Aus dieser
Quelle
[* 4] entspringen die Vergleichung, welche das
Bild einfach neben den Gegenstand stellt, dann
die
Metapher, die
Personifikation, die
Hyperbel,
[* 5] die
Metonymie (wie bei weiterer Ausführung das
Gleichnis, die
Parabel,
[* 6] die
Fabel)
und verschiedene rednerische
Figuren. Wesentliche
Bedingungen des bildlichen
Ausdrucks sind Leichtigkeit und Natürlichkeit;
das gewählte
Bild muß aus einem
Kreis
[* 7] von Gegenständen hergenommen werden, welche denen vollkommen bekannt sind, für welche
man es gebraucht, und es muß eine wirkliche, sofort einleuchtende Übereinstimmung zwischen deren Merkmalen und den
Merkmalen der eingekleideten
Sache herrschen.
Als eine besonders naturwüchsige Eigentümlichkeit tritt der bildliche
Ausdruck bei einigen großen Dichtergenien auf, z. B.
bei
Shakespeare,
Calderon,
Jean Paul, unter den neuern namentlich bei
Lenau, A.
Grün u. a. Über die Rückschlüsse,
welche sich aus den einer
Sprache, einem
Volk, einem
Zeitalter geläufigen bildlichen
Ausdrücken auf die Naturumgebung und den
Kulturzustand derselben ziehen lassen, vgl.
Brinkmann, Die
Metaphern
(Bonn
[* 8] 1878).
(objektives
Mikroskop),
[* 9] ein
Mikroskop, welches das vergrößerte und reelle
Bild eines sehr kleinen Gegenstandes
auf einen weißenSchirm wirft, so daß dasselbe von mehreren
Personen gleichzeitig betrachtet werden kann.
Rundbilder sinnlich wahrnehmbarer, besonders aber lebender Gegenstände und namentlich menschlicher Gestalten
in
Holz,
[* 10]
Stein,
Metall,
Thon,
Wachs, Gips
[* 11] oder ähnlichen
Stoffen;
Dann nennt man Bildsteine (Lithomorphi, Lithoglyphi)
Steine, welche ihrer Gestalt
oder
Zeichnung nachÄhnlichkeit
[* 14] mit andern bekannten, nicht dem Mineralreich angehörigen Gegenständen
haben.
dem ältern Sprachgebrauch nur in der eigentlichen Bedeutung von Gestaltung oder Gestalt
(Bild) geläufig,
wird in der neuern Sprachweise (seit J. ^[Justus]
Möser) vorwiegend im übertragenen
Sinn von der durch
Erziehung und
Unterricht
bedingten geistigen
Entwickelung des
Menschen gebraucht. In dieser Anwendung ein bevorzugtes
Schlagwort desZeitalters,
teilt es mit den meisten Lieblingswörtern desselben das
Schicksal, daß sein Gepräge, wie bei einer abgegriffenen
Münze,
sich verwischt hat und sein
Sinn vieldeutig geworden ist.
Oft wird vergessen, daß zur wahren Bildung des innern
Menschen die Bildung des
Verstandes und des
Gemüts (d. h. des
Gefühls und des
Willens) gehört; oft wird ein äußerlich angenommener Schliff mit wirklicher Bildung verwechselt.
Daß unter Bildung sowohl die Thätigkeit des Bildens (Unterrichtens, Erziehens) als auch das Ergebnis dieser Thätigkeit
verstanden werden kann, liegt in der Form des
Worts begründet.
Minder berechtigt ist die Unterscheidung materialer Bildung
(Bereicherung
oder
Reichtum an Kenntnissen) und formaler Bildung (Befähigung zur Auffassung, Beurteilung,
Darstellung), da
eigentlich ausschließlich die letztere den
Namen Bildung beanspruchen und die erstere nur als Hilfsmittel der Bildung angesehen werden
kann, wogegen wieder mit
Recht die allgemeine Bildung der
Fachbildung, die harmonische der einseitigen, die gesunde Bildung der Verbildung,
die abgeschlossene der Halbbildung gegenübergestellt wird.
Ganz entsprechend der zu
Grunde liegenden
Vorstellung des künstlerischen Bildens, spricht man von verschiedenen Bildungsidealen
und demnach von christlicher, patriotischer, nationaler, humaner, humanistischer oder gelehrter, realistischer Bildung. Nach
dem Bildungsgang endlich unterscheiden sich akademische und seminaristische, Gymnasial- und Realschulbildung etc.
Übrigens ist der ältere
Sinn des
Worts durch diesen neuern pädagogischen
Gebrauch nicht völlig verdrängt.
In denNaturwissenschaften z. B. findet sich dasselbe noch oft in jenem
Sinn gebraucht (organische Bildung, normale Bildung etc.).
die den regelmäßigen
Formen und dem
Aufbau der Naturkörper zu
Grunde liegenden
allgemeinen
Gesetze. Von den Bildungsgesetzen der anorganischen
Körper handelt die
Kristallographie, von den im engern
Sinn
sogen. Bildungsgesetzen der organischen
Natur die
Morphologie u.
Entwickelungsgeschichte.
[* 16] Man hat sich jedoch zu hüten, die
Bildungsgesetze etwa als ideelle, außerhalb der Naturkörper stehende und auf sie einwirkende Mächte aufzufassen.
Sie bezeichnen nur die Gesamtheit der in der belebten und
¶
mehr
unbelebten Substanz liegenden formbestimmenden Bedingungen und deren in der Konstanz
[* 18] gewisser allgemeiner Formverhältnisse
zu Tage tretenden Resultate. Bei den organischen Wesen glaubt die neuere Schule, einen großen Teil derselben aus der Stammesgeschichte
der betreffenden Art erklären zu können; s. Entwickelungsgeschichte.