Seine hauptsächlichsten
Schriften sind die
Romane: »Le
[* 8]
Rouge et leNoir« (1830, 2 Bde.) und besonders »La
Chartreuse de Parme« (1839, 2 Bde.; oft aufgelegt),
in welchen sich alle seine Vorzüge, wie scharfe
Charakteristik, pikanter
Stil und glänzender
Witz, aber auch seine Fehler
finden, nämlich krankhaftes
Jagen nach Originalität, unverhüllter Cynismus und Mangel an sittlicher
Idee. Unter seinen übrigen
zahlreichenSchriften sind die bedeutendsten: »Lettres sur
Haydn, écrites de
Vienne, sulvies d'une
vie deMozart, etc.« (1815);
Nach seinem
Tod erschienen:
»Nouvelles inédites« (1853);
»Romans et nouvelles« (1854) und »Correspondance inédite«
(1855).
Die meisten seiner
Schriften erschienen in den letzten
Jahren in neuen
Auflagen. In
Geschmack und
Ideen ein
Kind des 18. Jahrh., hat Beyle durch seine tiefe Welterfahrung, seine Originalität,
seine reichen Kenntnisse in
Musik und
Kunst, seinen geistreichen
Skeptizismus großen Einfluß auf seine Zeitgenossen ausgeübt;
sein bedeutendster
Schüler,
Mérimée, übertrifft ihn an
Eleganz des
Stils.
Vgl. Paton,Henry »A critical
and biographical study« (Lond. 1874).
KarlFriedrich,
Graf van, preuß. Staatsmann, geb. zu
Königsberg
[* 9] in der
Neumark aus einer bürgerlichen
Familie, studierte zu
Halle
[* 10] die
Rechte, trat 1784 in den preußischen Staatsjustizdienst, ward 1788 Kammergerichtsassessor und
bei der Redaktion des allgemeinen
Landrechts beschäftigt und schon 1791 Kammergerichtsrat. In dieser
Stellung erwarb er sich
das Vertrauen und die
Gunst des
Kronprinzen, der ihn nach seiner Thronbesteigung 1798 zum Kabinettsrat ernannte.
HeinrichErnst, Geolog und Paläontolog, geb. zu
Berlin, wurde
Professor der
Geologie
[* 13] undPaläontologie
daselbst und übernahm mit der
Gründung der geologischen Landesanstalt für den preußischen
Staat die wissenschaftliche Leitung
der geologischen
Landesaufnahme. Als akademischer
Lehrer hat Beyrich das
Interesse für exakte geologische Forschungen und namentlich
für Behandlung der Petrefaktenkunde im
SinnLeopold v.
Buchs stets neu zu beleben gewußt; besondere
Verdienste aber erwarb
er sich um das Zustandekommen einer genauen geologischen
KarteDeutschlands.
[* 14]
Die Grundlage dieses Unternehmens ist wesentlich unter Beyrichs Leitung in der neuen
»GeologischenKarte von
Preußen
[* 15] und den
thüringischen
Staaten« geschaffen worden, und an der Herstellung der bis jetzt erschienenen
Sektionen hat Beyrich hervorragenden
Anteil genommen. Er schrieb noch: »Beiträge zur Kenntnis der
Versteinerungen des rheinischen
Übergangsgebirges«
(Berl. 1837);
»Untersuchungen über
Trilobiten« (das. 1846, 2 Bde.);
»Konchylien des norddeutschen Tertiärgebirges« (das. 1853-57, 6 Hefte);
Johanneischen Frage« (Gotha
[* 24] 1876); »Aus dem Leben eines früh Vollendeten, des PfarrersFranz Beyschlag« (5. Aufl., Halle 1878, 2 Bde.);
»Erinnerungen an AlbrechtWolters« (das. 1880). Auf den preußischen Generalsynoden von 1875 und 1879 war er
der beredte Führer der sogen. Mittelpartei. Im Dienste
[* 25] derselben Richtung gibt Beyschlag seit 1876 die »Deutsch-evangelischen
Blätter«, eine kirchenpolitische Zeitschrift, heraus.
2) Robert, Maler, geb. zu Nördlingen,
[* 26] bildete sich auf der MünchenerKunstakademie und beiPhil. Foltz und setzte dann
seine Studien in Paris und Italien fort. Er weiß in seinen Genrebildern mit besonderm Glück weibliche Anmut und Empfindsamkeit
zu schildern und zugleich durch eine geschickte Wahl der Motive zu fesseln. Auch versteht er das romantische
Element mit dem modernen Schönheitsgefühl und einem gefälligen Kolorit harmonisch zu vereinigen, wobei er einen besondern
Wert auf reiche Kostümierung legt. Unter seinen durch Stich und Photographie weitverbreiteten, meist sehr sentimentalen Bildern
sind die bekanntesten: Faust und Gretchen, Sonntagsmorgen, Psyche, Iphigenia, Osterspaziergang, mittelalterliches
Liebespaar am Baum, Hochzeitszug im Mittelalter, Orpheus
[* 27] und Eurydike. Er lebt in München.
[* 28]