den Arvernern, am linken Ufer des mittlern Liger (Loire), mit der Hauptstadt Avaricum (Bourges), welche Cäsar 52 v. Chr. zerstörte,
und bedeutenden Lagern von Raseneisenstein, welchen die Bewohner zu berühmten Schmiedearbeiten ausnutzten, und Bituriges
Vibisci, an beiden Seiten der untern Garumna (Garonne), mit der Stadt Burdigala (Bordeaux) und starkem Weinbau.
Albert, unter dem Namen Jeremias Gotthelf bekannter volkstümlicher Erzähler, geb. zu Murten im schweizerischen Kanton Freiburg,
wo sein Vater deutscher Pfarrer war, besuchte das Gymnasium in Bern
und widmete sich dann auf der dortigen Universität den theologischen
Studien, die er, nachdem er einige Zeit bei seinem Vater als Kandidat vikariert, seit 1821 in Göttingen
fortsetzte. Nach seiner Heimkehr versah er die Vikariate zu Herzogenbuchsee und an der Heiligengeistkirche in Bern,
bis er 1832 die
Pfarrei Lützelflüh im Emmenthal erhielt.
Hier beteiligte er sich bald lebhaft an den öffentlichen Angelegenheiten des Kantons und zwar im liberalen Sinn, indem
er sich der Opposition gegen das Familienregiment der Berner Aristokratie anschloß. Als später der Radikalismus sein Haupt immer
kühner erhob, trat er demselben, ohne seinen frühern Standpunkt zu verlassen, auf das entschiedenste entgegen. Er starb Das
eigentliche Feld, welches er besonders seit 1837 als sehr fruchtbarer Schriftsteller bebaute, war das
der Erzählung im volkstümlichen Gewand.
Seine sämtlichen hierher gehörigen Schriften sind Volksbücher im eigentlichen Sinn. Sie fesseln nicht nur durch den trefflichen
Humor, der in ihnen waltet, sondern zum Teil auch durch die originelle und spannende Erfindung, die sich bei aller Einfachheit
der Motive in ihnen kundgibt und die reiche, echt dichterische Begabung des Verfassers beweist. Wenn
er auch, seinem Gegenstand und Zweck gemäß, nicht selten die Farben stark, ja oft entschieden zu stark aufträgt, so fehlen
die feinern Züge und eigentlich poetischen Stimmungen nicht durchaus, ja in Darstellung gewisser Erschütterungen und Wandlungen
des Gemüts ist Bitzius Meister.
Die sittliche Haltung seiner Erzählungen ist rühmenswert, das Vordrängen pädagogischer Tendenzen, einer energischen und
zuletzt selbst fanatischen Polemik gegen den schweizerischen Radikalismus, ebenso die aus der Tendenz entspringende grob naturalistische
Darstellung sittlicher Gebrechen und äußerer Verkommenheit aber zerstört in vielen Werken die Wirkung. Bei der Übersättigung
des Publikums mit Salonlektüre gewannen Bitzius' Erzählungen durch ihre Frische und Originalität einen weiten
Leserkreis, wurden meist wiederholt aufgelegt und fanden auch bei den höhern Kreisen der Gesellschaft Eingang und Beifall,
besonders seitdem der Verfasser die ursprünglich stark mit Schweizerdeutsch versetzte Ausdrucksweise durch hochdeutsche
Umarbeitungen verständlicher machte.
Momentan trat sogar eine gewisse Überschätzung der Gesamtthätigkeit ein, obschon Geschichten wie »Elsi«
und »Der Besenbinder von Rychiswil« kaum überschätzt werden können.
Die meisten Erzählungen haben einzelne Zustände und Gebrechen des schweizerischen, insbesondere des bernischen, Volkslebens
zum Gegenstand; so: »Wie fünf Mädchen im Branntwein jämmerlich umkommen« (Bern
1839) und »Dursli, der Branntweinsäufer«
(Burgdorf 1839; hochdeutsch, 2. Aufl., Berl.
1852). Auf Armenwesen und haus- und landwirtschaftliche Angelegenheiten bezüglich sind: »Der Bauernspiegel« (Burgdorf 1836);
»Wie Anna Bäbi Jowäger haushaltet« (Solothurn
1843, 2 Bde.);
»Der Geltstag« (Berl. 1846).
Allgemeinern Inhalts,
doch in demselben Geist geschrieben sind die »Bilder und Sagen aus der Schweiz« (Solothurn
1843-46, 2 Bde.),
denen sich
die Jugendschrift »Der Knabe des Tell« (Berl. 1846) anreiht, sowie die »Erzählungen und Bilder aus dem Volksleben der Schweiz«
(das. 1852-55, 5 Bde.),
die teilweise trefflichen, aber viel zu weit ausgesponnenen und auch zu kraß realistischen »Leiden
und Freuden eines Schulmeisters« (Bern
1838, 4 Bde.; hochdeutsch,
Berl. 1858),
»Jakobs, des Handwerksgesellen, Wanderungen durch die Schweiz« (Zwickau 1847),
»Hans Joggeli, der Erbvetter« und »Harzer
Hans, auch ein Erbvetter« (Berl. 1848). Den meisten Beifall fanden und zwar mit Recht die Erzählungen: »Käthi, die Großmutter«
(Berl. 1847, 2 Bde.);
»Uli, der Knecht« (Zürich
und Frauenfeld 1841) und die Fortsetzung dazu: »Uli, der Pachter«
(Bern
1849; beide hochdeutsch, 6. Aufl., Berl. 1878).
Satirischen Inhalts und in direkter Beziehung auf Zeitverhältnisse ist »Doktor
Dorbach, der Wühler« (Leipz. 1849) geschrieben. Auch die spätern Schriften: »Die Käserei in der Vehfreude« (Berl. 1850)
und »Geld und Geist« (das. 1851) sowie »Zeitgeist und Bernergeist« (das. 1852, 2 Tle.),
haben ein spezifisch
schweizerisches Interesse. In den letzten Jahren seines Lebens veröffentlichte Bitzius noch: »Erlebnisse eines Schuldenbauers« (Berl.
1854) und »Die Frau Pfarrerin« (das. 1855),
sein letztes Werk, welches in der Gesamtausgabe seiner Werke fehlt. Letztere erschien
in 12 Bänden (Berl. 1856-57; 2. Aufl., das.
1861, 24 Bde.). Eine Auswahl von Bitzius' »Erzählungen« gab sein Sohn Albert heraus (2. Aufl., Berl., 1878, 3 Bde.).
Vgl. Manuel, Bitzius, sein Leben und seine Schriften (in der Gesamtausgabe von Bitzius' Schriften, Berl. 1857);
Brockhaus, Jeremias Gotthelf,
der Volksschriftsteller (das. 1876). -
Sein Sohn Albert Bitzius, geb. zu Lützelflüh, entwickelte als
Pfarrer zu Twann am Bieler See eine rege Thätigkeit für die Sache der Sozialreform und wurde infolgedessen 1878 als Rat in
der Regierung des Kantons Bern
mit der Leitung des Erziehungs- u. Gefängniswesens betraut. Er starb in Bern.
(franz. Bivouac, vom deutschen Beiwacht oder Biwacht), jedes militär. Lager unter freiem Himmel, mit Zuhilfenahme
von Stroh, Laub und, wo zu erlangen, Bretterhütten, im Unterschied vom Zelt- oder Barackenlager. Diese
Art, im Feld zu lagern, d. h. zu kampieren, ist von jeher die gewöhnlichste gewesen, da sie die
einfachste ist. Eingedenk dessen, daß selbst das schlechteste Quartier dem besten Biwak vorzuziehen ist, sucht man aber in der
nächsten Nähe liegende Ortschaften zur Lagerung mit heranzuziehen. Maßgebende Gesichtspunkte für Auswahl
eines Biwakplatzes sind: Nähe von Wasser, möglichster Schutz gegen Wind und Wetter, weshalb man sich auch gern an Wald- und Dorfränder
anlehnt, zahlreiche, gute Zugänge, womöglich große Straßen, und Vermeidung tiefliegender, feuchter Plätze. Nachdem im 18. Jahrh.
die Zelte in Aufnahme gekommen und beim Ausbruch des französischen Revolutionskriegs von den Franzosen wieder
abgeschafft waren,
mehr
führten gerade die Franzosen die Zelte später wieder ein und beschwerten sich dadurch, namentlich zu Anfang des Kriegs von
1870, mit einem übermäßigen Train, wogegen sich das preußische Prinzip glänzend bewährte, die Truppen stets biwakieren
zu lassen, wo eine Verteilung derselben in Ortschaften (Kantonnement) unverträglich mit der durch die militärische
Lage geforderten Kampfbereitschaft erscheint. Im B. liegen die Truppen in taktischen Körpern geordnet zusammen, so daß sie
jeden Augenblick alarmiert und zum Gefecht verwandt werden können. Die Infanterie lagert in der Nähe ihrer zusammengesetzten
Gewehre, die Kavallerie in der Nähe ihrer zusammengekoppelten Pferde, die Artillerie bei den Geschützen und deren
Bespannung. Biwakieren, im B. liegen.