natürliche
Grazie und Schalkhaftigkeit, in der
Tragödie durch
Würde, wahrhaft poetische Auffassung und großartige
Durchführung
der darzustellenden
Charaktere. Von der
Fanchon und der Gurli bis zur
Maria Stuart und der
LadyMacbeth hinauf bewährte sich
ihre glänzende Begabung. In der
Deklamation, besonders der
Verse, die vom feinsten rhythmischen
Gefühl getragen
war, hat wohl keine Künstlerin sie übertroffen. Von
Statur war sie klein, auch nie eigentlich schön von
Gesicht.
[* 2] Sie bekam
früh eine gelbliche Gesichtsfarbe und einen ziemlichen
Kropf, dabei war ihre
Stimme keineswegs groß oder machtvoll; doch
wußte sie dieselbe so glücklich zu gebrauchen und so hinreißend zu erscheinen und zu spielen, daß
sie stets die Zuschauer entzückte. - Ihr zweiter
Gatte,
HeinrichEduard Bethmann, geb. 1774 zu
Rosenthal bei
Hildesheim,
[* 3] betrat die
Bühne zuerst 1792 bei der Bossanschen
Gesellschaft, ward 1794 in
Berlin
[* 4] angestellt, wo er in Liebhaberrollen großen Beifall
erntete, übernahm 1824 die
Regie des Königsstädter, dann nacheinander die
Direktion des
Aachener und
MagdeburgerTheaters und leitete später eine reisende
Gesellschaft in
Sachsen.
[* 5] Er starb in
Halle.
[* 6]
Noch als
Student beteiligte er sich an der Entzifferung des von
Niebuhr entdeckten
VeroneserGajus. Um
Michaelis 1817 nach
Göttingen zurückgekehrt, begab er sich auf
Savignys Einladung im Frühjahr 1819 nach
Berlin, um sich an der dortigen
Universität
als
Privatdozent zu habilitieren. Ein Jahr darauf wurde er außerordentlicher
Professor für
Zivilrecht und
Prozeß. 1829 auf
seinen
Wunsch nachBonn
[* 11] versetzt, legte er 1842 seine
Professor nieder, um das Kuratorium der
Universität
zu übernehmen, das er bis 1848 verwaltete. 1840 war er bei der
HuldigungFriedrichWilhelms IV. geadelt worden. 1845 zum Mitglied
des
Staatsrats ernannt, wohnte er 1846 als Deputierter der rheinischen Provinzialsynode der Generalsynode zu
Berlin bei, wie
er, der orthodoxen
Richtung angehörend, an kirchlichen Angelegenheiten überhaupt regen
Anteil genommen hat.
befestigte Stadt in
Samaria
(Palästina),
[* 13] nördlich von
Sichem, wohin im Empörungskrieg gegen den Hasmonäerkönig
Alexander Jannai (94-88
v. Chr.) viele vornehme
Juden von der Pharisäerpartei flohen.
Der König eroberte
die Stadt und ließ 800 der Flüchtlinge in
Jerusalem
[* 14] kreuzigen.
Besitzungen, der Herrschaften Bankau und Albrechtsdorf in Oberschlesien und des Gutes Stany im KönigreichPolen. 1856 wurde
er in den Kreistag, 1861 in den schlesischen Provinziallandtag und 1862 in das Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis 1879 ununterbrochen
angehörte; seit 1867 war er auch Mitglied des norddeutschen, dann des deutschen Reichstags. Um für die
von ihm gebilligte Armeereform zu wirken, schloß er sich damals der kleinen konservativen Fraktion an, sah sich aber bald
zum Austritt aus derselben genötigt, weil seine liberalen Ansichten über innere Politik mit denen der Fraktion nicht übereinstimmten.
Seine Versuche, eine Mittelpartei, die seinen politischen Ansichten entspräche, ins Leben zu rufen, hatten
erst im August 1866 Erfolg, wo er im Verein mit andern die Fraktion der »Freikonservativen« gründete, welche 1871 im Reichstag
den Namen der deutschen Reichspartei annahm. Als einer der Führer dieser Partei übte Bethusy-Huc namentlich im norddeutschen Reichstag
hervorragenden Einfluß aus durch seine Bemühungen, zwischen den liberalen Parteien und der preußischen
Regierung zu vermitteln; im Abgeordnetenhaus förderte er das Zustandekommen der Verwaltungsreform. 1873-79 war er auch
zweiter Vizepräsident des Abgeordnetenhauses. Doch zog er sich 1879, zum Landrat ernannt, ganz vom öffentlichen Leben zurück.