3)
GustavWoldemar,Freiherr von, Litterarhistoriker, geb. zu
Marienberg, studierte in
Leipzig
[* 3] und
Heidelberg
[* 4] die
Rechte
und trat, nachdem er einige Zeit
Advokat gewesen war, in den sächsischen
Staatsdienst. 1849 ward er beim
Eisenbahnwesen angestellt, 1851 Eisenbahndirektor in
Chemnitz,
[* 5] 1858 in
Leipzig; 1869 ward er zum
Geheimen Finanzrat und Stellvertreter
des Generaldirektors der königlich sächsischen Staatsbahnen
[* 6] ernannt. Er veröffentlichte außer vielen teils poetischen,
teils technischen
Schriften vornehmlich schätzenswerte Beiträge zurGoethe-Litteratur, wofür ihn 1865 die
philosophische
Fakultät in
Leipzig mit ihrer Doktorwürde beehrte. Wir nennen davon: »Goethe und
Leipzig« (Leipz. 1865, 2 Bde.);
(spr. bjälw),Edouard de, belg.
Maler, geb. zu
Brüssel,
[* 12] bildete sich auf der
Kunstakademie daselbst
und arbeitete dann von 1828 bis 1830 im
Atelier des Historienmalers
Paelinck.
Schon 1828 war er mit einem
mythologischen
Bild:
Eucharis und Telemach, aufgetreten, dem 1830
Masaniello und 1835 eine
GeißelungChristi folgten. Bis dahin
war er jener plastischen
Malerei zugewandt, welche sein
Lehrer aus der Davidschen
Schule auf ihn übergeleitet hatte.
Nun aber reihte er sich, indem er sich dem
Studium van
Dycks
widmete, den drei großen Bahnbrechern der
neuern belgischen
Schule,
Wappers,
Gallait und de
Keyser, an und zwar schon in seinem 1836 zu
Brüssel ausgestellten Gemälde:
GrafUgolino und seine
Söhne im Hungerturm zu
Pisa,
[* 13] nach
Dante. Nicht minder bedeutend war das folgende Werk:
die letzten
Augenblicke der
AnnaBoleyn.
Sein berühmtestes Werk war das Gemälde: die Unterzeichnung des
Kompromisses der niederländischen
Edlen welches für das belgische Nationalmuseum angekauft ward und mit
GallaitsAbdankungKarls V. eine
Wanderung
durch
Europa
[* 14] machte, welche namentlich in
Deutschland
[* 15] eine vollständige Umwälzung im
Sinn des Kolorismus
hervorrief. Eine Originalwiederholung in kleinerm
Maßstab
[* 16] besitzt die
Berliner
[* 17] Nationalgalerie. Für den König von
Preußen
[* 18] malte er: Karl I. von
England,
Rubens die goldene Ehrenkette umhängend;
LudwigMaximilian,
Freiherr von, österreicher Staatsmann, geb. zu
Darmstadt,
[* 20] studierte in
Bonn
[* 21] und
Gießen
[* 22] die
Rechte und trat 1832 in darmstädtischen Justizdienst, ging aber bald zur diplomatischen
Karriere über, ward 1840 hessischer
Geschäftsträger in
Wien,
[* 23] 1848 von
Gagern als
Unterstaatssekretär in das Reichsministerium des
Auswärtigen
berufen, wirkte als vorzüglicher diplomatischer Stilist eifrig für Wiederherstellung des alten
Bundestags, trat 1850 als
Sektionsrat in österreichischen
Dienst und ward 1852 als
Hofrat in der Staatskanzlei
Referent über die deutschen Angelegenheiten
im
Ministerium des Äußern. Er war ein ebenso eifriger Ultramontaner wie Vorkämpfer der österreichischen
Oberhoheit über den in seiner Unvollkommenheit zu erhaltenden
DeutschenBund und erbitterter Feind
Preußens.
[* 24]
BeimFürstentag
in
Frankfurt
[* 25] 1863, der seine großdeutschen Bestrebungen krönen sollte, war er Protokollführer, 1864 auf der
LondonerKonferenz
zweiter
Bevollmächtigter. Mit dem Jahr 1866 war seine politische
Rolle ausgespielt. 1871 ließ er sich
pensionieren und starb
[* 1] mechan. Vorrichtung zum Biegen von
Blech und
Stangen in
Winkeln oder nach Kreiskrümmungen.
Zum Biegen von
Blech etc. nach
Winkeln besteht die Biegemaschine aus einem festliegenden Backenpaar zum Einklemmen des Arbeitsstückes
und einer starken
Schiene, welche sich so vermittelst eines langen
Armes vor dem Backenpaar im
Bogen
[* 26] herbewegen läßt, daß
sie das aus diesem herausstehende Blechende um die
Kante des einen
Backens herumlegt. Zum Rundbiegen besteht
die Biegemaschine aus den drei
Walzena, b,
c (s. Figur), wovon a und b das
Blech fassen und durch entsprechende Drehung gegen die dritte
c schieben, welche es genau nach einem
Kreis
[* 27] aufbiegt, dessen
Halbmesser durch die Höhenlage von c
¶
mehr
bestimmt wird. Bei solchen Biegemaschienen ^[richtig: Biegemaschinen] für starke Bleche (z. B. zu Dampfkesseln) ist zur Erleichterung
der Arbeit noch eine verstellbare Vorwalze d angebracht. Um Stangen (Rundeisen, Eisenbahnschienen etc.) zu biegen, bekommen
die Walzen entsprechende Profile.