den
Arvernern, am linken
Ufer des mittlern
Liger
(Loire), mit der Hauptstadt Avaricum
(Bourges), welche
Cäsar 52
v. Chr. zerstörte,
und bedeutenden
Lagern von Raseneisenstein, welchen die Bewohner zu berühmten Schmiedearbeiten ausnutzten, und Bituriges
Vibisci, an beiden Seiten der untern
Garumna
(Garonne), mit der Stadt
Burdigala
(Bordeaux)
[* 2] und starkem Weinbau.
Hier beteiligte er sich bald lebhaft an den öffentlichen Angelegenheiten des
Kantons und zwar im liberalen
Sinn, indem
er sich der
Opposition gegen das Familienregiment der
BernerAristokratie anschloß. Als später der
Radikalismus sein
Haupt immer
kühner erhob, trat er demselben, ohne seinen frühern Standpunkt zu verlassen, auf das entschiedenste entgegen. Er starb Das
eigentliche
Feld, welches er besonders seit 1837 als sehr fruchtbarer Schriftsteller bebaute, war das
der
Erzählung im volkstümlichen Gewand.
Seine sämtlichen hierher gehörigen
Schriften sind
Volksbücher im eigentlichen
Sinn. Sie fesseln nicht nur durch den trefflichen
Humor, der in ihnen waltet, sondern zum Teil auch durch die originelle und spannende
Erfindung, die sich bei aller Einfachheit
der
Motive in ihnen kundgibt und die reiche, echt dichterische Begabung des Verfassers beweist. Wenn
er auch, seinem Gegenstand und
Zweck gemäß, nicht selten die
Farben stark, ja oft entschieden zu stark aufträgt, so fehlen
die feinern
Züge und eigentlich poetischen
Stimmungen nicht durchaus, ja in
Darstellung gewisser
Erschütterungen und
Wandlungen
des
Gemüts ist Bitzius
Meister.
Die sittliche
Haltung seiner
Erzählungen ist rühmenswert, das Vordrängen pädagogischer
Tendenzen, einer energischen und
zuletzt selbst fanatischen
Polemik gegen den schweizerischen
Radikalismus, ebenso die aus der
Tendenz entspringende grob naturalistische
Darstellung sittlicher
Gebrechen und äußerer Verkommenheit aber zerstört in vielen Werken die
Wirkung. Bei der Übersättigung
des
Publikums mit Salonlektüre gewannen Bitzius'
Erzählungen durch ihre
Frische und Originalität einen weiten
Leserkreis, wurden meist wiederholt aufgelegt und fanden auch bei den höhern
Kreisen der
Gesellschaft Eingang und Beifall,
besonders seitdem der Verfasser die ursprünglich stark mit Schweizerdeutsch versetzte Ausdrucksweise durch hochdeutsche
Umarbeitungen verständlicher machte.
Momentan trat sogar eine gewisse Überschätzung der Gesamtthätigkeit ein, obschon
Geschichten wie »Elsi«
und »Der Besenbinder von Rychiswil« kaum überschätzt werden können.
Die meisten
Erzählungen haben einzelne Zustände und
Gebrechen des schweizerischen, insbesondere des bernischen, Volkslebens
zum Gegenstand; so: »Wie fünf Mädchen im
Branntwein jämmerlich umkommen« (Bern
1839) und »Dursli, der Branntweinsäufer«
(Burgdorf 1839; hochdeutsch, 2. Aufl., Berl.
1852). Auf
Armenwesen und haus- und landwirtschaftliche Angelegenheiten bezüglich sind: »Der Bauernspiegel«
(Burgdorf 1836);
die teilweise trefflichen, aber viel zu weit ausgesponnenen und auch zu kraß realistischen
»Leiden
[* 9] und
Freuden eines
Schulmeisters« (Bern
1838, 4 Bde.; hochdeutsch,
Berl. 1858),
»Hans Joggeli, der Erbvetter« und
»HarzerHans, auch ein Erbvetter« (Berl. 1848). Den meisten Beifall fanden und zwar mit
Recht die
Erzählungen: »Käthi, die Großmutter«
(Berl. 1847, 2 Bde.);
»Uli, der
Knecht« (Zürich
und
Frauenfeld 1841) und die Fortsetzung dazu: »Uli, der
Pachter«
(Bern
1849; beide hochdeutsch, 6. Aufl., Berl. 1878).
Satirischen
Inhalts und
in direkter Beziehung auf Zeitverhältnisse ist
»Doktor
Dorbach, der Wühler« (Leipz. 1849) geschrieben. Auch die spätern
Schriften: »Die Käserei in der Vehfreude« (Berl. 1850)
und
»Geld und
Geist« (das. 1851) sowie
»Zeitgeist und Bernergeist« (das. 1852, 2
Tle.),
haben ein spezifisch
schweizerisches
Interesse.
In den letzten
Jahren seines
Lebens veröffentlichte Bitzius noch: »Erlebnisse eines Schuldenbauers« (Berl.
1854) und »Die
Frau Pfarrerin« (das. 1855),
sein letztes Werk, welches in der Gesamtausgabe seiner Werke fehlt.
Letztere erschien
in 12
Bänden (Berl. 1856-57; 2. Aufl., das.
1861, 24 Bde.). Eine Auswahl von Bitzius'
»Erzählungen« gab sein Sohn
Albert heraus (2. Aufl., Berl., 1878, 3 Bde.).
(franz.
Bivouac, vom deutschen Beiwacht oder Biwacht), jedes militär.
Lager
[* 13] unter freiem
Himmel,
[* 14] mit Zuhilfenahme
von
Stroh,
Laub und, wo zu erlangen, Bretterhütten, im Unterschied vom
Zelt- oder Barackenlager. Diese
Art, im
Feld zu lagern, d. h. zu kampieren, ist von jeher die gewöhnlichste gewesen, da sie die
einfachste ist. Eingedenk dessen, daß selbst das schlechteste
Quartier dem besten Biwak vorzuziehen ist, sucht man aber in der
nächsten
Nähe liegende Ortschaften zur
Lagerung mit heranzuziehen. Maßgebende
Gesichtspunkte für Auswahl
eines Biwakplatzes sind:
Nähe von
Wasser, möglichster
Schutz gegen
Wind und
Wetter,
[* 15] weshalb man sich auch gern an
Wald- und Dorfränder
anlehnt, zahlreiche, gute Zugänge, womöglich große
Straßen, und Vermeidung tiefliegender, feuchter
Plätze. Nachdem im 18. Jahrh.
die
Zelte in
Aufnahme gekommen und beimAusbruch des französischen Revolutionskriegs von den
Franzosen wieder
abgeschafft waren,
¶
mehr
führten gerade die Franzosen die Zelte später wieder ein und beschwerten sich dadurch, namentlich zu Anfang des Kriegs von
1870, mit einem übermäßigen Train, wogegen sich das preußische Prinzip glänzend bewährte, die Truppen stets biwakieren
zu lassen, wo eine Verteilung derselben in Ortschaften (Kantonnement) unverträglich mit der durch die militärische
Lage geforderten Kampfbereitschaft erscheint. Im B. liegen die Truppen in taktischen Körpern geordnet zusammen, so daß sie
jeden Augenblick alarmiert und zum Gefecht verwandt werden können. Die Infanterie lagert in der Nähe ihrer zusammengesetzten
Gewehre, die Kavallerie in der Nähe ihrer zusammengekoppelten Pferde,
[* 17] die Artillerie bei den Geschützen und deren
Bespannung. Biwakieren, im B. liegen.