Johanneischen
Frage« (Gotha
[* 2] 1876); »Aus dem
Leben eines früh Vollendeten, des
PfarrersFranzBeyschlag« (5. Aufl.,
Halle
[* 3] 1878, 2 Bde.);
»Erinnerungen an
AlbrechtWolters« (das. 1880). Auf den preußischen Generalsynoden von 1875 und 1879 war er
der beredte
Führer der sogen. Mittelpartei. Im
Dienste
[* 4] derselben
Richtung gibt Beyschlag seit 1876 die »Deutsch-evangelischen
Blätter«, eine kirchenpolitische
Zeitschrift, heraus.
2)
Robert,
Maler, geb. zu
Nördlingen,
[* 5] bildete sich auf der
MünchenerKunstakademie und beiPhil.
Foltz und setzte dann
seine
Studien in
Paris
[* 6] und
Italien
[* 7] fort. Er weiß in seinen Genrebildern mit besonderm
Glück weibliche
Anmut und
Empfindsamkeit
zu schildern und zugleich durch eine geschickte
Wahl der
Motive zu fesseln. Auch versteht er das romantische
Element mit dem modernen Schönheitsgefühl und einem gefälligen
Kolorit harmonisch zu vereinigen, wobei er einen besondern
Wert auf reiche Kostümierung legt. Unter seinen durch
Stich und
Photographie weitverbreiteten, meist sehr sentimentalen Bildern
sind die bekanntesten:
Faust und
Gretchen, Sonntagsmorgen,
Psyche, Iphigenia, Osterspaziergang, mittelalterliches
Liebespaar am
Baum, Hochzeitszug im
Mittelalter,
Orpheus
[* 8] und
Eurydike. Er lebt in
München.
[* 9]
Nachdem 1588 seine erste
Gattin,
Claude Desnoz, gestorben, heiratete der 69jährige, immer noch rüstige
Greis eine zweite
Frau,
die verwitwete Genuesin
Katharina del
Piano, die sorgsame Pflegerin seines
Alters. Nachdem er schon 1580 vom Vorsitz im
Konsistorium
zurückgetreten war, legte er 1598 sein Lehramt, 1600 sein Predigtamt nieder.
Franz von Sales suchte ihn
vergeblich zur Rückkehr in den
Schoß der katholischen
Kirche zu bewegen. Als die
Jesuiten 1597 aussprengten, Beza sei gestorben
und habe sich noch vor seinem Ende zum katholischen
Glauben bekannt, schrieb er dagegen ein Spottgedicht. Beza starb 1605. Von
seinen schriftstellerischen Werken sind zu erwähnen außer den kritischen
Ausgaben des
NeuenTestaments,
zu welchen er neue
Handschriften verglich, mehrere »Dialogi de praedestinatione, de coena sacra
contra
Io. Westphalium, Tilemannum Heshusium, Castellionem etc.«, voll beißenden
Spottes und ungebändigter
Laune; »Icones
virorum illustrium, cum emblematibus« (Genf
1580; in französischer Bearbeitung von Goguel, Straßb.
1858);
»Vita Calvini« (1575; neue französische Bearbeitung von
Franklin, Genf
1864; vor: »Calvini epistolae
et responsa«). Ein Teil von Bezas
Schriften ist gesammelt in
»Th. Bezae tractatus theolog.« (1582, 3 Bde.). Ihm
schreibt man auch zu die wichtige Quellenschrift
»Histoire ecclésiastique des églises réformées au royaume de
France, depuis
l'an 1521 jusqu'en 1563« (Genf
1580, 3 Bde.;
Ausg. von
Cunitz, Par. 1883 f.).
Vgl.
Baum,
Theodor Beza, nach handschriftlichen
Quellen dargestellt (Berl. 1843-51, 2 Bde.);
(spr. bes-),Stephan, Mitglied der ungar.
Opposition von 1848, geb. zu
Szerdahely im
ÖdenburgerKomitat, studierte zu
Ödenburg
[* 16] und
Preßburg
[* 17] die
Rechte, vertrat seit 1830 das
TolnaerKomitat auf den ungarischen
Landtagen und
stand 1832-36 und 1843-44 in den vorderstenReihen der
Opposition. Eifrig auf Erleichterung der
Lage der
Bauern dringend, war er der erste, der sich, nachdem am
Landtag von 1833 bis 1834 die
Frage der Adelsbesteuerung durchgefallen
war, freiwillig der
Besteuerung unterzog, wodurch
Hunderte von Adligen und
Magnaten zur
Nachahmung angeregt wurden. Mit seiner
versöhnlichen, mehr humanen als politischen
Richtung, welche sich z. B. in seiner
Rede von 1844 gegen
die
Todesstrafe kundgab und in seinem vielseitigen Vereinswirken schöpferischen
Ausdruck fand, nahm er 1848 und 1849 keine
hervorragende
Stellung ein. Er starb ¶