Geschlechts, meist Männchen und Weibchen auch äußerlich unterscheidbar. Erstere treten minder häufig und gewöhnlich
nur zu bestimmten
Zeiten auf, befruchten auch lediglich die sogen. Dauereier, d. h.
diejenigen
Eier,
[* 2] bei denen die
Entwickelung des
Embryos eine Zeitlang (z. B. den
Winter hindurch) stillstehen kann, ohne gänzlich
aufzuhören, während die sogen. Sommereier auch ohne Zuthun des männlichen
Samens ihre
Embryos rasch zur
Reife gelangen lassen (s.
Wasserflöhe).
Die Blattfüßer leben meist in stehendem süßen, aber auch in salzigem
(Salinen-)
Wasser. Man kennt sehr viele lebende, jedoch mit
Sicherheit nur wenige fossile
Formen. Früher rechnete man hierher auch noch die
Trilobiten (s. d.) sowie eine
Anzahl alter
Versteinerungen, die aber wahrscheinlich den
Schildkrebsen (s. d.) näher stehen. Man trennt sie in 1)
Kiemenfüßer
(Branchiopoda) mit drei
Familien und 2)
Wasserflöhe (Cladocera). Erstere, bis zu einigen
Zentimetern lang, haben meist eine
große Anzahl
Beine und scheinen in ihrem
Bau den ausgestorbenen und bisher noch nicht versteinert aufgefundenen
Urkrebsen nahezustehen.
Sie entwickeln sich entweder noch innerhalb des Muttertiers selbst aus unbefruchteten oder im
Freien aus befruchteten
Eiern,
schlüpfen in sehr einfacher Form als sogen. Nauplien (s.
Nauplius) aus und machen dann noch eine lange
Reihe allmählicher
Verwandlungen durch. Sie leben meist in
Süßwasser-, aber auch in Salzlachen, verschwinden aus ihnen bei
deren Austrocknen oft gänzlich und erscheinen dann, weil ihre
Eier eine sehr lange Zeit entwickelungsfähig bleiben, nach
Regengüssen rasch wieder in großen
Mengen.
Fossil sind sie schon vom
Devon
[* 3] her sehr bekannt. Hierher unter andern der
Kiemenfuß
(Branchipus stagnalis) unsrer seichten
Süßwasserlachen, der ihm nahe verwandte Salinenkiemenfuß (Artemia salina) aus Salzlachen (s.
Kiemenfuß) sowie der mit dem erstgenannten zusammen vorkommende
Kiefenfuß
(Apus cancriformis); letzterer (s. Tafel
»Krebstiere«)
[* 4] hat sitzende
Augen und ein Rückenschild, jene beiden haben gestielte
Augen und entbehren des
Schildes. In betreff der
Wasserflöhe
s. d.
(Blatthörner,LamellicorniaLatr.), Käferfamilie der Pentameren, umfaßt an 6000
Arten, unter welchen
sich die größten, farbenprächtigsten aller
Käfer
[* 6] finden. Sie besitzen kurze, sieben- bis elfgliederige
Fühler, an denen
das erste
Glied
[* 7]
groß ist und die letzten drei (oder mehr) eine Blätterkeule bilden, und fast durchweg
entwickelte
Flügel. Die
Beine (besonders die vordern) sind zum
Graben geschickt, haben walzenförmige
Hüften und fünfgliederige
Tarsen.
Sehr entwickelt sind die Geschlechtsunterschiede, und die Männchen weichen durch
Auswüchse am
Kopf und Halsschild, bisweilen
auch in
Farbe und
Skulptur so wesentlich von den gleichartigen Weibchen ab, daß man ihre Zusammengehörigkeit
bezweifeln möchte. Diese Verschiedenheiten sind am auffallendsten bei den größten
Arten und verschwinden bei den kleinsten
mehr und mehr. Die
Larven sind feist, weichhäutig, gekrümmt, mit hornigem
Kopf und ziemlich langen, viergliederigen
Fühlern,
ihre
Beine sind mäßig lang, meist ohne Klauenglied, ihr letzter Hinterleibsring ist sackartig ausgedehnt.
Manche dieser
Larven, besonders diejenigen der größern
Arten, leben mehrere Jahre. Die Blatthornkäfer nähren sich
fast durchweg von
Pflanzen und
Mist, und die
Käfer sowohl als die
Larven sind im
Haushalt der
Natur von Bedeutung, indem sie faulende
Stoffe, besonders
Exkremente, mit unglaublicher
Schnelligkeit hinwegräumen; einige tropische
Arten leben vonAas.
Viele Blatthornkäfer richten aber auch am
Laub und im Larvenzustand an den
Wurzeln von Kulturgewächsen erheblichen
Schaden an
(Maikäfer).
Die Blatthornkäfer sind am reichlichsten zwischen den
Wendekreisen in
Afrika
[* 8] und
Südamerika
[* 9] vertreten. Man teilt die in sechs
Gruppen: Dynastiden,
die sich vorwiegend im tropischen
Amerika
[* 10] finden und die riesigsten Käferformen enthalten;
Melitophilen,
mittelgroße oder riesige, durch Pracht und
Glanz derFarben ausgezeichnete
Formen;