(sphärolithischer Aphanit,
Variolit),
Gestein, welches in einer sehr feinkörnigen, diabasartigen oder
dichten, aphanitischen, vorherrschend dunkelgrünen Grundmasse hirsekorn- bis haselnußgroße
Kugeln aus
dichtem
Pistazit oder aus einer strahlig-faserigen, auch konzentrisch-schaligen
Masse
(Oligoklas mit etwas
Augit
[* 10] oder
Chlorit)
enthält.
Dies
Gestein verwittert, indem zuerst die Grundmasse an ihrer Oberfläche zersetzt und weggespült wird, so daß
nun die
Kugeln pockenartig über dieselbe hervorragen;
(Springläuse,
Blattsauger, PsyllidaeBurm.), Insektenfamilie aus der
Ordnung der
Halbflügler, kleine
Tiere mit frei hervorstehenden, acht- bis zehngliederigen
Fühlern mit zwei seinen Endborsten, drei weit voneinander
stehenden Nebenaugen, dreigliederiger Rüsselscheide, meist lederartigen, dem
Körper dachförmig aufliegenden Vorderflügeln
bei beiden Geschlechtern, kurzen
Beinen mit verdickten
Schenkeln,
zweigliederigen Tarsen und Haftlappen neben den
Klauen; sie
leben auf Blättern, von denen sie leicht abspringen, sind meist an bestimmte
Pflanzen gebunden und fangen
besonders im Larvenzustand aus den jungen
Trieben derselben ihre
Nahrung.
Die mit kürzern
Beinen und ungegliederten
Fühlern versehenen
Larven sind meist mit einem weißen, puderartigen Überzug bedeckt
und bringen durch ihren
Stich nicht selten auffallende Deformationen oder
Hypertrophien in den Blütenteilen zuwege. Sie scheiden
viel süßen Saft tropfenweise aus. Zur
GattungPsylla Geoffr. mit borstenförmigen
Fühlern von Körperlänge, runden, hervorgequollenen
Augen und einem vorn in zwei kegelförmige
Spitzen auslaufenden
Kopf, gehört der
Birnsauger(P. piriL.), 3,7mm lang: das Männchen,
um ein Drittel kleiner, schwarz und rot gezeichnet, überwintert, paart sich im Frühjahr;
die nach 10-14
Tagen ausschlüpfenden
Larven lagern sich dicht aneinander und bohren ihren langen
Stachel in den
Grund des
Schosses oder in die weiche
Rinde vorjährigen
Holzes.
Der
Apfelsauger(P. mali Först.)
ist grün, auf dem
Rücken gelb gestreift, das größere Weibchen auf dem
Rücken rot, grüngelb und braun gestreift, am
Bauch
[* 18] gelb oder grün, an den Seiten des
Hinterleibes schwarz. Er paart sich im
Herbste, das Weibchen legt seine
Eier in Rindenritzen
oder an einjährige
Schosse. Die im Frühjahr auskriechenden
Larven stechen die
Knospen
[* 19] an und dringen unter die
Schuppen ein,
später saugen sie auch an den
Blütenstielen und richten dadurch die
Blüten zu
Grunde. Im Mai sind die
Insekten
[* 20] vollkommen, und wahrscheinlich folgen mehrere
Generationen aufeinander. Gewöhnlich erscheint der
Apfelsauger nicht
in so großer Zahl, um
Schaden anrichten zu können.
Gegenmittel sind nicht bekannt.
(Phyllopoda),
Ordnung der niedern
Krebstiere
[* 21] (Entomostraca), kleineTiere von sehr verschiedenartigem
Bau. Meist ist ihr Leib auf dem
Rücken von einem
Schild
[* 22] umhüllt oder mit Ausnahme des
Kopfes, ja selbst ganz und gar in eine
zweiklappige
Schale eingeschlossen. Eine deutliche
Sonderling des Leibes in
Kopf,
Brust und
Hinterleib, sonst bei den
Krebsen allgemein
vorhanden, fehlt hier vielfach. Außer den zwei Fühlerpaaren, welche allen
Krebstieren zukommen, und
den Mundgliedmaßen finden sich noch bis zu 40
Paar breiter, blattförmiger
Beine, sowohl zum
Schwimmen als auch zum
Kauen und
Atmen; von ihnen haben die Blattfüßer ihren
Namen (sie heißen auch
Kiemenfüßer, da ein besonderer
Abschnitt jedes
Beins eine
Kieme
zum Atmen darstellt) erhalten. Das
Nervensystem und die zusammengesetzten
Augen bieten nichts Besonderes
dar. Die Verdauungsorgane sind einfach gebaut. Das
Herz ist entweder ein langer
Schlauch oder ein kurzer
Sack; das
Blut strömt
in den
Lücken zwischen den
Eingeweiden,
Muskeln
[* 23] etc.
Alle Blattfüßer sind getrennten
¶
mehr
Geschlechts, meist Männchen und Weibchen auch äußerlich unterscheidbar. Erstere treten minder häufig und gewöhnlich
nur zu bestimmten Zeiten auf, befruchten auch lediglich die sogen. Dauereier, d. h.
diejenigen Eier, bei denen die Entwickelung des Embryos eine Zeitlang (z. B. den Winter hindurch) stillstehen kann, ohne gänzlich
aufzuhören, während die sogen. Sommereier auch ohne Zuthun des männlichen
Samens ihre Embryos rasch zur Reife gelangen lassen (s. Wasserflöhe).
Die Blattfüßer leben meist in stehendem süßen, aber auch in salzigem (Salinen-) Wasser. Man kennt sehr viele lebende, jedoch mit
Sicherheit nur wenige fossile Formen. Früher rechnete man hierher auch noch die Trilobiten (s. d.) sowie eine
Anzahl alter Versteinerungen, die aber wahrscheinlich den Schildkrebsen (s. d.) näher stehen. Man trennt sie in 1) Kiemenfüßer
(Branchiopoda) mit drei Familien und 2) Wasserflöhe (Cladocera). Erstere, bis zu einigen Zentimetern lang, haben meist eine
große Anzahl Beine und scheinen in ihrem Bau den ausgestorbenen und bisher noch nicht versteinert aufgefundenen
Urkrebsen nahezustehen.
Sie entwickeln sich entweder noch innerhalb des Muttertiers selbst aus unbefruchteten oder im Freien aus befruchteten Eiern,
schlüpfen in sehr einfacher Form als sogen. Nauplien (s. Nauplius) aus und machen dann noch eine lange Reihe allmählicher
Verwandlungen durch. Sie leben meist in Süßwasser-, aber auch in Salzlachen, verschwinden aus ihnen bei
deren Austrocknen oft gänzlich und erscheinen dann, weil ihre Eier eine sehr lange Zeit entwickelungsfähig bleiben, nach
Regengüssen rasch wieder in großen Mengen.
Fossil sind sie schon vom Devon
[* 25] her sehr bekannt. Hierher unter andern der Kiemenfuß (Branchipus stagnalis) unsrer seichten
Süßwasserlachen, der ihm nahe verwandte Salinenkiemenfuß (Artemia salina) aus Salzlachen (s.
Kiemenfuß) sowie der mit dem erstgenannten zusammen vorkommende Kiefenfuß (Apus cancriformis); letzterer (s. Tafel »Krebstiere«)
hat sitzende Augen und ein Rückenschild, jene beiden haben gestielte Augen und entbehren des Schildes. In betreff der Wasserflöhe
s. d.