Begnadigungsrecht zustehe;
Uniformitätsakte und
Testakte sollten für die kirchlichen Verhältnisse maßgebend sein. Dies
war das Ergebnis der englischen Verfassungskämpfe des 17. Jahrh., in denen das
Parlament zuerst im Frühjahr 1628 eine
Petition of
rights (»Bitte um
Recht«) beschloß, die der König
Karl I. ablehnte.
(franz., spr. bijóng),Silberlegierung, welche mehr
Kupfer
[* 3] als
Silber enthält, also z. B. das
Metall der
Scheidemünzen.
In
Frankreich ist Billon geradezu gleichbedeutend mit
Scheidemünze, auch wenn diese aus
Kupfer besteht. Billon heißt ferner auch Ausschußgeld,
d. h. zu geringhaltige oder außer
Kurs gesetzte Geldstücke, die nur nach dem
Gewicht verkauft werden,
um in den
Schmelztiegel zu wandern; endlich die
Schmelze, die von solchem Ausschußgeld bei den
Münzen
[* 4] gemacht wird. Billonnage,Handel mit verbotenen, geringhaltigen Münzsorten; Billonneur, einer, der diesen
Handel treibt.
(spr. bijoh),JeanBaptiste, franz.
General, geb. zu Chaumeil
(Corrèze), trat in
die
Militärschule von St.-Cyr ein, ward 1849 als Unterleutnant in den
Generalstab versetzt und diente mit Ausnahme des mexikanischen
Feldzugs beinahe immer in
Algerien.
[* 5] In rascher
Folge stieg er 1852-69 vom
Leutnant bis zum
Oberstleutnant auf, wurde 1870 beim
Ausbruch des deutsch-französischen
Kriegs von
Afrika
[* 6] nach
Frankreich berufen und zum
Obersten in der Loirearmee
ernannt. Er schloß sich der republikanischen
Partei an und erlangte die besondere
GunstGambettas und
Freycinets, die ihn an
die
Spitze des neugebildeten 18.
Korps stellten und ihn sehr bald zum Brigadegeneral, dann zum Divisionsgeneral au
titre auxiliaire ernannten.
Er gibt heraus mit Pitha das »Handbuch der allgemeinen und speziellen
Chirurgie mit Einschluß
der topographischen
Anatomie,
Operations- und Verbandlehre« (Stuttg. 1865-75, 3 Bde.);
mit
Lücke u. a. »Die deutsche
Chirurgie« (das. 1879 ff.). Auch ist Billroth Mitherausgeber
von
Langenbecks
»Archiv für klinische
Chirurgie« (Berl.).
(auch
Kawar genannt), Oasengruppe in der
Sahara, auf halbem Weg zwischen
Fezzan und
Bornu gelegen, ist reichlich
mit
Wasser versehen, besitzt
Dum- und
Dattelpalmen und wird im O. von dem bis 632 m hohen Mogodomgebirge
begrenzt, während sie selbst eine
Hochebene von durchschnittlich 500 m
Höhe bildet und in die beiden
OasenKawar (Kauar) und
Bilma zerfällt. In der erstern ist Schimmedru Sitz eines
Scheichs der
Snussi, in der zweiten ist der Hauptort
Garo (fälschlich
auch Bilma genannt); die
Residenz des
Sultans befindet sich aber in Kalala.
Zwei verwandte
Häuser folgen abwechselnd einander auf dem
Thron.
[* 19] Die Bewohner
(ca. 4000), welche einen dem
Kanuri (Bornusprache)
verwandten Negerdialekt reden, gehören zum
Tibbu- oder Tedastamm. Die Bedeutung der
Oase beruht auf ihrem Salzreichtum. Die
berühmten Salzminen, neuerlich von
Rohlfs besucht und geschildert, liegen vorzugsweise auf der Nordseite
von Kalala und bestehen in großen
Gruben, welche von 6-10 m hohen
Salz- und Erdschutthaufen umgeben sind. Die
Gruben selbst
stoßen in der Tiefe auf eine stark salzhaltige Wassermasse, die sich beständig erneuert und so stark verdunstet, daß sich
binnen einigen
Tagen eine mehrere
Zoll dicke Kruste auf dem
Wasser bildet, welche durchstoßen und abgefischt
wird. Das hier gewonnene
Salz
[* 20] wird (als
Pulver in klienen ^[richtig: kleinen]
Kristallen oder in tellerartige
Formen gegossen)
oft von 1000
Kamele
[* 21] starken
Karawanen der
Tuareg¶