kommen hauptsächlich aus
Kanada undAlaska, die schönsten von der Labradorküste in
den
Handel. Die
Ströme der
Felsengebirge liefern hellfarbige, häufig fast weiße
Felle. Bei der Zubereitung wird das braune,
grobe Oberhaar entfernt, so daß nur die dichte, feine, graublaue Grundwolle stehen bleibt. In dieser Form ist das
Pelzwerk
[* 6] in Rußland,
Deutschland
[* 7] und
China
[* 8] sehr beliebt. Früher benutzte man Biberhaare hauptsächlich zu
Hüten,
und erst seitdem diese durch die Seidenhüte verdrängt worden sind (1830), haben die
Felle als
Pelzwerk Bedeutung gewonnen.
Die jährliche
Ausbeute beträgt etwa 160,000
Stück.
(Castoreum), eine eigentümliche
Substanz, welche in zwei beim männlichen und weiblichen
Biber zwischen den
Geschlechtsteilen und dem
After befindlichen, von einer vierfachen
Haut
[* 9] gebildeten Drüsensäcken oder
Beuteln abgesondert wird.
Diese Kastorsäcke sind von birnförmiger Gestalt, etwa 7
cm lang und 4,5cm breit und hängen mit den dünnen
Enden aneinander.
Im
Handel unterscheidet man das sibirische oder russische Bibergeil von den
Bibern derAlten Welt, namentlich den
sibirischen, und das kanadische, welches die
Biber der
Neuen Welt, besonders die um die
Hudsonbai wohnenden, liefern.
Die russischen Kastorbeutel sind im
Rauch getrocknet, dunkelbraun und 60-250 g schwer, nicht runzelig und eingeschrumpft,
und der
Inhalt bildet eine braune, glanzlose, zerreibliche, stark riechende
Masse. Das deutsche Bibergeil, von
den in
Deutschland sporadisch lebenden
Bibern gesammelt, steht an
Güte dem sibirischen sehr nahe. Die kanadischen Kastorbeutel
sind kleiner, die äußern
Häute lassen sich weniger leicht abziehen, und der
Inhalt ist gelblichbraun oder bräunlichschwarz,
zuweilen dickflüssig, meist aber erhärtet, dann auf dem
Bruch harzartig glänzend oder erdigmatt;
Geruch und
Geschmack sind meist schwächer und widriger als beim sibirischen; auch steht es an Wirksamkeit dem letztern nach.
Dies kanadische Bibergeil ist jetzt allein noch offiziell. Das
Castoreum wirkt beruhigend, krampfstillend und belebend und wird schon
seit den ältesten
Zeiten benutzt. Hauptsächlich braucht
man es bei
Hysterie,
Kardialgie und
Typhus. Das
Bibergeil ist als eine
Schmiere zu betrachten, welche beim Männchen durch die gefäßreiche
Vorhaut, beim Weibchen durch die
Klitoris
abgesondert und in die Drüsensäcke entleert wird.
CharakteristischeBestandteile sind ein ätherisches
Öl,
Harz, eigentümlich
kristallisierbares
Fett,
Salicin
(Bitterstoff der
Weidenrinde) und daraus sich bildende salicylige
Säure, deren Gegenwart durch
die vornehmlich aus
Rinden bestehende
Nahrung des
Tiers erklärlich wird.
Unter der russischen provisorischen
Verwaltung übernahm er das
Departement des Innern, half die noch durch den
GrafenKisselew
eingeführte neue
Verfassung, das sogen. organische
Reglement, ausarbeiten und leitete unter dem
Hospodar
A.
Ghika einige Jahre das Justizdepartement. Während der
Regierung seines
BrudersGeorg (s. unten) übernahm er 1844 das
Departement
des Innern, zog sich 1847 wieder ins Privatleben zurück, wurde aber 1849, nachdem die russisch-türkischen
Truppen die
Revolution
unterdrückt hatten, von dem
Sultan zum
Hospodar der
Walachei ernannt. Er verstand es, durch eine treffliche
VerwaltungOrdnung im Land herzustellen, den
Finanzen aufzuhelfen, das Unterrichtswesen zu verbessern.
BeimAusbruch des orientalischen
Kriegs verließ er, als die
Russen in die
Walachei einmarschierten,
Bukarest
[* 12] und begab sich nach
Wien.
[* 13] Nach dem Abzug der
Russen kehrte er 1854 wieder zurück und führte sein
Amt bis zum fort.
In dieser Zeit bereitete er die Errichtung einer
Nationalbank und den
Bau vonEisenbahnen vor und suchte durch diplomatische
Noten und
Denkschriften die europäischen Großmächte für die Vereinigung der Fürstentümer unter einem auswärtigen
Prinzen
zu interessieren. Nachdem er 1856 seine
Stelle niedergelegt hatte, wurde er mit seinem
Bruder 1857 in den
Diwan gewählt und stimmte als der erste für die
Union. Darauf hielt er sich abwechselnd in
Paris und
Nizza
[* 14] auf und starb in
letzterer Stadt.
Das Land machte unter seiner
Regierung unverkennbare Fortschritte, besonders in den Gebieten des
Verkehrs
und des
Handels, empfand aber immer schmerzlicher den
Druck des russischen Einflusses, dem sich Bibesco ganz unterordnete.
Da er
in seiner Vorliebe für französische
Bildung so weit ging, 1847 durch eine
Verfügung in Gymnasien und andern höhern Lehranstalten
an
Stelle der rumänischen
Sprache,
[* 17] welche er verbot, die französische einzuführen, so bildete sich gegen
ihn eine nationale
Opposition, an deren
SpitzeGolesco, die beiden Bratiano,
Rosetti u. a. standen, welche
¶
mehr
Lossagung von den beiden Schutzmächten Türkei
[* 19] und Rußland und eine liberale Verfassung verlangten. Darauf legte Bibesco im Juni 1848 das
Hospodarat nieder und begab sich nach Wien. Nach einiger Zeit kehrte er wieder zurück und wurde 1857 in den verfassungberatenden
Diwan gewählt, dessen Aufgabe war, der zu diesem Zweck ernannten europäischen KommissionVorschläge zu
einer politischen Reorganisation der beiden Fürstentümer zu machen. Bibesco sprach sich in dieser Versammlung für
die Vereinigung der beiden Fürstentümer unter der Regierung eines auswärtigen Prinzen aus. Er starb in Paris.