerät, im engern Sinn die zur Herrichtung von eingestellten Jagen ...]
s. Blindheim. ^[= Dorf im bayr. Regierungsbezirk Schwaben, bei Höchstadt, an der Donau, mit einem ...]
Ludwig, nordamerikan. General, geb. 1812 zu Worms, [* 9] war anfangs Juwelier, diente dann in der bayrischen Legion Ottos I. von Griechenland [* 10] und nahm 1837 als Leutnant seinen Abschied, um in München [* 11] Medizin zu studieren, wurde aber Weinhändler in Worms. Nach den Februarereignissen von 1848 ward er zum Obersten der Wormser Bürgerwehr erwählt. 1849 stand er an der Spitze eines Korps Freischaren, bemächtigte sich 10. Mai Ludwigshafens, besetzte am 17. Worms und unternahm in der Nacht vom 19. auf den 20. Mai einen Angriff auf Landau, [* 12] der aber mißlang.
Nach dem Einmarsch der Preußen [* 13] in die Pfalz lieferte er diesen ein Vorpostengefecht bei Bobenheim und übernahm dann das Kommando der sämtlichen pfälzischen Volkswehren. Während der Gefechte an der Murg verteidigte er mit drei schwachen Bataillonen pfälzischer Volkswehr und zwei Geschützen die wichtige Position von Gernsbach und zog sich darauf nach Sinsheim zurück; später wandte sich Blenker mit seiner Schar in die Schweiz. [* 14] Von hier im September 1849 ausgewiesen, ging er nach Nordamerika, [* 15] wo er eine Farm bei New York erwarb und dann in New York als Kaufmann lebte. Nach Ausbruch des nordamerikanischen Kriegs zeichnete er sich als Oberst der Unionsarmee zuerst in der Schlacht bei Bull-Run aus, wo er als Führer der Nachhut die fliehende Bundesarmee vor Vernichtung rettete. Nachdem er 1862 bei Croß Keys die fast verlorne Schlacht zum Stehen gebracht hatte, wurde er im Juli d. J. der Veruntreuung angeklagt und seiner Wirksamkeit enthoben. Blenker zog sich infolge davon auf eine Farm zurück und starb
(griech.), Schleim, Schleimabsonderung.
Aalmutter. ^[= ( L., Zoarces C.), Fischgattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der ...]
(griech.), s. v. w. Schleimfluß. ^[= s. Blennorrhöe.]
(griech., Schleimfluß), eigentlich s. v. w. Katarrh, d. h. eine krankhafte Absonderung schleimiger oder eiteriger Massen auf die freie Oberfläche einer Schleimhaut;
man verbindet jedoch gewöhnlich mit Blennorrhöe die Nebenbedeutung eines durch Ansteckung übertragbaren Katarrhs.
Betrifft derselbe die Bindehaut des Auges, so heißt diese Blennorrhöe Augentripper oder ägyptische Augenentzündung (s. d.);
betrifft sie die Harnröhre, so nennt man sie Tripper (s. d.), bei Frauen weißer Fluß (s. d.).
Blepharitis, Augenlidentzündung;
Blepharoplastik, die künstliche Bildung der Lider, s. Plastische Operationen; [* 16]
Blepharospasmus, Augenlidkrampf.
1) Hendrik met de, niederländ. Maler, geboren um 1480 zu Bouvignes bei Namur, [* 17] hielt sich längere Zeit in Italien [* 18] auf und starb nach 1521 wahrscheinlich in Lüttich. [* 19] Er nannte sich auf seinen Bildern Henricus Blesius und malte Porträte [* 20] und Landschaften mit Figuren aus der heiligen Geschichte in einem noch trocknen und schweren Kolorit, aber mit fleißiger Naturbeobachtung. Mit Patinir gehört er zu den ältesten Landschaftsmalern der niederländischen Schule. Bilder von ihm befinden sich zu Wien, [* 21] München, Madrid, [* 22] Venedig [* 23] u. a. O.; er pflegte dieselben mit einem Käuzchen zu versehen, weshalb ihn die Italiener Civetta nannten.
2) David, holländ. Maler, geb. im Haag, [* 24] studierte bei Cornelis Krusemann, arbeitete später in Paris [* 25] bei Robert-Fleury und kehrte 1843 nach dem Haag zurück, wo sein savoyisches Leiermädchen und ein ungarische Mäusefallenhändler seinen Namen bekannt machten. Später malte er auch historische Bilder, wie: Rubens und der junge Teniers, Paul Potter bei seinem Nachmittagsspaziergang. Sein eigentlicher Beruf sprach sich aber in der Gesellschaft von Musikliebhabern aus, worin er sich als glücklicher Humorist kundgab. Ein Maskenball wendete seinen Blick dem Kostüm [* 26] und der Sitte des 17. Jahrh. zu, dem er namentlich die komische Seite abzugewinnen wußte. Bles zeichnet sich durch große technische Fertigkeit, harmonisches Kolorit und sicheres Erfassen des glücklichen Moments aus.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Posen, [* 27] Kreis [* 28] Birnbaum, an der Obra, mit (1880) 1725 meist kath. Einwohnern.
1) Berg im südöstlichen Teil des Thüringer Waldes, nordöstlich von Eisfeld, an welchem die Itz und in dessen Nähe die Werra entspringt, 864 m hoch. - 2) Isolierte Bergkuppe der Vorderrhön, südlich von Salzungen, 645 m hoch.
Blessur, Verwundung, Wunde. ^[= (Vulnus), jede mechanische Trennung organischer Teile. Man unterscheidet nach der Art der verletzend ...]
(spr. -t'n), Margaret, Gräfin von, engl. Schriftstellerin, geb. zu Knockbrit bei Clonmel in Irland, Tochter des Landbesitzers Powers, verheiratete sich, kaum 15 Jahre alt, mit dem Kapitän Farmer und, nachdem sie 1817 Witwe geworden, bereits im folgenden Jahr mit Charles John Gardiner, Grafen von Blessington, der sie in die höhern Zirkel einführte. Mit ihm machte sie wiederholt ausgedehnte Reisen auf dem Kontinent und schloß in Genua [* 29] Freundschaft mit Lord Byron, dessen eifrigste Verteidigerin sie wurde. Bis zum Tod ihres zweiten Gatten (1829) hielt sie sich in Paris auf und versammelte hier, wie in Italien und früher in London, [* 30] die ausgezeichnetsten Geister um sich. Dann lebte sie in England auf ihrem Familiensitz Gorehouse zu Kensington von der Londoner ¶
Welt ziemlich abgeschieden; doch wurden ihre Soireen, von denen Gegner Byrons ausgeschlossen waren, von namhaften Briten, wie Bulwer, Dickens u. a., besonders aber von Ausländern zahlreich besucht. Beziehungen zu der Napoleonischen Familie führten sie nach Paris, wo sie starb. Ihr Schwiegersohn, Graf d'Orsay, ist der Karikaturenzeichner N. und sie selbst soll nicht geringen Anteil an dessen beißenden Satiren auf die Politik der Whigs gehabt haben.
Als Schriftstellerin ist sie im Ausland, namentlich in Frankreich, mehr gefeiert worden als in England. Ihre Darstellung ist etwas breit, aber lebendig und ihre Sprache [* 32] von großer Eleganz. Eine ihrer ersten Schriften waren die »Travelling sketches in Belgium« (1825),
worin sie, wie später in den »Conversations with Lord Byron« (1834),
offen für Byron eintrat. Es folgten außer den »Desultory thoughts and reflections« (1839),
seinen philosophischen, aber in echt weiblichem Geist gehaltenen Erörterungen, rasch aufeinander zahlreiche, meist dem Leben der höhern Kreise [* 33] entnommene Erzählungen, unter denen hervorzuheben sind: »Grace Cassidy, or the repealers« (1833, 3 Bde.);
»The two friends« (1835);
»Confessions of an elderly gentleman« (1836);
»The victims of society« (1837),
ihr bekanntestes und vorzüglichstes Werk;
»Confessions of an elderly lady« (1838);
»The governess« (1839);
ferner »Idler in France« (1841);
»Idler in Italy« (1839-40),
viele Details aus dem Leben der Verfasserin auf dem Kontinent enthaltend;
»Strathern« (1845);
»Marmaduke Herbert« (1846);
»Memoirs of a femme de chambre« (1847) und »Country quarters« (1850).
Sämtliche Werke wurden ins Deutsche [* 34] übersetzt. Außerdem gab sie mehrere Jahre lang »The keepsake« und »The gems of beauty« heraus, zu deren weiblichen Porträten sie Verse machte.
Vgl. Madden, The litterary life and correspondence of the Countess of Blessington (Lond. 1855, 3 Bde.).