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Quittenbirne H ††! C, Weilersche Mostbirne H ††! C, Wildling von Einsiedel H ††! C, Betzelsbirne W ††! C, großer Katzenkopf W ††!. Zu den letzten Familien gehören auch die zum Dörren (D) und zur Obstweinbereitung (C) geeigneten Birnsorten.
Die Zusammensetzung einiger Birnsorten zeigt folgende Tabelle:
Birnsorten | Wasser | Trockensubstanz | Unlösliche Substanz | Im Saft gelöste Substanz | Zucker | Pektin, Eiweiß, Salze | Freie Säure |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Dechantsbirne | 76.02 | 23.98 | 8.51 | 15.47 | 9.23 | 5.69 | 0.55 |
Grumkower Birne | 79.47 | 20.53 | 6.79 | 13.74 | 9.68 | 3.24 | 0.82 |
Sommerdorn | - | - | - | - | 9.38 | - | 0.05 |
Forellenbirne | 83.95 | 16.05 | 3.38 | 12.67 | 8.09 | 4.53 | 0.12 |
Wildling von Einsiedel | 77.55 | 22.45 | 8.88 | 13.57 | 10.88 | 1.83 | 0.86 |
Echte Bratbirne | 79.30 | 20.70 | 7.37 | 13.37 | 8.60 | 3.94 | 0.83 |
Wolfsbirne | 80.12 | 19.88 | 6.28 | 13.60 | 9.16 | 3.69 | 0.83 |
Bogenäckerin | 82.31 | 17.69 | 4.24 | 13.45 | 9.86 | 2.98 | 0.61 |
Hariegelbirne | 81.45 | 18.55 | 6.82 | 11.73 | 8.50 | 2.72 | 0.51 |
Im Durchschnitt | 80.02 | 19.98 | 6.53 | 13.43 | 9.26 | 3.01 | 0.58 |
Birnen sind im allgemeinen zuckerreicher als Äpfel und daher etwas nahrhafter, aber sie enthalten ca. 4 Proz. mehr unverdauliche Stoffe und werden deshalb bei schwacher Verdauung weniger gut vertragen, wirken auch leicht verstopfend. Die sogen. Steine in den Birnen haben eine ähnliche Zusammensetzung wie die Holzsubstanz. Die Aufbewahrung der Birnen ist schwieriger als die der Äpfel, weil die Birne viel weniger haltbar ist; ein kühler, luftiger Raum sagt ihnen mehr zu als völliger Luftabschluß, bei welchem sie leicht in Gärung übergehen.
Man dörrt Birnen wie Äpfel, doch erfolgt die vollständige Austrocknung bei jenen viel langsamer, und das französische Verfahren erfordert besonders viel Arbeit und Mühe. In obstreichen Gegenden legt man Birnen in Fässer ein, indem man sie mit Dill oder Fenchel und wenig Anis sorgfältig schichtet, mit denselben Gewürzen 2-3 cm hoch bedeckt, einen mit Steinen beschwerten Deckel auflegt und nun Wasser aufgießt, bis es 2-3 cm hoch über dem Deckel steht. Der Wasserstand muß immer gleichhoch bleiben, und beim Herausnehmen der Birnen muß man den Luftzutritt möglichst vermeiden.
Solche Sülzebirnen schmecken sehr gut und halten sich bis zum Frühjahr. Größere Mengen Birnen werden zu Birnenkraut und Obstwein verarbeitet, in manchen Gegenden auch zu Essig. Das Holz [* 2] des Birnbaums, namentlich das des wilden, ist rötlich, hart, sehr politurfähig und bildet ein geschätztes Nutzholz, welches besonders zu Schnitzereien, musikalischen Instrumenten, Druckformen und Modellen benutzt wird. Das Holz von veredelten Stämmen ist in jeder Beziehung schlechter.
Der Birnbaum bildet den Gegenstand ausgedehnter Kulturen, er verlangt einen tiefgrundigen, mehr lockern, lehmigen, warmen Boden und in den feinern Sorten eine geschützte Lage und sorgfältige Behandlung. Man kultiviert ihn als Hochstamm durch Veredelung auf Wildlinge, die aus Kernen gewöhnlicher Birnsorten erzogen sind. Eine große Anzahl der feinern Sorten muß als Formenbaum erzogen werden, weil in unserm Klima [* 3] auf andre Weise vollkommene Früchte nicht zu erzielen sind.
Man veredelt diese Formenbäume aus Quittenunterlage und bedeckt im Winter den Boden um den Stamm herum mit Laub oder kurzem Dünger. Für weniger gute, trockne Böden benutzt man Weißdorn als Unterlage und erhält dabei zwar zahlreiches, aber weniger feines Obst. Manche Sorten gedeihen nicht auf Quitte, und dann setzt man auf letztere zuerst eine kräftig wachsende Sorte und auf diese im nächsten Jahr die beabsichtigte. Gewisse Sorten (kleine Sommermuskateller, Leipziger Rettichbirne, römische Schmalzbirne, Flachsbirne, Salzburger, gute Graue, großer Katzenkopf, große Sommerzitronenbirne) eignen sich auch zur Anpflanzung in freien Lagen, an Straßen, auf Feldern und Triften.
Schon bei den Alten war die Birne eine hochgeachtete Frucht. Plinius zählt 35 Sorten auf, von denen viele den Namen ihrer Heimat führten, woraus erhellt, daß die Römer [* 4] den größten Teil derselben aus Griechenland, [* 5] Ägypten, [* 6] Karthago, [* 7] Syrien, Alexandria und Numantia erhalten hatten. Die Bergamotten kamen zuerst zu den Zeiten der Kreuzzüge aus Persien [* 8] nach Europa. [* 9] Seit Ende des vorigen Jahrhunderts, wo der Obstbau in mehreren Ländern Europas, in Deutschland [* 10] besonders durch Christs, Sicklers und Diels Bemühungen, einen neuen Aufschwung nahm, sind viele neue, schöne Sorten aus Kernen gezogen worden, wie dies noch immer häufig geschieht.
Vgl. Lucas, Auswahl wertvoller Birnsorten (nach Baltets »Les bonnes poires«, Reutlingen [* 11] 1863);