Perigonblätter sind immer nur unansehnliche, kleine Schüppchen. Die weiblichen
Kätzchen haben eine walzen- oder eiförmige
Gestalt und bestehen aus ähnlichen Deckschuppen wie die männlichen. In der
Achsel jeder derselben sitzen bei
Alnus 2, bei
Betula 3 weibliche
Blüten, in jedem
Fall ohne Perigon und nur aus den
Pistillen gebildet.Letztere sind zweifächerig,
haben 2 fadenförmige
Griffel und in jedem
Fach eine hängende
Samenknospe. Zur Fruchtzeit sind die
Schuppen des weiblichen
Kätzchens
vergrößert und erhärtet.
Sie fallen ab bei
Betula, bleiben als holzige
Schuppen stehen bei
Alnus. Die
Früchte sind einsamige
Nüßchen, bisweilen mit
häutigem Flügelrand.
Die Betulaceen bestehen nur aus den beiden
GattungenAlnus,
Erle, und
Betula,
Birke, und sind in der nördlichen gemäßigten und kalten
Zone einheimisch, wo sie zu den wichtigern Waldbäumen gehören und unter diesen mit am weitesten nach
Norden
[* 3] und am höchsten
in die
Gebirge hinaufgehen, zuletzt nur als kleine, krüppelhafte
Sträucher (die Zwergbirke,
BetulananaL.). In der vorweltlichen
Flora ist diese
Familie durch 76
Arten aus beiden
Gattungen und der
GattungBetuliniumUng. in
Tertiär-
und Quartärschichten vertreten.
(ehemals
Batavorum insula),
Landschaft in den
Niederlanden, zur
ProvinzGelderland gehörig, von den beiden RheinarmenWaal und
Leck inselartig umschlossen, 90 km lang, 5-10 km breit und 270 qkm (4,9
QM.) groß, besteht meist aus Marschboden und wird durch die Nieuwe Dijk in
Ober- und Niederbetuwe geteilt. Betuwe war der
Wohnsitz
der
Bataver (s. d.).
Franz, Opernsänger
(Bariton), geb. zu
Mainz,
[* 4] besuchte bis 1855 die polytechnische
Schule in
Karlsruhe,
[* 5] widmete sich jedoch dann ausschließlich der
Musik und betrat noch im genannten Jahr in
Hannover
[* 6] und zwar
bei der ersten dortigen Aufführung des
»Lohengrin« die
Bühne. Von 1857 an war
er an verschiedenen kleinern Operntheatern thätig
bis 1859, wo er im
Berliner
[* 7] Opernhaus als
Carlos in
Verdis »Ernani« gastierte und alsbald an dieser
Bühne
ein vorteilhaftes
Engagement erhielt.
Hier hat er, abgesehen von wiederholten erfolgreichen Gastspielen an allen größern
TheaternDeutschlands,
[* 8] bis zur Gegenwart
ohne
Unterbrechung gewirkt. Mit den
Stilen der verschiedenen
Nationen, mit der ernsten wie der komischenOper
gleichmäßig vertraut, hat Betz doch seine künstlerische Bedeutung besonders glänzend als Wagnersänger erwiesen;
namentlich ist seine
Darstellung des
HansSachs bei der ersten Aufführung der
»Meistersinger« in
München
[* 9] (1868) und des Wotan
bei den
Festspielen in
Baireuth
[* 10] (1876) mustergültig geworden.
ein Werk, welches
besonders in Hinsicht auf die Trachytformation und Tertiärgebilde
Ungarns sehr wichtig ist;
»Essai d'un cours
élémentaire et général des sciences physiques« (1828),
sein Hauptwerk, das in den
»Traité élémentaire de physique«
(6. Aufl. 1838; deutsch, Leipz. 1830) und den
»Traité élémentaire de minéralogie« (2. Aufl. 1830; deutsch, Leipz.
1826) zerfällt;
»Cours élémentaire de minéralogie et de géologie« (1841; 16. Aufl., Par.
1881; deutsch, Stuttg. 1858).
Als Generalinspektor der
Universität veröffentlichte auch »Nouveaux éléments
de grammaire française« (Par. 1841).
desLichts
(Diffraktion,
Inflexion). Schaut man blinzelnd nach einer etwas entfernten Kerzenflamme,
so sieht man zu beiden Seiten derselben eine
Reihe von farbigen Flammenbildern; ähnliche
Erscheinungen gewahrt man, wenn man
bei
Nacht die Straßenlaternen durch das
Gewebe
[* 18] eines Regenschirms blinken sieht, oder wenn man das helle Spiegelbildchen der
Sonne
[* 19] auf einem Uhrglas durch die
Fahne einer Sperlingsfeder betrachtet; im letztern
Fall z. B. erblickt
man den Lichtpunkt inmitten eines schiefen
Kreuzes, dessen
Arme aus einer
Reihe mit den Regenbogenfarben prachtvoll geschmückter
Lichtbilder zusammengesetzt sind. Um diese
Erscheinungen seitlich von der Lichtquelle hervorzubringen, muß ein Teil des
Lichts
beim
Durchgang durch die engen Zwischenräume zwischen den Augenwimpern, zwischen den
Fäden des
Gewebes,
zwischen den Fäserchen der
Feder von seinem geraden Weg nach dem
Auge
[* 20] seitwärts abgelenkt oder, wie man sagt, »gebeugt« worden
sein.
Die einfachste und daher zur Erforschung geeignetste Beugungserscheinung erhält man, wenn man die durch eine schmale, lotrechte
Öffnung mittels eines
Spiegels ins dunkle
Zimmer gelenkten Sonnenstrahlen durch einen engen
Spalt gehen
läßt und hinter diesem auf einem etwas entfernten
Schirm auffängt.
Hat man, um nur rotes
Licht
[* 21] einzuladen, die Öffnung mit
einem roten
Glas
[* 22] bedeckt, so erblickt man auf dem
Schirm zu beiden Seiten des hellen Lichtstreifens, der, wie zu erwarten,
in der geradlinigen
Richtung der einfallenden
Strahlen sich zeigt, je eine
Reihe abwechselnd schwarzer und
heller
Streifen
[* 1]
(Fig. 1), welch letztere nach außenhin an
Lichtstärke rasch abnehmen.
Das Auftreten von völlig dunkeln
Streifen an
Stellen, welche ebenso gut wie die zwischenliegenden hellen
Stellen von Lichtstrahlen
getroffen werden, liefert den
Beweis, daß das
Licht eineWellenbewegung
[* 23] ist; denn nur unter dieser Voraussetzung
läßt es sich begreifen, daß Lichtstrahlen mit Lichtstrahlen zusammenwirkend (»interferierend«)
Dunkelheit hervorbringen können.
Sehen
[* 24] wir nun zu, in welcher
Weise die Wellenlehre von der
Erscheinung Rechenschaft gibt.
AllePunkte des Wel-
lenstückes a c
[* 25]
(Fig. 2), welches, von der Öffnung im Fensterladen A B kommend, den Spalt ausfüllt, befinden sich in gleichem
Schwingungszustand. Jeder derselben ist wieder als Ursprung einer Welle anzusehen, welche sich um ihn hinter dem Spalt nach
allen Seiten ausbreitet (Huygenssches Prinzip, s. Wellenbewegung), oder als Ausgangspunkt von Strahlen,
die nach allen Richtungen von ihm ausstrahlen. Die seitliche Ausbreitung des Lichts, welche man auf dem Schirm wahrnimmt, erklärt
sich also unmittelbar aus dem Wesen der Wellenbewegung.
Diejenigen unter diesen Strahlen (a m, c n), welche die Fortsetzung der einfallenden Strahlen (xa, x'c) bilden, befinden sich
wie diese in gleichen Schwingungszuständen; sie werden daher auf dem entfernten Schirm, wo sie alle gleichzeitig
mit ihren Wellenbergen oder gleichzeitig mit ihren Wellenthälern zusammentreffen, sich gegenseitig in ihrer Wirkung unterstützen
und die erhöhte Lichtstärke in der Mitte des Beugungsbildes erzeugen. Betrachten wir dagegen das gebeugte Strahlenbündel
aa' cc', welches nach einem seitlich gelegenen Punkte des entfernten Schirms hinzielt, so haben die Strahlen
desselben (man kann sie, weil dieser Punkt im Verhältnis zu der geringen Breite
[* 26] des Spaltes sehr weit entfernt ist, als unter
sich nahezu parallel ansehen) von dem Wellenstück ac bis zum Schirmpunkt verschiedene Wege zurückzulegen und können daher
dort nicht mit gleichen Schwingungszuständen anlangen.
Zieht man von c aus die Linie cd' senkrecht zum Strahl aa', so ist ad' die Strecke, um welche der Randstrahl aa' hinter dem Randstrahl
cc' zurückbleibt. Beträgt nun dieser »Gangunterschied« ad' eine ganze
Wellenlänge, so ist der mittlere Strahl bb' des Bündels gegen den Strahl cc' um eine halbe Wellenlänge
bd verzögert; er erzeugt daher in dem Schirmpunkt ein Wellenthal, wenn dieser einen Wellenberg erzeugt, und umgekehrt. Diese
beiden Strahlen befinden sich also vermöge ihres Gangunterschieds von einer halben Wellenlänge in gerade entgegengesetzten
Bewegungszuständen und heben ihre Wirkung gegenseitig auf; überhaupt läßt sich zu jedem Strahl, welcher
der Hälfte bc des Bündels angehört, in der andern Hälfte ab ein entsprechender Strahl finden, der gegen jenen um eine
halbe Wellenlänge zurück ist.
Die Strahlen dieses Bündels vernichten sich also paarweise, und an der Stelle des Schirms, wo dieses Bündel hintrifft, muß
Dunkelheit herrschen. Beträgt für ein noch schrägeres Strahlenbündel, welches nach einem noch weiter
seitwärts gelegenen Punkte des Schirms hingeht, der Gangunterschied der Randstrahlen zwei ganze Wellenlängen, so kann man
das Bündel in zwei Hälften ab und bc geteilt denken, deren Randstrahlen je um eine ganze Wellenlänge verschieden sind,
und welche daher jede für sich verschwinden.
Sofort schließend, erkennt man, daß dunkle Streifen an allen jenen Stellen des Schirms auftreten, für welche der Gangunterschied
der Randstrahlen einer Anzahl von ganzen Wellenlängen gleich ist. An den dazwischenliegenden Stellen aber, für welche der
Unterschied der Randstrahlen ein andrer ist, werden sich die Strahlen nicht vollständig auslöschen können; zwischen
den dunkeln Streifen erscheinen daher helle Rechtecke, deren Lichtstärke nach außenhin freilich rasch abnimmt.
Nehmen wir statt des roten ein grünes Glas, so
erhalten wir statt der roten grüne Rechtecke, welche aber schmäler und näher
zusammengerückt sind als die roten, und bei Anwendung eines blauen Glases rücken die Streifen noch näher
aneinander. Nun ist aber klar, daß, je kürzer die Wellenlänge ist, desto geringer die Neigung der gebeugten Strahlen zu sein
braucht, um den für den gleichvielten Streifen notwendigen Gangunterschied hervorzubringen. Daß die schwarzen Streifen beim
blauen Lichte der Mitte des Beugungsbildes näher sind als beim grünen und bei diesem näher als beim
roten, beweist demnach, daß die Wellenlänge des blauen Lichts kleiner ist als die des grünen und die Wellenlänge des grünen
kleiner als die des roten Lichts.
Den einfachen Farben des Spektrums entspricht also nach der Reihenfolge vom Rot bis zum Violett eine immer kleinere Wellenlänge.
Lassen wir daher weißes Licht, das aus allen diesen Farben zusammengesetzt ist, durch die Öffnung des
Fensterladens eintreten, so werden die seitlichen Rechtecke und die dunkeln Streifen für die verschiedenen Farben nicht mehr
zusammenfallen, und wir erblicken auf dem Schirm zu beiden Seiten der weißen Mitte eine Reihe von vielfarbigen Bändern, welche
durch lichtschwächere ebenfalls gefärbte Streifen voneinander getrennt sind.
Macht man den Spalt nach und nach weiter, so werden die nämlichen Gangunterschiede bei immer kleinern Neigungen der gebeugten
Strahlen eintreten, die Streifen rücken immer enger zusammen, bis sie endlich so fein werden, daß sie derWahrnehmung verschwinden.
Man muß daher, um Beugungserscheinungen wahrzunehmen, stets sehr enge Öffnungen anwenden; die Bilder,
welche man wahrnimmt, sind je nach der Form der Öffnung mannigfach gestaltet und häufig von bewundernswerter Zierlichkeit.
Betrachtet man z. B. durch eine rautenförmige Öffnung das glänzende Sonnenbildchen auf
einem polierten Metallknopf, so erblickt man ein aus Rauten, welche in den Regenbogenfarben erglänzen,
zusammengesetztes schiefes Kreuz.
[* 27] Ist die Öffnung kreisrund, so sieht man ein von mehreren farbigen Ringen umgebenes Lichtscheibchen.
Durch eine dreieckige Öffnung erblickt man einen sechsstrahligen Stern, in dessen Winkeln viele kleine Lichtbildchen flimmern.
Wendet man zwei oder mehrere Öffnungen von gleicher Form und Größe an, so erscheinen die vorigen Gestalten
vielfach durchschnitten und in noch kleinere Lichtbilder abgeteilt. Wie verwickelt und zusammengesetzt aber diese Bilder auch
erscheinen mögen, aus der Wellenlehre vermag man sie ebenso zuverlässig vorherzusagen wie die Bewegung der Himmelskörper
aus der Gravitationstheorie.
Die prachtvollsten aller Beugungserscheinungen werden jedoch durch die Gitter hervorgebracht; so nennt man eine
zahlreiche Reihe paralleler schmaler Spalte, welche man erzeugt, indem man entweder feine Drähte in einem Rähmchen in gleichen
Abständen nebeneinander spannt (Drahtgitter), oder auf einer berußten Glasplatte mit der Teilmaschine feine parallele Streifen
zieht (Rußgitter), oder endlich die Striche mit einem Diamanten auf eine Glasplatte ritzt (Glasgitter). Fällt auf ein
solches Gitter ienfaches ^[richtig: einfaches] Licht, z. B. rotes, welches vorher durch einen Spalt gegangen ist, so wird eine
hinter dem Gitter aufgestellte Sammellinse die geradeswegs durch seine