Ausführung und Genauigkeit übertrafen, einen geachteten
Namen.
SeinBuchdrucker- und Buchhändlergeschäft zu
Amsterdam
[* 2] war
seit 1612 in blühendem Zustand. Er starb Blaeu schrieb: »Zeespiegel« (Amsterd. 1627, neu aufgelegt
1643);
»Tweevoudigh onderwijs van de hemelsche en aerdsche globen« (1634 u.
öfter);
»NovusAtlas,
[* 3] d. h. Weltbeschreibung mit schönen newen außführlichen Landtaffeln«
(1634-62, 6 Bde.);
2) Joan, Sohn des vorigen, studierte
Jurisprudenz, ohne dabei das väterliche
Geschäft aufzugeben, errichtete 1637 eine eigne
Offizin, die er bis zu dem
Tod seines jüngern
Bruders,
Cornelius, mit demselben gemeinschaftlich, dann aber allein führte,
und deren Leistungen vorzugsweise im
Druck und
Verlag geographischer und topographischer Werke und Landkartensammlungen
bestanden. Er lieferte die Fortsetzung des
Atlas seines
Vaters vom 3. Teil an und begann zu gleicher Zeit ein allgemeines topographisches
Kupferwerk, an dessen Ausführung ihn der
Brand seiner
Offizin (1672) hinderte. Er starb Zwei seinerSöhne
führten die
Offizin etwa bis 1700 mit Erfolg fort.
Von Blaeus eignen Sammlungen sind zu nennen: »Novum ac magnum theatrum urbium
Belgicae regiae et foederatae« (ohne
Ort und Jahr, 2 Bde.);
»Atlas major s. cosmographia Blaeuiana« (1662, 11 Bde.;
unvollendet, bloß die
Geographie enthaltend);
»Le
[* 4] grand atlas, ou Cosmographie Blaviane« (12 Bde.);
Stadt im sibir.
GouvernementAmurprovinz, am linken
Ufer des
Amur, welcher hier
die
Seja aufnimmt, mit (1879) 7975 Einw. Blagoweschtschensk wurde 1858 nach
Abschluß des
Vertrags von
Aigun als Militärposten angelegt und zur Hauptstadt des Amurgebiets erhoben, mußte aber 1882 diesen
Rang an
Chabarowka abtreten.
(Flatulenz, lat. Flatus, Crepitus ventris), die im
Darmkanal vorhandenen
Gase,
[* 6] welche von Zeit zu Zeit durch
den
After abgehen und, wenn sie sich im
Darm
[* 7] anhäufen, allerhand
Beschwerden verursachen.MancheMenschen
leiden habituell an einer abnormen Anhäufung und Zurückhaltung der Darmgase (sogen. Blähsucht,
Trommelsucht,
Windsucht). Bei gewissen
Krankheiten, namentlich des
Unterleibes, tritt häufig eine ganz außerordentliche und
lebensgefährliche
Ausdehnung
[* 8] der
Därme durch
Gase ein, bald schneller, bald langsamer, welcher Zustand als
Meteorismus oder
Tympanitis bezeichnet wird.
Häufig sind Blähungen nur das
Symptom eines tiefern
Leidens, wobei die Darmwandungen mehr oder weniger im Zustand der
Lähmung sich befinden. Eine solche krankhafte Ausweitung und
Lähmung der
Därme gesellt sich zu den verschiedenen organischen
Affektionen derselben, so zu den
Entzündungen der Darmschleimhaut, zu
Bauchfellentzündungen, Darmverschließungen,
Einklemmungen
etc. Namentlich bei
Säuglingen treten Blähungen zu den verschiedensten andern
Krankheiten, besonders zu
Darmkatarrhen, hinzu.
Die Behandlung der Blähungen erfordert vor allen
Dingen Vermeidung aller sogen. blähenden
Speisen. Am meisten
empfehlen sich eine leichtverdauliche, zugleich nahrhafte
Kost, Fleischspeisen mit einem mäßigen Zusatz von
Gewürzen und
aromatischen Ingredienzien, alter
Wein, schwarzer
Kaffee, kleine
Portionen kalten
Wassers und
Gefrornes.
[* 11] Der Stuhlgang muß reguliert
werden, fleißige
Bewegung im
Freien, überhaupt weniger sitzende Lebensweise ist sehr anzuraten; dabei
muß der Kranke sich vor
Erkältung hüten, öfters kalte Waschungen vornehmen.
Zuweilen leistet auch ein warmes
Bad
[* 12] die ersprießlichsten
Dienste.
[* 13] Ist einmal Aufblähung vorhanden, so ist nur durch sachkundige
Untersuchung und Feststellung der jedesmal vorliegenden
UrsacheHilfe zu erwarten. Bestehen gleichzeitig heftigeSchmerzen
im
Unterleib, so unterlasse man das sonst übliche
Streichen und Kneten, bevor nicht ärztlicherseits festgestellt ist, daß
diese
Manipulationen ohne
Gefahr angewandt werden können.
Liegen die
Speisen noch unverdaut im
Magen, so ist zuweilen ein
Brechmittel
angezeigt; auch Abführmittel können durch Anregung der
Bewegung des
Darmkanals mitunter sehr ersprießlicheWirkung
thun; auf gleiche
Weise wirken die
Klystiere, welche aber mehr kühl als warm sein müssen. Außerdem reicht man die sogen.
blähungtreibenden
Mittel:
Kamillen,
Fenchel,
Anis, Pfefferminzthee, oder einige
Tropfen der ätherischen
Öle
[* 14] dieser Arzneistoffe
auf
Zucker.
[* 15] In ganz extremen
Fällen hat man zuweilen mit Erfolg den
Darm mit einem feinen
Trokar
[* 16] angestochen
oder durch Einlegung eines langen Mastdarmrohrs die
Luft mechanisch entleert. Es versteht sich von selbst, daß dies nur durch
die
Hand
[* 17] eines erfahrenen
Arztes geschehen darf.
(spr. blähn),JamesGillespie, amerikan. Staatsmann, geb. auf
IndianHill in
¶
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Washington
[* 19] County (Pennsylvanien), Sohn eines reichen Grundbesitzers und Urenkel des Obersten Ephraim Blaine, der sich im Unabhängigkeitskrieg
auszeichnete, erhielt eine ausgezeichnete Erziehung und begab sich 1853 nach Maine, wo er Zeitungen herausgab, zum Mitglied
der Legislatur gewählt wurde und sich rasch zu einem der Führer der republikanischen Partei aufschwang. Seit 1862 Mitglied
des Kongresses, that er sich als vortrefflicher Redner hervor und hatte an den Verfassungsberatungen und an den Ausschußarbeiten
hervorragenden Anteil.
Vom 41. Kongreß zum Sprecher gewählt, leitete er die Geschäfte des Hauses mit großer Geschäftskenntnis und Unparteilichkeit. 1877 sandte
ihn die Legislatur von Maine in den Senat, in welchem er eins der Häupter der republikanischen Partei war.
Er wurde 1876 und 1880 von dem gemäßigten Teil der Partei als Kandidat für die Präsidentschaftswahl aufgestellt, erlangte
aber auf den republikanischen Konventionen nicht die Majorität. Garfield, der mit ihm eng befreundet war, ernannte ihn zum
Staatssekretär des Auswärtigen, und Blaine entfaltete sofort eine rege Thätigkeit für die Verstärkung
[* 20] und Ausbreitung des Einflusses der Union in den übrigen StaatenAmerikas.
Doch war seine Einmischung in den Streit zwischen Chile
[* 21] und Peru
[* 22] nicht erfolgreich, und Blaine nahm daher unter dem neuen PräsidentenArthur im Dezember 1881 seine Entlassung. 1884 ward er von der Konvention der republikanischen Partei zum
Präsidentschaftskandidaten ernannt, unterlag aber dem demokratischen KandidatenCleveland. Blaine schrieb: »Eulogy on James. Abram
Garfield« (Boston
[* 23] 1882) und seine eignen Erinnerungen: »From 1861 to 1881« (das. 1883).
Vgl. Ramsdell, Life and public services
of the Hon. J. G. Blaine (New York 1884).