Drei
Jahre waren indes nötig, vollständig
Ordnung im Land zu schaffen. Während dieser Zeit übte
General Blanco, vom
Kongreß autorisiert, eine Art liberaler
Diktatur aus, welche
Venezuela vollständig regenerierte, worauf er im
Februar 1873 zum
Präsidenten der
Republik auf vier Jahre ernannt wurde. Diese
Periode war die glücklichste
Venezuelas seit seiner Trennung von
Spanien.
[* 20] Blanco führte in allen
Zweigen des öffentlichen
LebensReformen ein. Er mehrte den öffentlichen
Kredit
und verbesserte die Einkünfte, knüpfte engere Beziehungen mit den europäischen Mächten an, führte
Schulen, selbst in
den indianischen Dörfern, ein, gründete wissenschaftliche
Institute,
Museen und
Akademien, eröffnete neue
Straßen und die
erste
Eisenbahn des
Landes, baute
Kanäle und verschönerte die
Städte. Er trat von der Macht
ab, nachdem er noch durch einen neuen
Code das
Recht des
Landes rekonstruiert hatte.
Sein Nachfolger
Alcantara konnte ihn in keiner
Weise ersetzen, und so kam es zu heftigen Parteikämpfen. Da sich eine mächtige
Partei zu gunsten Blancos aussprach, namentlich auch das
Heer zuletzt auf seine Seite trat, war die
Revolution
in 40
Tagen gemacht, und Blanco wurde zum provisorischen
Präsidenten gewählt. Er eilte von
Paris,
[* 21] wo er gerade war,
nach
Venezuela und wurde enthusiastisch begrüßt. Er berief sogleich einen Delegiertenkongreß,
dem er einen neuen Reorganisationsplan
vorlegte, und stellte in wenigen
Monaten die
Ordnung her. 1884 legte er die
Regierung nieder.
(spr. bländ),Nathanael, engl.
Orientalist, kam 1823 in das
ChristChurchCollege zu
Oxford,
[* 23] erhielt daselbst 1825 den
Grad eines
Bachelor und widmete sich nun ganz der morgenländischen
Philologie. Er starb Die
Mehrzahl seiner
Arbeiten erschien in dem
»Journal« der
Royal Asiatic Society, darunter: »Account on the Atash Kedeh, a biographical
work on the Persian poets«, »On the earliest Persian biography of poets«,
»On the Persian game of chess« u. a. Auch
gab er
NizâmisDichtung »Makhzanalasrâr« (1844) heraus.
ist der
Name eines nordamerikan. Münzgesetzes vom welches
einer lebhaften
Agitation für Wiederherstellung der
Doppelwährung folgte.
Dasselbe bestimmt, daß auf Rechnung des Schatzamtes
monatlich mindestens 2 Mill. und höchstens 4 Mill. Silberdollars im Wertverhältnis von 1:15,988 geprägt, in
Umlauf gebracht
werden und an allen öffentlichen
Kassen als gesetzliches Zahlungsmittel gelten sollen.
(eigentlich Biandrata),
Giorgio,
Stifter der
Unitarier in
Polen und
Siebenbürgen, geboren um 1515 zu
Saluzzo
in
Piemont aus adligem
Geschlecht, mußte wegen freierer Religionsansichten sein Vaterland verlassen und bekannte sich in Genf
[* 25] zu
CalvinsLehren.
[* 26] Wegen seiner antitrinitarischen Meinungen mit diesem zerfallen, begab er sich 1558 nach
Polen und von da, auf
Calvins Anstiften verfolgt, 1563 nach
Siebenbürgen zu dem
FürstenJohannSiegmund, der ihn zu seinem Leibarzt
machte. Hier verschaffte
er denUnitariern freie Religionsübung. Zum Geheimrat erhoben, gewann er bedeutenden Einfluß und
starb um 1590, angeblich von seinem
Neffen im
Schlaf erwürgt. Er hat einige Abhandlungen und socinianische
Kontroversschriften hinterlassen.
Sein »Antitrinitarisches
¶
mehr
Glaubensbekenntnis« mit der Widerlegung des Flacius gab Henke (Helmstedt 1794) heraus.