Vgl. »Correspondance inédite de Biron« (hrsg.
von
Barthélemy, Par. 1874).
2)
Charles de
Gontaut,
Herzog von, Sohn des vorigen, geb. 1561, diente mit Auszeichnung unter
seinem
Vater, ward schon 1576 Oberst der
Schweizergarde, 1589
General und focht bei
Arques,
Ivry,
Aumale, vor
Paris
[* 3] und
Rouen
[* 4] so
tapfer, daß er als »Fulmen Galliae« berühmt und gefürchtet war. 1592 wurde
er
Admiral, 1594
Marschall und 1598
Herzog und Pair vonFrankreich. Als ein Mann ohne
Charakter (wie er denn
auch zweimal die
Religion wechselte) ließ er sich 1599, als er Gesandter in
Brüssel
[* 5] war, von den Spaniern durch Zusicherung
reicher Belohnungen, namentlich der
Hand
[* 6] einer savoyischen
Prinzessin, zum
Versprechen einer
Erhebung gegen
Heinrich IV. verleiten,
brachte zwar im savoyischen
Krieg 1600, in welchem er das
HeerHeinrichs befehligte, das
Komplott nicht zur
Ausführung, fuhr aber, auch nachdem der König ihm den ersten Treubruch verziehen hatte, in seinen verräterischen
Verbindungen
fort, ward nach der
Entdeckung derselben vom
Parlament zum
Tod verurteilt und in der
Bastille enthauptet.
Dennoch ward er nach
Rochambeaus Abzug zweiter Befehlshaber der Nordarmee und im Juli sogar Obergeneral der Rheinarmee, wo
ihn
Custine ablöste, worauf Biron die
Armee am
Var kommandierte und die
GrafschaftNizza
[* 9] eroberte. In die
Vendée
versetzt, nahm er
Saumur und
Parthenay ein, wurde aber durch die
Generale Rossignol und
Westermann der
Falschheit und Bedrückung
angeklagt. Biron begab sich zu seiner
Rechtfertigung nach
Paris, ward aber sogleich verhaftet, vom
Revolutionstribunal zum
Tod verurteilt und guillotiniert. Seine
»Mémoires« (neu hrsg. von Lacour, Par. 1858) reichen
nur bis zur
Revolution.
(franz.), eine Art levantischer
Seide. ^[= # der von der Seidenraupe aus dem Sekret ihrer Spinndrüse gefertigte Faden, aus welchem sie behufs ...]
[* 10]
Ihm gegenüber, am rechten
Ufer der
Kyll, ist der Brubbeldries, eine mit
Wasser gefüllte
Mofette (Bergschwaden), die aus einer etwa ⅔ m breiten Öffnung kohlensaure
Gase
[* 15] entsendet.
ein linksseitiger, 66 km langer Nebenfluß des
Rheins, der im Kanton Bern
[* 16] auf dem
Jura entspringt, vereinigt
sich mit der aus dem
Thal
[* 17] von Tramelan herabkommenden Trame, tritt dann in das
ValMoutier (Münsterthal) und durch ein längeres
Defilee in die weiten Thalgründe von
Délémont
(Delsberg) ein.
Nun folgt ein neuer Schluchtenlauf des
Flusses, der bei dem bernischen
StädtchenLaufen einen sehenswerten
Fall bildet. Bei
Äsch-Dorneck erreicht die Birs die
Rheinebene und,
vorbei an dem historischen St.
Jakob bei Birsfelden, etwas oberhalb Basel,
[* 18] den
Rhein. Von Basel
aus folgt die
Eisenbahn dem ganzen Flußlauf
bis
Tavannes, um hier in einem
Tunnel
[* 19] die
Pierre Pertuis zu passieren und in
Biel das Bahnnetz des
Flachlandes
zu erreichen. Vgl.
Birsig.
(Pürschen, v. altfranz. berser, mit
Pfeil und
Bogen
[* 20] jagen), beliebte Jagdmethode mit der
Büchse auf Hochwild,
wird gegen
Abend oder in den frühsten Morgenstunden bis nach Sonnenaufgang, manchmal auch in den Mittagsstunden geübt, wenn
das
Wild aus jungen
Schlägen, im lautenHolz
[* 21] oder auf Waldwiesen nach Äsung sucht, und besteht darin,
daß der
Jäger das erspähte
Wild unter Vermeidung jeglichen
Geräusches und Benutzung jedes irgend deckenden Gegenstandes
auf Schußweite anzuschleichen oder daß er dem
Wild mit einem
Wagen allmählich näher zu kommen sucht, von welchem der
Schütze
während des
Fahrens nach der dem
Wild abgekehrten Seite absteigt und so gedeckt neben dem
Gefährt hergeht,
bis
er denSchuß anbringen kann (Birschfahrt).
Auch beim Birschenreiten kann man
Wild erlegen, muß jedoch rechtzeitig absteigen und das
Pferd
[* 22] führen, bis man schußmäßig
angekommen ist. Sicherer gelingt dies, wenn zwei
Reiter sich hierzu vereinigen, von denen der eine absteigt,
der andre dessen
Pferd am
Zügel führt. Man darf sowohl beim
Fahren als beim
Reiten nie direkt auf das
Wild zuhalten, sondern
muß suchen, sich demselben im
Bogen allmählich von der Seite zu nähern. Die Birschzeit ist die Zeit, in welcher man ohne
Schaden für den Wildstand und mit dem größten Nutzen für die
Küche Hochwild schießt.
Schnelles Zuspringen ist hier geboten, weil das
Stück sich bald wieder erhebt und für den
Jäger verloren
ist, falls die
Wirbelsäule nicht durchschossen, sondern nur von der
Kugel berührt (gekrellt) ist. Niederfahren nach vorn,
Abthun vom
Rudel,
Wenden nach einer Dickung lassen auf tödlichen
Schuß schließen. Bei
Weidwundschüssen
(Verletzung des
Gescheides)
schnellt das
Stück bisweilen mit den Hinterläufen, zieht gekrümmt fort und thut sich, wenn man ihm
Ruhe läßt, bald nieder.
Bei
Verletzungen des
Geräusches
(Herz und
Lunge)
[* 24] geht es eine kurze
Strecke flüchtig fort und verendet, bald stürzend. Bei
Laufschüssen sinkt es nach der Seite des verletzten
Laufs nieder und geht dann lahm fort. Nachdem das
Wild nicht mehr gesehen werden kann, begibt sich der
Jäger auf die
Stelle, wo das
Stück, nach welchem er geschossen hat, stand,
und die er deshalb vorher genau merken muß
(Anschuß, s. d.). Hier ist auf das
Haar
[* 25] zu achten; kurzes, durchschossenes
Haar
zeigt, daß dasStück getroffen ist, während viel und langes
Haar, an welchem sich noch
Wurzeln finden,
einen Streifschuß andeutet. Auch aus der
Farbe des
Haares lassen sich
Schlüsse auf den verletzten Körperteil ziehen. Dann
muß nach
Schweiß
(Blut) gesucht
¶
mehr
werden, der sich aber selbst bei guten Schüssen oft erst findet, nachdem das kranke Stück 40-50 Schritt fortgezogen ist.
Viel Schweiß in großen Tropfen auf dem Anschuß, welcher sich verliert, deutet auf einen Wildbret- oder Weidwundschuß und ist
ein schlechtes Zeichen, während umgekehrt wenig Schweiß, der auseinander gespritzt ist und immer mehr
zunimmt, auf einen Lungen- und Herzschuß schließen läßt. Schweißt das Stück von beiden Seiten, so ist die Kugel durch
dasselbe geschlagen. Dunkle Farbe des Schweißes zeigt eine Verletzung derVenen, heller, schaumiger Schweiß eine solche der
Arterien an.