Wachsen begriffen. Als Vorhafen dient das 11 km nordwestlich an der Nervionmündung gelegene
Portugalete, doch können selbst
größere Fahrzeuge mit der
Flut bis zur Stadt hinauf gelangen. 1883 liefen von Bilbao
[* 2] 4205
Schiffe
[* 3] (2018 englische, 1382 spanische, 555 französische, 70 deutsche)
aus, welche hauptsächlich
Eisenerz (über 20 Mill. metr. Ztr., insbesondere
aus den Eisenminen von
Somorrostro) ausführten. Eingeführt werden namentlich
Steinkohlen,
Koks,
Sprit,
Zucker.
[* 4] Der
Wert derEinfuhr
beträgt 52, der der Ausfuhr 51 Mill.Pesetas. Bilbao ist Sitz eines
Gouverneurs und mehrerer auswärtiger
Konsuln (darunter eines
deutschen), hat ein
Kollegium mit
Bibliothek und
Museum und eine
Marineschule. - Bilbao (ursprünglich Belvao,
viscayisch s. v. w. schöne
Furt, lat. Bilbaum, auch
Bellum Vadum) ward 1300
n. Chr. von
DiegoLopez deHaro an der
Stelle des alten
Flaviobriga erbaut.
Durch die günstige
Lage für den
Handel und durch die
Fueros, an denen Bilbao als viscayische Stadt teilnahm, kam es bald empor.
In den innern
KriegenSpaniens litt es nur wenig, desto mehr aber in den
Kriegen mit
Frankreich; so ward es
nach der
Schlacht von Ormea und dann wieder 1808 von den
Franzosen genommen, die es den ganzen
Krieg hindurch bis 1813 besetzt
hielten. 1835 ward Bilbao von denKarlisten unter Anführung
Zumala-Carreguys belagert, doch leistete es so
tapfere Gegenwehr, daß die Feinde abziehen mußten. Im zweiten Karlistenkrieg wurde Bilbao, das nur 4700 Mann
Besatzung hatte,
Ende 1873 von 20,000
Karlisten unter
General Elia angegriffen und, nachdem ein Entsatzversuch des
GeneralsMoriones25. Dez. abgeschlagen
worden, nach
Einnahme der Hafenstadt
Portugalete eingeschlossen.
im allgemeinen die
Darstellung eines
Sinnlichen durch ein ihm ähnliches
Sinnliches.
Darin liegt
sein Unterschied sowohl vom
Symbol (s. d.) als der
Darstellung eines
Sinnlichen durch ein
Sinnliches andrer
Gattung (z. B. des
hörbaren
Wortes durch sichtbare
Schrift) wie von der
Allegorie (s. d.) als der
Darstellung eines Un- oder
Übersinnlichen durch
Sinnliches (z. B. der
Gottheit durch eine Menschengestalt). Je weiter die
Ähnlichkeit
[* 5] reicht, ohne in völlige
Einerleiheit
(Identität) überzugehen, desto charakteristischer ist die Bildlichkeit; wie weit sie reichen kann, hängt im
einzelnen
Fall sowohl von der Eigentümlichkeit des Darzustellenden als des Darstellungsmittels ab. Am weitesten läßt sie
sich treiben, wo das Abzubildende ebenso wie das Bild der räumlich-zeitlichen Körperwelt angehört,
d. h. wo (wie z. B. in der mimischen und in der
Bildhauerkunst)
[* 6]
Körper durch
Körper abgebildet werden.
Derselben zunächst steht das Werk des Malers und Zeichners, welcher das Bild des
Körpers zwar auf einer
Fläche, aber mit
Hilfe
der
Farbe, der
Schatten- und Lichtwirkung sowie der perspektivischenZeichnung wenigstens den
Schein einer
der wirklichen ähnlichen
Körperlichkeit erzeugt, daher diese
Künste vorzugsweise bildende heißen. Im weitern
Sinn wird
auch die Vertretung einer (jedoch nur einer sinnlichen)
Vorstellung durch eine ähnliche (gleichfalls sinnliche) poetisches
Bild (Tropus,
Metapher) genannt, während die Bezeichnung gegenstandsloser
Vorstellungen, wie es z. B. die mathematischen sind
(da keine wirklichen
Zahlen,
Punkte,
Linien etc. existieren), durch sinnliche Zeichen symbolischer und die
Einkleidung un- oder übersinnlicher
Vorstellungen (z. B. moralischer, religiöser, ästhetischer
Ideen) in sinnliches Gewand
allegorischer Gedankenausdruck heißt. Im weitesten, aber uneigentlichen
Sinn werden auch alle sinnlichen
Vorstellungen als
Bilder der uns umgebenden Gegenstände angesehen, während sie, da sie mit diesen ganz unvergleichbar,
die Gesichtsempfindungen z. B. den Lichtreizen ganz unähnlich sind, höchstens
Symbole derselben heißen dürften.
Künste, diejenigen
Künste, welche einem materiellen
Stoff eine bestimmte künstlerische Form geben, die einem
erdachten oder wirklich vorhandenen Vorbild entspricht. Es sind die
Künste des
Raums oder des Nebeneinander:
Baukunst,
[* 10] Bildnerei
und
Malerei mit ihren Nebenkünsten. Im engern
Sinn versteht man unter »bildender
Kunst« (Bildnerei) die
Plastik oder
Bildhauerkunst. S.
Kunst.
jede mit Bildern versehene
Bibel,
[* 11] insbesondere die mit
Miniaturen oder
Federzeichnungen geschmückten Bibelhandschriften
des
Mittelalters, an deren
Stelle seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. Holzschnittwerke traten. Während die
Handschriften
gewöhnlich den ganzen
Text der
Bibel oder des Alten, resp.
NeuenTestaments enthielten, beschränkten sich
die Holzschnittbibeln später, besonders im 16. Jahrh., auf kurze, die einzelnen
Bilder erläuternde Bibelstellen in lateinischer
oder in der Landessprache; die
Holzschnitte wurden auch illuminiert.
Durch die Thätigkeit der Miniaturmaler hatten sich allmählich bestimmte Bilderreihen, insbesondere die der
Passion, der Geschichte
Abrahams,
Davids etc., ausgebildet, welche für spätere
Zeiten typisch blieben. Bisweilen wurden in
diesen Bilderbibeln als parallel gedeutete Vorgänge des Alten und
NeuenTestaments einander gegenübergestellt. Im 16. Jahrh.
waren die Bibelbilder von H.
Holbein
[* 12] dem jüngern,
Cranach, H. S.
Beham und A. Woensam von
Worms
[* 13] am meisten
verbreitet.
Vgl.
Muther, Die ältesten deutschen Bilderbibeln
(Münch. 1883).
In neuerer Zeit sind die Bibelillustrationen von
Schnorr und G.
Doré am populärsten geworden. S. auch
Biblia pauperum.
Geräten widerspricht dem nicht. Erst bei den gnostischen Sekten des 2. und 3. Jahrh. treffen wir auch Bildnisse Christi an.
Allmählich drang aber der Schmuck der Gotteshäuser mit Bildern auch in die rechtgläubige Kirche ein. Das 4. Jahrh. bildet
die Zeit des Kampfes. Noch sprachen sich Synoden und die angesehensten Kirchenväter namentlich gegen die
Abbildungen Christi und Gottes als durchaus unzulässig aus. Aber schon jetzt gab es z. B. in Edessa ein angeblich authentisches
BildChristi, und bald kamen solche sowie Bilder der JungfrauMaria und andrer Heiligen allenthalben auf. Es wurde Sitte, die gewissen
Heiligen geweihten Kirchen mit Darstellungen aus ihrem Leben oder mit Bildern aus der heiligen Geschichte
zu schmücken.
SchonAugustin klagt über Bilderanbetung, und Cyrillus von Alexandria beförderte grundsätzlich den Bilderdienst. Die Theorie
dazu erfand Gregor I.: die Bilder seien die Bücher der Armen, aus welchen sie, die nicht lesen können, die Kenntnis der heiligen
Geschichte schöpfen. Aber während bei den rohen Franken das eben erst von außen überwundene Heidentum
die Gefahr nahelegte, daß die Heiligenbilder nur an die Stelle der Götzenbilder träten, und so der bilderstürmerische Eifer,
z. B. des Bischofs Serenus, wachgerufen wurde, gegen welchen Gregor I. seinen Grundsatz geltend machte, hatte der sinnlichere,
zu überspanntem Gefühlsausdruck mehr geneigte Geist des Orients sich schon zu einer wirklichen Verehrung
der Bilder hinreißen lassen. Im Verlauf des 6. Jahrh. wurde es herrschende und kirchlich
gebilligte Sitte, sich vor den Bildern und Statuen niederzuwerfen, sie durch Niederknieen, Küssen, Anzünden von Kerzen und
von Weihrauch, Bekleidung mit kostbaren Gewändern und Verzierung mit Geschmeiden zu ehren (s. Anbetung).
Man fing an, zu besonders berühmten Bildern zu wallfahrten, sie zu preisen und zu beschenken; ja, der Gegensatz gegen den
andringenden Islam und gegen das Judentum konnte dazu verleiten, in diesem Bilderdienst etwas spezifisch Christliches zu finden.
Aber darin lag auch für die oströmischen Kaiser, welchen eine so schroffe Scheidewand zwischen den Religionen
im politischen Interesse unerwünscht war, ein Motiv zum Einschreiten. Es waren besonders Leo der Isaurier (717-741), Konstantin
Kopronymos (741-775), Leo derChasare (775-780), Leo der Armenier (813 bis 820) und Theophilos (829-842), welche sich die Ausrottung
des Bilderdienstes zum Ziel gesetzt hatten und dabei vom Heer kräftig unterstützt wurden.