in einem cylindrischen
Raum gedreht. Hierdurch entsteht die
Wirkung eines saugenden
Ventilators, der Zug
wird vermehrt und der in
innigste Berührung mit dem
Wasser gebracht. Das
Wasser fließt kontinuierlich am Ende des
Cylinders, der mit dem
Schornstein
in
Verbindung steht, heraus, während frisches
Wasser von unten zutritt. DasBleioxyd setzt sich in seitlichen
Bassins ab, die von Zeit zu Zeit ausgeräumt werden.
finden sich in zahlreichen
Mineralien
[* 5] und werden, soweit sie löslich sind, durch
Lösen von
Blei oder
Bleioxyd
in
Säuren dargestellt, während die unlöslichen durchWechselzersetzung erhalten werden. Sie sind farblos,
wenn die
Säure ungefärbt ist; nur wenige, wie das essigsaure u. salpetersaure
Blei, sind löslich, und diese reagieren sauer,
schmecken süßlich zusammenziehend und sind, wie namentlich auch das unlösliche kohlensaure
Blei, giftig.
fein verteiltes
Blei, wird erhalten, wenn man schwefelsaures
Blei mit wenig
Wasser zu einem steifen Brei
anrührt und diesen, zwischen zwei Zinkplatten gestrichen, etwas schräg in Kochsalzlösung stellt.
Nach neun
Tagen ist das
schwefelsaure
Blei reduziert, indem sich
Zinkvitriol gebildet hat.
Der Bleischwamm ist sehr leicht oxydierbar und
läßt sich zu einer
Platte zusammenpressen, welche sehr gut
Eindrücke annimmt und sich trefflich zu Abformungen eignet.
(Bleifedern,
Graphitstifte) wurden anfänglich aus dem im Übergangsthonschiefer zu
Borrowdale in
Cumberland
vorkommenden trefflichen
Graphit in der
Weise angefertigt, daß man das
Mineral mit
Sägen
[* 8] in dünne
Blätter zerteilte, diese
durch
Schleifen auf einer horizontalen
Scheibe glättete und dann in
Stifte zerschnitt,
welche in
Holz
[* 9] eingefaßt
wurden. Von diesen echten englischen Bleistiften unterschied man früh die künstlichen, zu deren
Darstellung der Mangel an
so schönem
Graphit, wie ihn die genannten
Gruben lieferten, die Fabrikanten nötigte.
Indem nun ein
Kolben unter starkem
Druck in den
Cylinder hineingetrieben wird, tritt die
Masse aus der Bodenplatte in Form von
Stäbchen aus, welche aus Brettern aufgefangen, getrocknet und bei völligem
Abschluß der
Luft je nach der gewünschten
Härte
stärker oder schwächer gebrannt werden. Zur Fassung der Graphitstäbchen dient jetzt sehr allgemein
das
Holz der virginischen
Zeder
(Juniperus virginiana), für geringere
Sorten das westindische
Zedern- oder Zuckerkistenholz von
Cedrela odorata und für die billigsten heimisches
Pappel-,
Erlen-,
Ahorn- oder Weißbuchenholz.
Aus diesen
Hölzern werden die Fassungen dadurch hergestellt, daß man sie zuerst in dünne Brettchen zersägt, diese auf
Hobelmaschinen
[* 11] sauber abhobelt und durch kleine
Kreissägen in entsprechend schmale Stäbchen zerschneidet, die zugleich an
einer Seite mit der
Nute versehen werden. Hierzu dient ebenfalls eine
Kreissäge. Nach dem Einlegen der Graphitstäbchen wird
die
Nute durch ein schmales eingeleimtes Holzstäbchen verschlossen, wenn nicht, wie es neuerdings fast immer geschieht,
die Fassungen durch Zusammenleimen zweier gleicher genuteter Stäbchen gebildet
werden. -
Die ältern
Maler bedienten sich der
Stile, die sie aus
Italien
[* 12] erhielten, und welche nach
Beckmann wirklich aus
Blei bestanden,
nach andern aber nur wegen des bleifarbenen
Striches, den sie gaben, Bleistifte genannt wurden. Jedenfalls kannte man im
Mittelalter unsre Bleistifte noch nicht, wenn auch die Benutzung des
Graphits zum Schreiben viel älter sein mag. Erst als 1664 die
Graphitgrube zu
Borrowdale entdeckt worden war, kam der Bleistift
[* 13] in seiner heutigen Form aus und fand alsbald solchen Beifall,
daß der englische
ZentnerGraphit mit 3360 Mk bezahlt wurde.
Diese englischen Bleistifte wurden um 1680 in
Deutschland
[* 14] bekannt, und 1726
gab es in
Stein bei
Nürnberg
[* 15] bereits
Bleistiftmacher. Die junge
Industrie wurde von der bayrischen
Regierung in besondern
Schutz genommen; 1766 erteilte diese dem
Grafen Kronsfeld die
Konzession zur Errichtung einer Bleistiftfabrik in Zeltenbach. Inzwischen war aber das ursprüngliche
Material, obwohl die englische
Regierung eine Zeitlang die Ausfuhr des
Graphits bei
Todesstrafe verboten
hatte, sehr knapp geworden, und man bemühte sich vergebens, durch allerlei chemische
Prozesse und Mischungen eine brauchbare
Graphitmasse herzustellen. Epochemachend war daher die
Erfindung der noch jetzt gebräuchlichen Thonmischung, welche 1795 gleichzeitig
durch
Conté, einen der größtenIndustriellenFrankreichs (geb. 1755 zu St.-Cénery bei
Séez,
Orne; gest. 1805 in
Paris),
[* 16] und durch Hardtmuth in
Wien
[* 17] (gest. 1816) gemacht wurde. Die
Crayons-Conté erschienen bereits auf der ersten
¶
mehr
Industrieausstellung in Paris 1798 und fanden von Jahr zu Jahr weitere Verbreitung, so daß die NürnbergerIndustrie, welche
bei der alten Methode des Zersägens künstlicher Mischungen stehen geblieben war, nach und nach von der Konkurrenz völlig
ausgeschlossen wurde und stark in Verfall geriet. Im J. 1816 errichtete die bayrische Regierung eine Fabrik
in Obernzell bei Passau,
[* 19] welche mit verbesserten Maschinen und zweckmäßigen Mischungen nach dem Verfahren von Conté arbeitete
und so eine Pflanzschule guter Arbeiter wurde.
Diese Fabrik ging 1821 in die Hände der Gebrüder Rehbach über und ward 1836 nach Regensburg
[* 20] verlegt. Aber auch in Nürnberg
fand ein Umschwung statt, indem LotharFaber in seiner 1760 von KasparFaber in Stein gegründeten Fabrik das
neue Verfahren einführte und das Etablissement zu einer Musteranstalt erhob, an welche sich die gesamte Bleistiftfabrikation
Bayerns und Deutschlands
[* 21] anlehnte. Seitdem behauptet Deutschland in der Bleistiftfabrikation unbestritten den ersten Rang, zumal
sich Faber das vorzüglichste Material, welches in der neuern Zeit (1847) bekannt geworden ist, den sibirischen
Alibertgraphit, zu sichern wußte. Nürnberg besitzt gegen 26 Bleistiftfabriken, welche mit etwa 5500 Arbeitern jährlich
gegen 250 Mill. Bleistifte im Wert von etwa 8,400,000 Mk. produzieren. Nächst Bayern
[* 22] liefern Frankreich und Österreich
[* 23] die meisten
und besten Bleistifte, während die englische Industrie im ganzen nicht mehr viel bedeutet.