Linken, protestierte auch gegen die Abtretung von Elsaß und
Lothringen und verlangte die definitive
Erklärung der
Republik,
bekämpfte aber die Auflehnung der
Kommune gegen die
Regierung von
Versailles.
[* 2] Er verlor daher allen Einfluß auf den
Gang
[* 3] der
Dinge. Seit 1876 radikales Mitglied der Deputiertenkammer, starb er inCannes und wurde auf Staatskosten
zu
Paris
[* 4] begraben. Außer den genannten
Schriften veröffentlichte er eine Sammlung von Zeitungsartikeln, die »Questions
d'aujourd'hui et de demain« (Par. 1873-74, 2 Bde.);
»Dix ans de l'histoire d'Angleterre« (1879-81, 10 Bde.)
und
»Discours politiques« (1881).
3)
Charles, Kunstschriftsteller,
Bruder des vorigen, geb. zu
Castres
(Tarn), war nach der
Februarrevolution
von 1848 einige Zeit
Direktor der Abteilung für die schönen
Künste im
Ministerium des Innern. Er hat eine sehr ersprießliche
Thätigkeit für die
Ausbildung des künstlerischen
Sinnes in
Frankreich nach der historischen und ästhetischen Seite entwickelt
und gab mit andern die umfangreiche
»Histoire des peintres de toutes les écoles« (Par. 1849-69, 14 Bde.)
heraus, die auch ins
Englische
[* 5] und teilweise ins Deutsche
[* 6] übersetzt wurde;
ferner schrieb er: »Le
[* 7] trésor de la curiosité«
(1857-1858, 2 Bde.);
(spr. blangschar), 1) NicolasFrançois, Luftschiffer, geb. 1738 (1753) zu
Petit-Andely im
DepartementEure, übte sich von
Jugend aus in mechanischen
Künsten und verfolgte unausgesetzt seine Lieblingsidee, die
Kunst,
zu fliegen. Nachdem er die erste Luftreise versucht, schiffte er 1785 mit Jefferies von
Dover
[* 9] nach
Calais
[* 10] und bediente
sich auf einer Luftfahrt zu
London
[* 11] zuerst des von
Montgolfier erfundenen
Fallschirms. Er starb infolge eines
Sturzes bei seiner 66. Luftfahrt - Seine
Gattin, ebenfalls Luftschifferin, geb. zu
Trois-Canons bei
Rochelle,
fand, nachdem sie die Luftreisen als Erwerbszweig lange mit Erfolg fortgesetzt hatte, bei ihrer 67. Auffahrt vom
Tivoli in
Paris ihrenTod.
2)
Pierre, franz. Jugendschriftsteller, geb. zu
Dammartin (Seine-et-Marne), machte sich zuerst durch kleine moralische
Romane und Theaterstücke litterarisch bekannt. Eine Buchhandlung, die er 1808 eröffnete, führte er bis 1832 und gründete
dann eine Anstalt, die er
Elysée des enfants nannte und 1840 seinem Sohn abtrat. Von seinen vom größten
Erfolg begleiteten
Jugendschriften nennen wir: »Petite bibliothèque des enfants«, »Le
Buffon de la jeunesse« (4 Bde.). »La
mythologie«, »Le voyageur« (6 Bde.),
»Les délassements de l'enfance« (2 Bde.),
»Petit voyage autour du monde«, »Le trésor des enfants« u. a.,
alle in zahlreichen
Auflagen erschienen. Außerdem schrieb Blanchard: »Histoire des batailles, siéges et combats
français de 1792 à 1815« (1818, 4 Bde.);
»Mélanges d'histoire et de littérature« (1854
u. 1863);
»Le nouvelliste de la jeunesse« (1864) u. a.
Sein Todestag ist unbekannt.
3)
EdwardLaman, engl. Dichter und Schriftsteller, geb. als Sohn
von
William Blanchard, einem ausgezeichneten
Schauspieler am Coventgarden-Theater, widmete sich frühzeitig litterarischen
Arbeiten
und besaß schon vor dem 25. Lebensjahr als
Herausgeber von
»Chambers'
LondonJournal« sowie einer
Reihe von Handbüchern,
Erzählungen,
Dramen etc. einen litterarischen
Namen. In der
Folge veröffentlichte er Willoughbys
»Shakespeare«,
»England and
Wales delineated«
und die
Novellen:
»TempleBar« und »A man without a destiny«. Seine dramatischen
Arbeiten, deren Zahl gegen 100 beträgt,
gehören der leichtern
Gattung an; ein großer Teil derselben sind Weihnachtsstücke (sogen.
Pantomimen) für das Drurylane-Theater.
Blanchard war auch lange Zeit Mitarbeiter am
»DailyTelegraph«.
[* 12]
August, schwed.
Dramatiker und Romanschriftsteller, geb. zu
Stockholm,
[* 13] studierte in
Upsala
[* 14]
Jurisprudenz
und trat als Vizeauditeur in den
Staatsdienst, verließ indessen bald diese Laufbahn, um sich ausschließlich der Litteratur
zuzuwenden. Er schrieb eine
Reihe von
Lustspielen, von denen die
Mehrzahl, wie: »Hittebarnet«, »Rika Morbror«,
»Magister Bläckstadius«, »Den politiska
Rocken« etc., außerordentliches
Glück machten. Sie entbehren
tieferer Originalität, sind aber voll
Laune und ergötzlicher
Situationen, die ihre komische
Wirkung nie verfehlen. Auch mehrere
ernste
Dramen, wie: »Läkaren« (1845),
»Engelbrecht och
hans Dalkarlar« und »Jernbärnaren« (1846), fanden bei der Aufführung
in
Stockholm Beifall. Daneben war ein höchst fruchtbarer und beliebter Erzähler, der über eine lebhafte
Phantasie und scharfe Beobachtungsgabe verfügte. Besonders geschätzt sind die zumeist auch ins Deutsche übersetzten
Romane: »Vålnaden« (Stockh. 1847);
Außerdem schrieb er eine
Menge gelungener
Novellen und
Erzählungen, welche unter den
Titeln: »Taflor och berättelser« (3. Aufl.
1867) und
»Bilder ur verkligheten« (1863-65) gesammelt erschienen und zum größten Teil dem
Stockholmer Volksleben entnommen
sind. Durch seine gewinnende Persönlichkeit wurde Blanche einer von
Stockholms populärsten Männern, und dies führte ihn in
den letzten
Jahren gegen seine
Neigung auf die politische
Bahn als Reichstagsmann. Er starb in
Stockholm. Seine »Samlade arbeten« erschienen in 15
Bänden (Stockh. 1870-74).
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