gerinnt und sich durch großen
Reichtum an Blutwasser bei vermindertem
Gehalt an
Faserstoff,
Eiweiß und Blutkörperchen
[* 2] auszeichnet.
Man unterscheidet vielfach eine symptomatische und eine essentielle Bleichsucht. Erstere ist eine
Folge andrer
Leiden,
[* 3] namentlich der
Wurmkrankheiten: der Leberegelseuche, der Lungenwurm-,
Magen- und Bandwurmseuche. Die essentielle Bleichsucht entsteht aus Einflüssen,
welche die
Ernährung und Blutbildung beeinträchtigen: ungenügende, nicht zusagende
Nahrung, ungünstige
Witterung, besonders anhaltende Nässe, wobei sowohl diese selbst als nicht minder deren Einwirkung auf die Futterpflanze
in Betracht kommt.
Die
Krankheit entwickelt sich allmählich, meist wird sie erst bei einiger
Ausbildung an dem trägen, matten
Gang,
[* 4] der leichten
Ermüdung derSchafe
[* 5] erkannt. Die
Wolle zeigt sich glanzlos, weniger elastisch, fettarm; die
Haut
[* 6] ist bleich,
in höhern
Graden wassersüchtig gedunsen (ödematös); die sichtbaren
Schleimhäute, besonders erkennbar die
Bindehaut des
Auges, sind bleich, deren
Gefäße nicht mit rotem
Blut gefüllt.
Abmagerung,
Bauchwassersucht, verminderte Freßlust, fühlbarer
Herzschlag vollenden das Krankheitsbild.
Wassersüchtige Anschwellungen unter der
Haut, besonders am
Kopf und
Hals (der sogen.
Kropf), treten dazu,
und unter Zunahme der
Abmagerung und Hinfälligkeit erliegen die
Tiere, nachdem endlich noch übelriechende
Durchfälle sich
eingestellt haben, an Erschöpfung nach einer oft monatelangen Krankheitsdauer. Eine
Heilung der
Krankheit ist nur im Beginn
und bei der Möglichkeit, die schädlichen Außeneinflüsse abzuhalten und kräftig nährendes
Futter:
Körner, gutes
Heu,
Hülsenfrüchte etc., in genügender
Menge zu verabreichen, zu erwarten. Arzneilich werden unzählige
Mittel
empfohlen; die bitter-aromatischen und die zusammenziehenden
(Gerbstoff enthaltenden):
Enzian,
Wermut, Wacholderbeeren,
Eichenrinde
etc.,
Eisenvitriol, bewähren sich am meisten.
Bleichsucht der
Pflanzen ist eine Krankheitserscheinung, bei welcher
Pflanzen, die für gewöhnlich grün
gefärbte Teile haben, bleich erscheinen. Sie beruht aus einem Nichtausgebildetsein der die grüne Färbung der
Gewächse
veranlassenden Chlorophyllkörner in den
Zellen der betreffenden Teile. Die Bleichsucht ist von dem Gelbwerden bei Lichtmangel, dem
sogen.
Etiolement (s. d.), durchaus verschieden, da dieses von einer Gestaltsveränderung
der
Pflanze begleitet ist.
Die
Ursache der Bleichsucht kann in ungeeigneter
Temperatur, wie beim
Austreiben mancher Zwiebelpflanzen in kalten Frühjahren, oder
auch im Eisenmangel des
Bodens bestehen. In andern
Fällen tritt die Bleichsucht trotz günstiger
Temperatur und Anwesenheit von
Eisen,
[* 7] z. B. bei einzelnen Sämlingen in sonst gesunden Aussaatskulturen
oder anSprossen normal gefärbterPflanzen,
auf.
Endlich existieren von vielen
PflanzenVarietäten, deren
Blätter nur teilweise grün und mit
Streifen oder
Flecken von bleicher
Farbe gezeichnet (panaschiert) sind. Merkwürdigerweise läßt sich die Panaschierung durch
Samen
[* 8] vererben und kann durch Pfropfung
auf nicht panaschierte Individuen
übertragen werden.
(mittelhochd.Belide,Blyde,
Blide), s. v. w.
Balliste. ^[= (lat., v. griech. ballein, "werfen"; deutsch Blyde), Wurfmaschine der alten Römer, ...]
[* 9]
die beim reduzierenden
Schmelzen der
Bleiglätte auf dem abgestochenen
Blei
[* 10] sich bildende
Haut, welche den
größten Teil der Verunreinigungen der
Bleiglätte enthält und wiederholt abgezogen werden muß, um das
Blei zu läutern.
(Bleiextrakt,
Liquor plumbi subacetici,
Acetum plumbicum, saturninum,Plumbum hydrico-aceticum
solutum,
Extractum plumbi), pharmazeutisches
Präparat, wird durch Zusammenschmelzen von 3 Teilen essigsaurem
Blei
(Bleizucker)
und 1 Teil
Bleioxyd im
Wasserbad, Behandeln der weißen
Masse mit 10 Teilen warmem destillierten
Wasser und
Filtrieren
[* 14] bereitet.
Die
Flüssigkeit ist klar, farblos, vom spez. Gew. 1,235-1,240, reagiert schwach
alkalisch und enthält basisch essigsauresBlei gelöst, welches sich in Berührung mit der
Luft unter
Abscheidung von basisch kohlensaurem
Blei zersetzt. Bleiessig dient zur
Darstellung des
Bleiwassers
(Kühlwasser,
Aqua plumbi, plumbica,
saturnina), welches aus 1 Teil und 49 Teilen destilliertem
Wasser bereitet wird, etwas trübe ist und bei Einwirkung der
Luft
ein weißes
Pulver ausscheidet.
Das Goulardsche
Bleiwasser (A. plumbi Goulardi. A. vegeto-mineralis Goulardi, A. plumbi spirituosa), aus 45 Teilen Brunnenwasser, 4 Teilen
Spiritus
[* 15] und 1 Teil Bleiessig bereitet, ist sehr trübe und enthält einen
Niederschlag von kohlensaurem und schwefelsaurem
Blei. Beide
Präparate müssen vor dem
Gebrauch umgeschüttelt werden; sie dienen als
Kühlwasser beiKontusionen, Anschwellungen
der
Haut,
Verbrennungen, zur ersten Behandlung von
Wunden etc. Eine Mischung von 8 Teilen gelbem
Wachs, 29 Teilen
Schmalz und 3 Teilen
Bleiessig bildet die gleichfalls als Volksheilmittel angewandte
Bleisalbe
(Bleicerat,
Unguentum plumbi).
(griech.
Molybdänomantie), Wahrsagung durch Bleiguß, ein noch jetzt in der Silvesternacht vielfach übliches,
wenn auch halb und halb zur gesellschaftlichen Belustigung benutztes
Verfahren, aus den
Figuren, die eine geschmolzene und
von einer
Person in
Wasser gegossene Bleimasse annimmt, deren Erlebnisse im nächsten Jahr zu erforschen.
(Galenit),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, findet sich vorherrschend in
Würfeln kristallisiert,
aufgewachsen oder in
Drusen,
[* 18] traubig oder nierenförmig, meist derb und eingesprengt, in groß- und feinkörnigen bis dichten
Aggregaten, ist bleigrau, stark metallglänzend, spez. Gew.
7,3-7,6,
Härten, besteht aus
Schwefelblei PbS mit 86, 6 Proz.
Blei und 13,4 Proz.
Schwefel, enthält aber oft
Silber, auch
Gold,
[* 19] Eisen,
Zink und bisweilen
Selen. Verwitterter erdiger Bleiglanz ist als
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