des
Herzens mittels eingestochener
Nadeln
[* 2] den
Tod nicht hindern kann. Zu kurz dauernden
Operationen, z. B. beim Zahnausziehen,
eignet sich vorzüglich die Einatmung von
Stickstoffoxydul
(Lustgas,
Lachgas); soll die
Betäubung längere Zeit fortgesetzt
werden, so muß dasselbe, mit
Luft zu gleichen Teilen gemischt, unter einem
Druck von 2
Atmosphären eingesogen werden,
da das reine
Gas bei längerer Anwendung leicht tödlich wirkt. Gleichfalls nicht ohne
Gefahr ist das Äthylidenchlorid, so
daß das
Chloroform trotz einiger nicht zu vermeidender Unglücksfälle noch immer unter den Betäubungsmitteln den unbedingten
Vorrang behauptet. Wird noch über die Zeit der schmerzhaften
Operation hinaus
Ruhe und
Schlaf gewünscht, so
empfiehlt sich unmittelbar nach dem Erwachen aus dem Chloroformrausch eine
Gabe von
Morphium.
Vgl. die Handbücher der
Chirurgie
und Arzneimittellehre; außerdemWeber, Über die Anwendung der schmerzstillenden
Mittel etc. (Berl. 1867);
wird sowohl für eine
Handlung, »das Betäuben«, als auch für den hierdurch hervorgebrachten
Zustand gebraucht; dieser letztere bedeutet die zeitweise Aufhebung der Nervenleitung zwischen äußern Empfindungsorganen
(Gefühl,
Geruch,
Gehör
[* 3] etc.) und dem
Bewußtsein. Die Betäubung kann entweder eine allgemeine sein, wie sie durch
Ohnmacht, epileptische
Krämpfe oder durch
betäubende Mittel (s. d.), z. B.
Chloroform,
Morphium,
Alkohol etc., hervorgerufen wird, oder sie ist auf
einzelne
Organe beschränkt. Hier ist wohl ursprünglich das
Wort Betäubung abgeleitet von dem Zustand des
Gehörs,
welcher bei sehr starkem Getöse eintritt und das
Ohr
[* 4] für leisere Schalleindrücke unempfindlich macht.
BeimGefühlssinn spricht
man auch wohl von Abstumpfung, wie sie durch
Kälte, durch starke
Reize der
Haut
[* 5] und durch andre sogen.
lokale anästhesierende
Mittel hervorgebracht wird. Der höchste
Grad allgemeiner andauernder Betäubung ist der
Stupor (s. d.).
ein
Kaumittel, welches aus den Blättern des
Betelpfeffers
(Piper Betle), der Arekanuß und gebranntem
Kalk besteht
und im
Ostindischen Archipel und Südasien wohl von 100 Mill.
Menschen benutzt wird. Die gerbsäurereiche
Arekanuß wird in passende Stückchen zerschlagen und in Betelblätter, deren eine Seite mit Kalkbrei bestrichen ist, eingehüllt.
Diese Betelhappen werden von den
Frauen zubereitet und in sehr kostbaren
Gefäßen aufbewahrt. Das Betelkauen scheint ein sehr
alter
Gebrauch zu sein, es spielt bei den genannten Völkern eine große
Rolle und ist die unerläßliche
Voraussetzung bei jedem
Geschäft, bei jeder feierlichen
Handlung. Es verursacht aromatisch bitterlich-herben
Geschmack, färbt
Lippen und
Zahnfleisch braunrot, die
Zähne
[* 6] schwarz, regt den
Appetit an, begünstigt die
Ernährung und erzeugt eine eigentümlich
rauschähnliche Erregung, aber, wie es scheint, keine Nachteile.
Sumatra und die benachbarten
Inseln liefern
jährlich gegen 80-90,000
Pikuls Betel,
die meist nach
China
[* 7] gebracht werden. Die
Malaien vermischen den auch mit
Katechu.
(engl. Bethany),
Name von drei Missionsstationen in Südafrika,
[* 10] von denen eine im Großnamaqualand, östlich
von
Angra Pequena,
[* 11] am Gaogib, 1814 durch die
Rheinische Missionsgesellschaft, die zweite im Oranjefreistaat,
südwestlich von
Bloemfontein, am Rietfluß, 1834 durch die
Berliner
[* 12] Mision, die dritte im
Transvaal, nordwestlich von
Pretoria, 1864 durch
die
HermannsburgerMission gegründet wurde.
ein gottesdienstliches Gebäude ohne
Turm und
[* 15]
Glocke, in welchem zwar gebetet und gepredigt,
aber keine sonstigen pfarramtlichen Verrichtungen vorgenommen werden;
im engern
Sinn das gottesdienstliche Gebäude der nicht
privilegierten Bekenntnisse, so früher der
Protestanten in
Österreich.
[* 16]
sehr alte Stadt
Palästinas, 17 km nördlich von
Jerusalem, am Weg nach
Sichem gelegen, war unter
den Kanaanitern Sitz eines
Königs und hieß bis auf
Jakob, der hier im
Traum die Himmelsleiter sah,
Lus
(Mandelbaum). Von
Josua durch
List erobert, wurde Bethel den Benjaminiten zugeteilt, später den wieder eingedrungenen Kanaanitern
durch die
Ephraimiten abgenommen, war dann eine Zeitlang Standort der
Stiftshütte und unter
Samuel eine Gerichtsstätte. Nach
der Trennung der zehn
Stämme war es ein Hauptsitz der
Abgötterei, bis
Josias dieser ein Ende machte. Die
Propheten sprechen mit Abscheu von der Götzendienerei Bethels. Nach dem
Exil kam die Stadt an die Benjaminiten. Von dem syrischen
Feldherrn Bakchides wurde sie um 160
v. Chr. befestigt, von Vespasian später eingenommen und mit römischen
Kriegern besetzt. Jetzt stehen daselbst einige armselige
Hütten
[* 17] des
Dorfs Betin zwischen verfallenen alten Gebäuden.