Flugloches.
Tritt im
November der
Winter ein, so stopft man bei Dzierzonstöcken den
Raum zwischen dem eingesetzten
Brett und
der
Thür mit warm haltendem
Material,
Moos etc., aus; bei frei stehenden Einbeuten stopft man auch die Honigräume aus. Strohkörbe,
Walzen, Klotzbeuten etc., die frei im
Garten
[* 2] stehen, schützt man mit
Rohr etc. und die
Stöcke im Bienenschauer
durch
Klappen gegen
Kälte, gegen Sonnenstrahlen und feindliche
Tiere. Am besten sind die
Stöcke gegen
Kälte und Beunruhigung
in einem besondern Überwinterungslokal, z. B. in einem finstern und trocknen
Keller, geschützt.
GroßeStände und zusammengesetzte
Beuten überwintert man auf dem Sommerstand. In
Deutschland
[* 3] wurden 1883: 1,911,748
Bienenstöcke gezählt,
davon 172,000 in
Hannover;
[* 4]
weitere statistische Angaben s.
Deutschland, S. 824.
»Systema processus judiciarii et communis et saxonici« (das.
1801; 4. Aufl. von Siebdrat und
Krug, Berl. 1834-35, 2 Bde.);
»Opuscula academica« (Leipz. 1830, 2 Bde.).
3)
FriedrichAugust, Sohn des vorigen, ebenfalls ausgezeichneter Rechtsgelehrter, geb. zu
Leipzig, besuchte die Nikolaischule, 1802 die
Universität seiner Vaterstadt und später die zu
Göttingen,
[* 16] hielt dann einige Jahre hindurch in
Leipzig akademische
Vorlesungen, folgte 1810 dem
Ruf als
Professor der
Rechte an die neubegründete
Universität zu
Berlin,
[* 17] ward 1829 zum
GeheimenJustizrat ernannt und lebte seit 1834 privatisierend in
Dresden,
[* 18] wo er starb. Von seinen
Schriften sind hervorzuheben:
»Geschichte der
Novellen Justinians« (Berl. 1824);
(lat.), zweijährig. In der botan.
Terminologie gebraucht man das
Wort biënnis von solchen
Pflanzen, welche zwei-, bisweilen auch dreijährige Dauer haben, deren
Stengel
[* 19] mit den Befruchtungsorganen sich aber erst im zweiten oder dritten Jahr zeigt, und welche nach einmaliger
Befruchtung
[* 20] und
Samenbildung wieder absterben. Man pflegt sie mit ^[img] oder ^[img] zu bezeichnen. Diejenigen
Pflanzen,
welche im
Herbste des ersten
Jahrs keimen und als Keimpflanzen überwintern, um erst in der folgenden
Vegetationsperiode den
Abschluß ihrer
Entwickelung zu erreichen, die also streng genommen nur ein Jahr dauern (z. B. das Wintergetreide),
bezeichnet man mit ^[img], während die im
Frühling keimenden und im
Sommer sich entwickelnden, aber erst
im nächstfolgenden
Sommer zur
Blüte
[* 21] gelangenden, also die eigentlich zweijährigen, das Zeichen ☉☉ erhalten.
(spr.
bi-en-), Ortschaft in der ital.
ProvinzPisa,
[* 22] im untern Arnothal, mit (1881) 2122 Einw. Nördlich davon
dehnte sich an der
Grenze der
ProvinzenPisa und
Lucca
[* 23] der gleichnamige, 2863
Hektar große fischreiche
See
mit
Schilf- und Sumpfufern aus, welcher in neuester Zeit durch die in den
Arno und
Serchio geführten
Kanäle gänzlich abgelassen
und in fruchtbares Land umgewandelt wurde.
Gerste eignet sich am besten zur Bierbereitung, weil ihr Stärkemehlgehalt am wenigsten schwankt; sie liefert leichter
als andre Getreidearten
Malz, und dieses besitzt höhere zuckerbildende
Kraft;
[* 31] ihre
Spelzen erleichtern
überdies die Gewinnung eines klaren
Auszugs. Der
Brauer sucht ein möglichst schweres, weil stärkemehlreiches
Korn, wie es
auf nicht frisch gedüngtem, leichterm
Boden wächst; starke Düngung, besonders mit Schafmist oder
Pferch, erhöht den Klebergehalt
in nachteiliger
Weise. In
Bayern¶
bevorzugt man die große, nackte, zweizeilige oder Blattgerste, weil sie am sichersten gedeiht, daher am gleichmäßigsten
wächst, und weil sich aus gleichem Volumen derselben mehr Bier von derselben Qualität erzielen läßt als von andern Sorten.
Vom Weizen bevorzugt man den dünnschaligen, hellen, mehlreichen. Das Wasser, welches der Brauer zum Einweichen
des Getreides und zum Maischen braucht, soll den Anforderungen entsprechen, welche man an gutes Trinkwasser stellt; zu weiches
Wasser versetzt man wohl mit Gips;
[* 35] enthält es zu viel doppeltkohlensauren Kalk, so kann es durch Stehen an der Luft in großen
Behältern oder Teichen, auch wohl durch Kochen (unter Zusatz von etwas Malzextrakt oder Ätzkalk) von Kalk
befreit werden.
Trübes Wasser läßt man absetzen oder filtriert es durch Sand. Die Gerste wird in den Quellbottichen oder Weichen mit Wasser
übergossen, in welchem die gesunden Körner nach einigen Stunden untersinken, während die tauben schwimmen und abgeschöpft
werden können (Abschöpfgerste). Das Wasser reinigt die Gerste und zieht gewisse leicht zersetzbare Stoffe,
welche den Geschmack des Biers beeinträchtigen würden, aus. Um nachteilige Säuerung zu vermeiden, wird das Wasser wiederholt
gewechselt.
Ist der Quellprozeß nach 2-7 Tagen genügend fortgeschritten, so läßt man die Gerste abtropfen und verwandelt sie in Malz
(s. d.), welches für einige Biere nur getrocknet als Luftmalz, für die meisten aber stärker erhitzt
als Darrmalz zur Verwendung kommt. Letzteres ist je nach der Temperatur, bis zu welcher es erhitzt wurde, gelb, bernsteingelb
oder braun; doch wird auch dunkel kaffeebraun geröstetes Malz (Farbmalz) zum Färben dunkler Biere benutzt. Bei der Malzbereitung
bildet sich aus einem Teil der eiweißartigen KörperDiastase, welche das Stärkemehl in Dextrin und Zucker
[* 36] verwandelt.
Diese Verzuckerung erfolgt am energischten zwischen 60 und 75°, bei höherer Temperatur verliert dagegen die Diastase ihre
Wirkung vollständig. Neben der Diastase entsteht bei der Malzbildung noch Peptase, welche Eiweißkörper in Peptone und Parapeptone
umwandelt. Letztere bleiben im B. und bedingen neben andern Bestandteilen die nährenden Eigenschaften desselben.
Außerdem wird das Stärkemehl bloßgelegt und seine Verkleisterungstemperatur bedeutend erniedrigt. 100 Teile Gerste liefern
durchschnittlich 92 Teile Luftmalz, welches wie jene 12 Proz. Wasser enthält.
Nach Lermer stellen sich die Vorgänge bei der Malzbereitung in folgender Weise dar, wenn man auf 100 kg
trockne Gerste 88,81 kg trocknes Malz rechnet:
BeimDarren des Malzes wird der Zuckergehalt unbedeutend erhöht, dagegen geht viel Stärkemehl in Dextrin über, und es entstehen
dunkelfarbige Röstprodukte,
welche den Geschmack und die Haltbarkeit des Biers beeinflussen. Die in dem Malz enthaltene Diastase
vermag die zehnfache Menge des in demselben vorhandenen Stärkemehls in Dextrin und Zucker zu verwandeln,
und man kann daher neben dem Malz noch ungemalztes Getreide, Kartoffeln und Stärkemehl verarbeiten; doch werden die mit den
beiden letztern Materialien hergestellten Biere stets ärmer an Peptonen und Phosphorsäuresalzen und mithin weniger nahrhaft
als reine Malzbiere. Bei Anwendung von Traubenzucker kommen unvergärbare, noch nicht näher bekannte
Bestandteile desselben, denen man gesundheitsschädliche Wirkungen zugeschrieben hat, in das Bier.
Aus dem Malz wird durch den Maischprozeß die Würze (s. S. 915) hergestellt. Dabei sollen dem Malz alle löslichen Bestandteile
entzogen und unter dem Einfluß der Diastase soll das im Malz vorhandene Stärkemehl in Dextrin und Zucker
verwandelt werden. Um dies zu erreichen, wird das Malz geschroten oder zwischen Walzen zerquetscht, so daß der mehlige Kern
vollständig zerdrückt, die Hülse
[* 37] aber nicht zerrieben wird und eine lockere Masse entsteht, welche vom Wasser leicht durchdrungen
wird, und von welcher die Würze rasch und rein abläuft.
Dies zerkleinerte Malz wird in Vormaischapparaten mit Wasser befeuchtet oder eingeteigt. Bei dem Apparat von Harris (s. nebenstehende
[* 34]
Figur) fällt das Malz durch den Trichter A mittels des SchiebersF in denCylinder D und aus diesem durch einen mit Öffnungen
von verschiedener Weite versehenen Durchlaß auf einen Konus H, der den äußersten Auslauf eines Cylindergefäßes
bildet, das wieder in einem separaten Cylinder ruht. Durch die mit Hähnen versehenen Röhren
[* 38] BB dringt der auf die gewünschte
Temperatur gebrachte Wasserstrom nach den Kammern JJ und K, gelangt durch die gelochten Seitenwandungen in feinen Strahlen in
den RaumLL und kommt hier mit dem durch den Konus H verteilten Malz in Berührung.
Einen andern Vormaischapparat zeigt
[* 34]
Fig. 1 der Tafel. Dieser besteht aus einem eisernen liegenden
Cylinder a, welcher durch den Kanal
[* 39] b gespeist wird und eine mit Armen besetzte Welle c enthält, die von dem
Zahnrad d aus in Umdrehung versetzt wird und eine innige Mischung von Malz und Wasser bewirkt. Der Brei fließt in den jetzt
meist aus Eisen
[* 40] konstruierten Maischbottich und wird hier mit Hilfe des Rührscheites oder besonderer Maischmaschinen mit Wasser
weiter vermischt.
Eine einfache Maischmaschine für kleinere Brauereien zeigt
[* 34]
Fig. 2. Die senkrechte Wellea in der Mitte
des Maischbottichs trägt unten die beiden schräg gestellten Flügel bb, welche eine Anhäufung der schweren Teile der Maische
in der Mitte des Bottichs verhindern und die Maische in Rotation versetzen. Die rotierende Maische muß aber beständig die
Stäbe cc passieren und wird dadurch in gleichmäßiger Mischung erhalten. Der Antrieb der Welle a erfolgt
durch die Zahnräder de und die Riemenscheibe f.