Warzen.
Beim Weibchen entwickelt sich eine rötliche, bis 5
cm lange Legeröhre, mittels welcher es seine
Eier
[* 2] in die
Kiemen der
Flußmuscheln legt, worauf das Männchen die
Eier befruchtet. Die
Eier entwickeln sich in den
Muscheln;
[* 3] zu welcher Zeit aber
die jungen Fischchen ihre Brutstätten verlassen, ist noch nicht festgestellt. Der Bitterling eignet
sich vorzüglich für Aquarien, während sein bitteres
Fleisch ungenießbar und nur zum Ködern der
Angeln tauglich ist.
ätherisches, findet sich nicht fertig gebildet in der
Natur, entsteht aus
Amygdalin, welches bei Einwirkung
von meist gleichzeitig mit ihm vorkommendem
Emulsin undWasser in Bittermandelöl,
Zucker
[* 4] und
Blausäure zerfällt.
Daher
tritt Bittermandelöl auf, wenn man bittere
Mandeln, Pfirsichkerne etc. zerstößt und mit
Wasser anrührt. Zur
Darstellung des Bittermandelöls
werden entfettete bittere
Mandeln (zerstoßene Preßkuchen von der Bereitung des fetten
Mandelöls) mit
Wasser der
Destillation
[* 5] unterworfen.
Die
Ausbeute beträgt 0,6-0,8, aus Pfirsichkernen 0,3-0,4 Proz. Das rohe Bittermandelöl enthält neben
Benzaldehyd Cyanwasserstoff und geringe
Mengen von
Benzoesäure,
Benzoin
etc.; es bildet eine gelbliche, dünnflüssige, stark lichtbrechende
Flüssigkeit, riecht angenehm, etwas betäubend, an
Blausäure
erinnernd, schmeckt brennend gewürzhaft, spez. Gew. 1,043, löst sich in 30 Teilen
Wasser, leicht in
Alkohol und
Äther, besteht aus
Benzaldehyd und oxydiert sich an der
Luft schnell zu
Benzoesäure.
(Aqua amygdalarum amararum concentrata), pharmazeutisches
Präparat, wird durch Abpressen (Entölen)
und
Pulvern von 12 Teilen bittern
Mandeln und Destillieren derselben mit 80 Teilen
Wasser und 2 Teilen
Spiritus
[* 7] bereitet. Das Destillat (etwa 10 Teile) ist trübe, riecht und schmeckt bittermandelartig, enthält
Bittermandelöl
(Benzaldehyd)
und soll in 1000 Teilen 1 Teil
Blausäure enthalten. Es dient bei schmerzhaften, von
Krämpfen begleiteten
Leiden
[* 8] des
Herzens,
bei
Lungentuberkulose,
Koliken,
Veitstanz,
Hysterien etc. Eine Mischung mit 19 Teilen
Wasser ist als
Kirschwasser
(Aq. am. am. diluta, Aq. cerasorum, Aq. ceras. amygdalata) offizinell.
früher Bezeichnung aller nicht näher erkannten bitter schmeckenden
Substanzen, welche aus Pflanzenteilen
isoliert worden waren. Jetzt weiß man, daß der bittere
Geschmack der
Pflanzen von einem
Gehalt an
Alkaloiden,
Harzen,
Ölen,
Farbstoffen und eigentümlichen vegetabilischen
Säuren herrühren kann. Die zu diesen
Gruppen nicht gehörigen
bitter schmeckenden, indifferenten,
farblosen, stickstofffreien Pflanzenbestandteile nennt man jetzt im engern
Sinn Bitterstoffe. Sie
sind gewöhnlich schwer rein darzustellen, wenn dies gelingt, aber kristallisierbar, gewöhnlich in
Wasserschwer, in
Alkohol
leichter löslich und werden von frisch geglühter
Tierkohle leicht absorbiert.
Trennt man dann die
Kohle von der
Flüssigkeit, spült sie mit
Wasser ab und kocht sie mit
Alkohol, so gibt
sie den Bitterstoff
an den
Alkohol wieder ab, aus welchem derselbe durch
Kristallisation leicht rein gewonnen werden kann. Über die chemische
Konstitution der Bitterstoffe weiß man im allgemeinen noch wenig. Viele von ihnen (die
Glykoside) lassen sich durch
Säuren in einen eigentümlichen
Körper und
Zucker spalten. Sie scheinen die
Träger
[* 9] der arzneilichen
Wirkungen der
Pflanzen zu
sein, und manche werden auch arzneilich benutzt. Mehrere Bitterstoffe sind giftig, wie das
Pikrotoxin aus den
Kockelskörnern, das Antiarin
aus dem
Pfeilgift der Einwohner
Javas, dem
Upas Antiar, etc.
(Bußgänge,
Betfahrten, Rogationes,Supplicationes),
Prozessionen (s. d.), welche teils an bestimmten alljährlich
wiederkehrenden
Tagen (Bitt-Tagen), teils für außerordentliche
Fälle von der katholischen
Kirche angeordnet sind.
Istvan, ungar. Staatsmann, geb. 1822 zu
Sárosfa bei
Preßburg,
[* 10] studierte hier die
Rechte, ward Vizenotar des
WieselburgerKomitats, dann Stuhlrichter im
PreßburgerKomitat, nahm 1848-49 an der ungarischen
Erhebung teil und flüchtete 1849 über
Orsova ins
Ausland, wo er mehrere Jahre im
Exil
lebte. Von 1861 an Mitglied des
Landtags,
schloß er sich der Deákpartei an und zeichnete sich weniger
als Redner als in den Kommissionssitzungen als tüchtiger, scharfsinniger
Arbeiter aus. 1869-72 war er Vizepräsident des
Abgeordnetenhauses und 1874-1875
Ministerpräsident.
Da er aber den Zerfall der Deákpartei nicht aufzuhalten vermochte, mußte
er der neuen liberalen
Partei unter
Tisza weichen.
(Supplik), schriftliches, an eine hochgestellte
Personoder an eine Behörde gerichtetes
Gesuch um Gewährung eines Vorteils, auf
den derBittende einen Rechtsanspruch entweder nicht hat, oder wenigstens nicht gerichtlich
geltend machen kann oder will. Vgl.
Petition.
allgemeine Bezeichnung verschiedener in mehr oder weniger flüssigem Zustand aus der
Erde dringender
Massen,
die sich meist durch einen eigentümlichen brenzligen oder teerartigen
Geruch charakterisieren, wie
Erdöl,
[* 11] Bergteer,
Asphalt;
(Biturĭges), großes kelt.
Volk im aquitanischen
Gallien, vor den großen keltischen
Wanderungen um 600
v. Chr.
der herrschende
Stamm in
Gallien, der unter
Bellovesus zum
Teil nachItalien
[* 13] auswanderte. Die Zurückgebliebenen zerfielen in
zwei Hauptvölkerschaften: Bituriges Cubi, nördlich von
¶
mehr
den Arvernern, am linken Ufer des mittlern Liger (Loire), mit der Hauptstadt Avaricum (Bourges), welche Cäsar 52 v. Chr. zerstörte,
und bedeutenden Lagern von Raseneisenstein, welchen die Bewohner zu berühmten Schmiedearbeiten ausnutzten, und Bituriges
Vibisci, an beiden Seiten der untern Garumna (Garonne), mit der Stadt Burdigala (Bordeaux)
[* 15] und starkem Weinbau.