Bernhard von Weimar, 1640 von den Kaiserlichen und 1644 von den Franzosen erobert, welch letztere 1689 die Burg nochmals nahmen
und sprengten, die Stadt selbst aber in Asche legten. Durch den Frieden von Campo Formio kam Bingen 1797 an Frankreich, bei welchem
es bis 1814 verblieb. Seit 1815 gehört es zum Großherzogtum Hessen. Nach der Sage liegt bei Bingen der Nibelungenhort
im Rhein verborgen.
Weiler in der preuß. Rheinprovinz, am Einfluß der Nahe in den Rhein, Knotenpunkt der Eisenbahnen nach Köln,
Mainz und Saarbrücken, westlich neben Bingen, mit Leim- und Düngerfabrikation, Steinkohlen- und Weinhandel und (1880) 896 Einw.
(spr. binghämt'n), Stadt im nordamerikan.
Staat New York, in breiter Ebene beim Zusammenfluß von Susquehanna und Chenango und an der Eriebahn, hat viele Schulen, ein Staatsasyl
für Trunkenbolde, zahlreiche Fabriken, lebhaften Handel mit Mehl, Holz, Kohlen, Eisen und Produkten und (1880) 17,317 Einw.
(spr. bíngli), Fabrikstadt im West Riding von Yorkshire (England), am Aire, 8 km nordwestlich
von Bradford, hat (1881) 9465 Einw. und Fabrikation von Kammgarn (Worsted) und Wollwaren.
einer der linkseitigen Oberwalliser Zuflüsse des Rhône, der Abfluß eines ganzen Fächers hoher Alpenthäler.
Hauptort am Fluß ist Binn. Weiter oben im Binnenthal, bei Imfeld, scheiden sich die Bergwege nach dem wenig
betretenen Albrunpaß (2410 m) und nach dem Geißpfadpaß (2475 m), während ein Seitenthal zum Ritterpaß (2700 m) ansteigt.
Alle drei Übergänge führen in das Gebiet der Toce und damit zum Lago Maggiore.
der innere, von der Küste entfernte Teil eines Kontinents, seiner physischen Beschaffenheit nach mannigfach
verschieden vom Küstenland, da die Nähe des Ozeans auf Pflanzen und Tiere wie selbst auf den Charakter der
Bevölkerung wesentlich modifizierend einwirkt.
In den norddeutschen Marschländern heißt Binnenland das durch Deiche gegen Überschwemmung
gesicherte Land im Gegensatz zum Butenland (Außenland), das zwischen den Deichen und Gewässern liegt.
die innere Grenze eines zur Verhütung des Schleichhandels der Landesgrenze entlang gebildeten
schmalen Streifens Landes (Grenzbezirk) von gewöhnlich 1-2 Meilen Breite, innerhalb dessen das Verführen zollpflichtiger Waren
an gewisse Förmlichkeiten (Transport bei Tage, nicht ohne Legitimationsschein etc.) geknüpft ist und aller Verkehr an Waren
und Personen der Aufsicht der hier mit besondern Rechten ausgestatteten Grenz- (Maut-) Beamten unterliegt.
Binnenland heißt das
innerhalb der Binnenlinie gelegene Land, Binnenkontrolle die sich auf dasselbe erstreckende Zollkontrolle
(vgl. Begleitschein).
(Binnensee), rings von Land umgebene Süß- oder Salzwasserfläche von bedeutendem Umfang, die entweder gar
keinen Abfluß hat (wie das Kaspische Meer, der Aralsee), oder mit dem Ozean nur durch einen Fluß oder schmalen Kanal in Verbindung
steht (wie das Mittelländische und das Schwarze Meer, die Ostsee, die fünf großen kanadischen Seen).
bei dem System der mecklenburgischen Koppelwirtschaft, im Gegensatz zu Außenschlägen die in der Nähe
des Wirtschaftshofs gelegenen, resp. den bessern Boden umfassenden Schläge mit besonderer Fruchtfolge (Rotation).
Schon bei dem ursprünglichen System dienten sie überwiegend zur Körnerproduktion, aber auch zur Rindviehweide;
heute findet
Weidenutzung in ihnen gar nicht oder doch nur in sehr mäßigem Umfang statt;
sie werden vorzugsweise zum Anbau von Körnerfrüchten,
Wurzelgewächsen, Mähklee, auch wohl von Handelsgewächsen verwendet (s. Betriebssystem).
das in einem durch Deiche geschützten Land sich ansammelnde Regen- oder Schneewasser, welches zur Verhütung
des Anschwellens desselben, wenn das außerhalb des Deiches befindliche Strom- oder Seewasser eindringen sollte, so schnell
wie möglich abgeleitet werden muß.
(Binnenfleet, Wettern), Graben innerhalb eines Deiches, welcher das Wasser zur Deichschleuse leitet und, vom
Sammelbassin ausgehend, dieselbe Breite und Tiefe wie die Schleuse haben muß, da er im entgegengesetzten Fall nicht so viel
Wasser in die Schleuse führen würde, wie diese wegnimmt, was leicht Überschwemmung verursachen würde;
der Ableitungsgraben, welcher das durch das Binnertief dem Kanal zugeführte Wasser in die See oder den Strom befördert, heißt Außer-
oder Butentief, Außenfleet.
Mineral aus der Ordnung der Sulfosalze, kristallisiert regulär, findet sich meist derb, auch eingesprengt,
ist dunkel stahlgrau bis eisenschwarz, lebhaft metallglänzend, undurchsichtig, Härte 2-3, spez. Gew.
4,4-4,7, besteht aus Schwefelkupfer und Schwefelarsen 3Cu2S + 2As2S3 mit 39,28 Kupfer und 30,98 Arsen, findet sich im
Dolomit des Binnenthals bei Imfeld mit Realgar, Zinkblende, Skleroklas und Pyrit.
(Binom, lat. und griech.), ein aus zwei Gliedern bestehender Ausdruck, z. B. a ± b, √a+b etc. Binomischer
Lehrsatz (Binomialtheorem) ist eine Formel, welche eine beliebige Potenz eines Binoms in Form einer Reihe
darstellt. Während für ganze positive Exponenten schon der Mathematiker Stifel in seiner »Arithmetica integra« (1544) die
Formel kannte, wies Newton nach, daß sie für alle Exponenten, positive und negative, ganze und gebrochene, Geltung habe. Binomialkoeffizienten
nennt man die in der binomischen Reihe vorkommenden, lediglich von den Exponenten
mehr
abhängigen Faktoren der einzelnen Glieder. Für einen ganzen positiven Exponenten n lautet der binomische Satz:
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Ist n eine negative oder gebrochene Zahl, so bricht die binomische Reihe nicht ab, sondern wird unendlich; es ist dann
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Zur Gültigkeit ist aber dann erforderlich, daß x ein positiver oder negativer echter Bruch ist.