1) Grenzflüßchen zwischen
Galizien und Österreichisch-Schlesien, entspringt in den
Bieskiden und mündet, 30 km
lang, rechts in die obere
Weichsel. -
2) Stadt im westlichen
Galizien, am gleichnamigen Flüßchen (s.
oben) und an der
LinieDzieditz-Saybusch
der Ferdinands-Nordbahn, gegenüber der österreichisch-schlesischen Stadt
Bielitz und mit derselben durch eine
Brücke
[* 6] verbunden,
ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat bedeutende Tuchfabrikation (in und Umgebung sind über
23,000 Feinspindeln, 310 mechanische und 320 Handwebstühle im Betrieb), eine Maschinenbauanstalt, Wagenfabrik, Dampfziegelei,
Dampfmühle, Fabrikation ätherischerÖle,
[* 7] bedeutenden
Handel und (1880) 7251 Einw.
Infolge der großen
Jagden wurde die Zahl der
Auerochsen so gering, daß man 1822 nur noch 350
Stück zählte; sie vermehrten
sich jedoch unter sorgfältigem
Schutz wieder stark. Die letzte Zählung von 1846 ergab 1018
Stück alte und 77 junge.
Früher wurde das
Töten eines
Auerochsen sehr schwer bestraft; jetzt kostet es 150
Rubel. Die herrschenden
Hölzer sind
Nadelhölzer,
[* 11] überwiegend
Kiefern, die ⅔ des
Waldes bilden, während auf die
Rottanne ⅕ und auf die
Eiche nur 1/30 kommt. Den Forstdienst
besorgen etwa 80 im
Wald angesiedelte
Familien, die militärisch organisiert sind; jede
Familie hat 43
Hektar
Land von der
Krone zur Bebauung. Daneben sind rings um den
Wald noch 103
Familien zum Heumachen für die
Auerochsen angesiedelt,
wofür 545
HektarWiesen bestimmt sind. In der Mitte des
Waldes liegt das Krondorf Bialowicza, an der Narewka, mit dem frühern
Schloß des
KönigsAugust III. von
Polen.
ProvinzCatania, am Südabhang des
Ätna,
[* 14] hat (1881) 13,021 Einw., welche vorzüglichen
Getreide-,
Baumwollen- und Obstbau betreiben. Biancavilla wurde 1480 als Albaneser
Kolonie gegründet und liegt an der
Stelle des alten Inessa oder, wie es seit 466
v. Chr. genannt wurde,
Ätna.
2) Nicomede, ital.
Historiker, geb. zu
Reggio in der
Emilia, widmete sich zuerst medizinischen
Studien, welche durch
die Ereignisse von 1848, an denen er als Mitglied der provisorischen
Regierung von
Modena und
Reggio sehr thätigen
¶
mehr
Anteil nahm, unterbrochen wurden. Nachdem er infolge der Reaktion von 1849 ins Privatleben zurückgetreten, gab er sich ganz
historischen Arbeiten auf dem Felde der modernen Geschichte hin. Er siedelte nach Piemont über, wo er zuerst Professor der Geschichte
in Nizza,
[* 27] dann Studiendirektor am Turiner Nationalkollegium, endlich Vorstand des Liceo Cavour war. 1864 ernannte
ihn der Unterrichtsminister Natoli zum Generalsekretär, 1871 ward er zum Oberdirektor der piemontesischen Archive ernannt.
Von Bianchis Schriften erwähnen wir: »Geografia storica comparata degli stati antichi d'Italia« (1850);