Romanschriftstellerinnen der neuern Zeit. Ihr episches
Talent und zugleich ihr feiner
Sinn für volkstümliche
Überlieferung
in Geschichte und
Sage treten am schönsten hervor in dem
Roman
»Reimar Widdrik und
Dithmarschen im Jahr 1500« (Hannov. 1847).
Gleich lobenswert ist ein zweiter historischer
Roman: »Lucrezia Tornabuoni« (Hannov. 1846),
der eine treffliche Schilderung
des italischen
Lebens zur
Blütezeit der Mediceer entwirft. Von ihren frühern Werken nennen wir: »Die
Familie Steinfels, oder
die Kreolin« (Hannov. 1841),
»Victorine« (das. 1842),
»Waldheim« (das. 1844) und »Minona«
(das. 1844), welche sämtlich die liebenswürdige Weiblichkeit der Verfasserin widerspiegeln
und sich durch treue Schilderung der Lebensverhältnisse auszeichnen.
Man kann auch die
Flüssigkeit mit Chlorkalklösung und
Kalkwasser fällen, bis der entstehende
Niederschlag
seine
Farbe nicht mehr verändert, filtrieren und den
Niederschlag mit verdünnter
Salpetersäure, dann mit
Wasser vollständig
auswaschen und trocknen. Bisweilen wird diese
Farbe auch auf
Geweben erzeugt, indem man dieselben mit Mangansalzlösungen tränkt,
dann in warme
Natronlauge bringt, der
Luft aussetzt u. endlich durch ein schwaches Chlorkalkbad nimmt.
(ungar. Besztercze), Stadt, Sitz des ungar.
Komitats Bistritz-Naszöd
(Siebenbürgen), an der
Bistritza in
einem schönen
Thal
[* 8] an der Hauptstraße nach der
Bukowina gelegen, hat eine gotische evang.
Kirche (von 1519) mit hohem
Turm und
[* 9] Siegestrophäen
aus den Türkenkriegen, viele Neubauten, ein
Minoriten- und Piaristenkloster, mehrereSpitäler und (1881) 8063 meist
deutsche und evang. Einwohner, welche namhaften Holzhandel und starke Mühlenindustrie treiben.
hat ein evang. Obergymnasium, Lehrerpräparandie und eine
Ackerbauschule und ist Sitz eines
Gerichtshof. Westlich davon die
Ruinen eines Hunyadyschen
Schlosses. Bistritz war ehedem eine der bedeutendsten Handelsstädte
Siebenbürgens, im 15. und in der ersten
Hälfte des 16. Jahrh. sehr wohlhabend und hatte damals 22,000 Einw.
(Goldene Bistritza), goldführender
Fluß in der
Moldau, entspringt in der
Bukowina, fließt südöstlich
und mündet nach einem
Laufe von etwa 300 km unterhalb
Bakau in den
Sereth.
(lat.),
Säugetiere mit gespaltenen
Klauen, Zweihufige,
Wiederkäuer. ^[= (Ruminantia), früher eine besondere Ordnung der Säugetiere, jetzt eine Gruppe der paarzehigen ...]
[* 16]
(Behistûn), Dorf im pers.
Kurdistan, 36 km östlich von
Kirmanschahan, an der alten
Heerstraße
von
Babylon nach O., berühmt durch die an einer 550 m hohen, senkrecht abfallenden Felswand weißen
Marmors eingehauenen umfangreichen
Keilinschriften des Perserkönigs Darajawusch
(Dareios I.), worin dessen
Siege über die
Rebellen seines
Reichs verkündigt werden.
An den Seiten befinden sich wohlerhaltene
Reliefs von kolossalen
Figuren. Eine
Gruppe zeigt den König
Dareios,
begleitet von zwei Kriegern, wie
er den rechten
Fuß auf den Leib eines zur
Erde niedergeworfenen
Mannes setzt, der seine
Hände
bittend gegen ihn erhebt. Der
Inschrift nach stellt diese
[* 1]
Figur den
Magier Gaumata dar, bekannt unter dem
Namen des falschen
Smerdis (s.
Smerdis). Dem König
¶
mehr
gegenüber sind neun andre Personen hintereinander stehend dargestellt, aber je weiter nach hinten, desto mehr an Größe zunehmend,
alle die Hände auf den Rücken gebunden, mit Stricken um den Hals und bis auf den letzten, der eine spitze Mütze trägt, ohne
Kopfbedeckung. Sie stellen neun von Dareios besiegte und getötete aufständische Könige dar. Über der
Gruppe ist Ahuramasda (Ormuzd) dargestellt, welcher den König segnet und ihm mit der Linken eine Krone reicht. An Kunstwert
stehen die Skulpturen von Bisutûn hinter denen von Persepolis zurück.
Übrigens war die Bedeutung des Bildwerks schon nach einem Jahrhundert von den Anwohnern so weit vergessen,
daß Ktesias (unter Artaxerxes II.) dasselbe der assyrischen Vorzeit (der KöniginSemiramis) zuschreiben konnte. Das Verdienst,
die Inschriften (die in 100 m Höhe über der Thalebene angebracht sind) zuerst kopiert und entziffert zu haben, gebührt dem
EngländerRawlinson; eine vollständige Übersetzung derselben findet sich in Opperts Werk »Le
[* 18] peuple et
la langue des Mèdes« (Par. 1879). Die Gegend um Bisutûn ist das alte, an Pferden reiche Weideland Bagistana (altpers. Bâghastâna,
»Götterort«),